Nicht bei den Schuhen sparen
Kaum etwas kann einem die Wandertour so verhageln wie Blasen an den Füßen. Deshalb sollte man sich Zeit nehmen, gute Schuhe zu finden. Wichtig ist, dass sie schon im Sportgeschäft perfekt passen. Am besten Wandersocken zum Anprobieren mitnehmen, damit man später keine bösen Überraschungen erlebt.
Vor dem Kauf sollte man sich überlegen, in welchem Gelände man vor allem wandern möchte. Denn wer vorzugsweise auf Waldwegen im Mittelgebirge geht, braucht keine schweren Bergstiefel. Grundsätzlich werden Bergschuhe meist in die Kategorien A bis D eingeteilt. Schuhe der Klasse A sind leichte, weiche Halbschuhe, die optimal für einfache Wege sind. In der Klasse D dagegen findet man Stiefel mit hartem Schaft und kaum biegsamer Sohle, mit denen man auf Felsen und Gletscher steigt. Dazwischen finden sich viele Abstufungen. Oft werden auch Schuhe mit dem Etikett A/B oder B/C angeboten. Wichtig ist, dass die Schuhe die Knöchel stabilisieren und eine griffige Sohle haben.
Die Zwiebel ist Trumpf
Bei der Wahl der Kleidung sollte man das altbewährte Zwiebel-Prinzip befolgen. Viele dünne Schichten übereinander erlauben es, sich gut dem Wetter anzupassen. Und das kann in den Bergen bekanntlich schnell umschlagen.
Unerlässlich ist eine Regenjacke oder ein Cape. Wenn es ernsthaft schüttet, freut man sich auch über eine Regenhose. Bei Pausen oder am Abend auf der Hütte hält ein Fleece-Pulli warm. Beim Wandern selbst haben Hemden aus Funktionsfasern den Vorteil, dass sie atmungsaktiv sind und viel schneller trocknen als ein T-Shirt aus Baumwolle. Noch besser ist auf der Haut Wäsche aus Merinowolle, die ebenfalls schnell trocknet, aber nicht so schnell stinkt wie Klamotten aus Kunstfasern. Das hat allerdings auch seinen Preis.
Auch Wandersocken sind nicht billig. Doch ihre Wattierungen an Ballen und Fersen verringern das Risiko von Blasen. Und ihr Materialmix trocknet schneller als normale Socken.
Gegen die Sonne schützt auf stundenlangen Wanderungen am besten eine Kappe oder ein Hut. Und natürlich Sonnenbrille und Sonnencreme. Womit wir beim Gepäck wären.
Leider gibt es keinen Universalrucksack. Für längere Touren braucht man mindestens einen 40-Liter-Rucksack, für Tagestouren dagegen sind kompakte 30-Liter-Modelle optimal. Sie bieten genug Platz für Regenjacke, Sweatshirt und die essentiellen Dinge, allen voran Wasser. Mindestens einen Liter sollte jeder Wanderer pro Tag mitnehmen, besser mehr. Und etwas zu essen: Belegte Vollkornbrote, Obst und geschnittenes Gemüse, Nüsse und getrocknete Früchte sind guter und gesunder Proviant. Die Reste kommen in den mitgebrachten Müllbeuten. Denn Abfall ist auf den Berghütten unerwünscht.
Falls man trotz passender Schuhe und Socken Blasen bekommt, helfen Blasenpflaster. Und auch normale Pflaster, eine Mullbinde und ein Mittel zum Desinfizieren von Wunden sollten im Rucksack stecken. Und mit einer Pinzette lassen sich Steinchen aus einer Wunde ziehen.
Außerdem sinnvoll: eine Stirnlampe, eine Trillerpfeife, Wanderkarten und ein Handy. Am besten speichert man die Nummern der Bergrettung (19222) und den europaweiten Notruf (112) schon vorher ein.
Wer ins Hochgebirge hinaufsteigen will, sollte über eine Mitgliedschaft beim Alpenverein (DAV) nachdenken. Damit bekommt man Übernachtungen auf DAV-Hütten billiger. Und man ist bei Bergunfällen versichert. Vom Helikopter gerettet zu werden, kann ansonsten einige Tausend Euro kosten.