Entdecken Sie jahrhundertealte Bootsbaukunst

Die Malediven: Ein Paradies mit Tradition
Traditionelles Dhoni im südlichen Atoll der Malediven @ tropicalpixsingapore, iStock.com

Endlos weite Traumstrände, 28°C warmes und türkisblaues Wasser: Die Malediven locken jedes Jahr etwa 1,2 Millionen Menschen auf zahlreiche Atolle und sage und schreibe 1.196 Inseln im Indischen Ozean. Vom Luxus- und Wellness-Urlaub bis hin zur sportlichen Surf- oder Tauchreise findet sich hier alles, was zur Erholung beiträgt. Dass der Inselstaat aber mit einer kulturellen Besonderheit aufwarten kann, ist vielen nicht bekannt. Schade, denn eine Bootsfahrt in einem traditionellen Dhoni sollten Sie sich nicht entgehen lassen. 

Das Boot ist eines der wichtigsten Fortbewegungsmittel auf den Malediven. Kein Wunder, denn wer sich und verschiedene Waren wie Lebensmittel von Insel zu Insel bewegen möchte, kann nicht jede Strecke schwimmend zurücklegen. Und auch aus der Historie heraus sind Boote hier eine Lebensnotwendigkeit, denn die Fischerei beschäftigt schon seit jeher einen Großteil der Einheimischen. Im Laufe der Jahrhunderte entstand so ein regelrechtes Kunsthandwerk, denn in mühevoller Handarbeit bauten sich die Malediver ihre eigenen Boote, die sogenannten Dhoni.

Von Kokos- zu Hartholz: Das Dhoni entwickelt sich fort

Trifft Holz auf Wasser, wird ersteres oftmals in Mitleidenschaft gezogen. Nicht aber bei den Maledivern, die beim Bau ihrer Boote traditionell auf das widerstandsfähige Holz der Kokosnusspalme und auf weitere Naturmaterialien setzten. Aus Rücksicht auf die Umwelt wurde zudem stets darauf geachtet, keine zu tief ins Wasser ragenden Böden zu konstruieren, denn gerade die kostbaren Korallenriffe, die sich nah an der Wasseroberfläche befinden, sollten erhalten bleiben.

Ab den 1970ern wandelte sich mit steigendem Verkehrsaufkommen das Bild: Statt Kokos kam zunehmend Hartholz zum Einsatz, Dieselmotoren sorgten für mehr Geschwindigkeit und ein zusätzliches Deck schaffte zusätzlichen Raum für noch mehr Waren, frischen Fisch – oder Personen. So kam es, dass die „Mas Dhonis“, also die Original-Dhonis nach alter Handwerkskunst, aus dem Erscheinungsbild des Inselstaates fast verschwanden. Zum Glück nur fast! Denn einige Bootsbauer halten das kulturelle Erbe nach wie vor am Leben und geben Ihnen damit die Chance, ein traditionelles Highlight der Malediven kennenzulernen.

„Insel-Hopping“ für bleibende Erinnerungen

Heute sind Dhonis nicht mehr nur Fischfang- oder Transportmittel, sie sind auch bei Besuchern der Malediven beliebt. Ihre Kapitäne bringen Sie von Atoll zu Atoll und von Insel zu Insel und zeigen Ihnen entlegene Strände, deren Schönheit und Umgebung Sie wirklich auch außerhalb der Kameralinse betrachten sollten. Inseltouren per Dhoni geben den Blick frei auf Delfine, bunte Fische, Rochen und farbenfrohe Korallenriffe. Tauch-, Schnorchel- und Segelausflüge können Sie ebenfalls mit dem Dhoni machen. Und wer wissen möchte, wie das „Auto“ auf dem Wasser eigentlich hergestellt wird, kann an fast jedem Hafen den Bootsbauern dabei zusehen, wie sie in ihrer Werft neue Schiffe bauen oder bestehende Dhonis einer Reparatur unterziehen. 

Schon bei der Anreise an Bord gehen

Wenn Sie nach rund 13 Stunden Flug, zum Beispiel mit Emirates, am Flughafen in Malé wieder festen Boden unter den Füßen spüren, sollten Sie trotz aller Müdigkeit nochmals all Ihre Sinne schärfen. Dann nämlich erwartet Sie Ihr erster Dhoni-Ausflug. Der feste Boden wird durch die Planken eines Bootes ersetzt: Vom Hafen aus werden Sie mit Wassertaxen zu Ihrer Unterkunft auf einer der Nachbarinseln gebracht. Das gibt Ihnen nicht nur einen Vorgeschmack auf die Art der Fortbewegung im bevorstehenden Urlaub, sondern erlaubt es Ihnen auch gleich, sich von Anfang an voll und ganz den konstant angenehmen Temperaturen zwischen 25 und 32°C, der Schönheit des Indischen Ozeans sowie dessen reger Fauna hinzugeben. Ein perfekter Auftakt für einen entspannten und erholsamen Inselaufenthalt! 

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