Schroffe Berge, klares Wasser, satte Wiesen. Wer sich bei einer Reise durchs Rhodopen-Gebirge an dieses bukolische Bild gewöhnt hat, kann sich im äußersten Südwesten des Landes von gänzlich anderen Eindrücken überraschen lassen. Hier, nahe der Grenze zum Nachbarland Mazedonien, liegt Melnik, einer Art Karawanserei für den Geist aus der Flasche. Ottomanische Häuser und orientalische Torbögen finden sich da, die man eher im östlichen Anatolien vermutet hätte, und auch die Gegend jenseits des Pirin-Nationalparks hat sich merklich verwandelt: Trockener und tiefer eingegraben sind die sandigen Schluchten, Wind und Regen haben sie im Lauf der Zeit in ein surrealistisch anmutendes Landschaftspanorama aus Pilzen und Kegel verwandelt.