Cevennen: Das Wandern, der Esel und ich

Vor 130 Jahren brach der schottische Schriftsteller Robert Louis Stevenson zu einer Wanderung auf, die im Dörfchen Monastier/Gazeile begann. Sie führte ihn im Lauf von zwölf Tagen nach Süden, quer durch die Cevennen, bis zum Städtchen Saint Jean du Gard. Eine „Schatzinsel“ entdeckte der Autor dabei keine – aber eine der schönsten Landschaft Südfrankreichs. Und außerdem die Liebe zu seiner treuen Wandergefährtin: der kleinen und keineswegs störrischen Eselin Modestine, die im 1879 veröffentlichten Reisetagebuch prompt literarisch verewigt wurde.

Eselei in herrlicher Landschaft

Eselei in herrlicher Landschaft

Längst ist ein dicht geknüpftes Netz lokaler Gast- und Bauernhöfe entstanden, die auch jenseits von Stevensons historischer Marschroute Unterkunft für Mensch und Tier bieten. Am allerwenigsten scheitert die Eselei, für die auf Wunsch eigene Eselführer zur Verfügung stehen, natürlich an der herrlichen Landschaft: Hochflächen mit markanten Gesteinsformationen, den Causses, vor allem aber die schroffen Kalksteinfelsen der Cevennen, die fast senkrecht zu tief gelegenen Flusstälern abfallen, bilden eine der faszinierendsten Landschaften Frankreichs. Bergruinen, malerische Brückchen, und nicht zuletzt die von Kastanien inspirierte Küche sorgen für kleine Häppchen zwischendurch.