Jede Menge Gesundheit
Die Anwendungen, die hier angeboten werden, sind zahlreich: Mineralbäder, Thalasso- und Aromatherapie, Algotherapie – die Behandlungen mit Meeresalgen –, Lauge-, Schlamm- und Sandbehandlung, klassische und orientalische Massagen, Therapien mit Honig, Wein, Schokolade. Dass sich einige der heißesten Mineralwasserquellen Europas in Bulgarien befinden, rundet die aktuelle Wellnessoffensive ab: Der Mineralwassergeysir in Sapareva Banya bringt es auf eine Temperatur von 101,4 Grad Celsius.
Orpheus, und was seither geschah
Aber auch wer Bulgarien im Rahmen einer Spa-Reise kennenlernt, kommt um eine Erkenntnis kaum herum: Die kulturellen Wurzeln des südlichen Balkanlandes reichen tief, mitunter verschwimmen sie gar im Nebel der Mythologie. Die Heimat des mythischen Sängers Orpheus und des immerhin historischen Spartacus zählen zu diesem Erbe. Vor allem aber: mehr als 40 000 registrierte Kulturdenkmäler aus verschiedenen historischen Epochen, gut 160 orthodoxe Klöster, 330 Museen und Galerien sowie 38 Kulturreservate. Insgesamt neun historische Denkmäler wurden dabei zum Unesco-Weltkulturerbe geadelt, darunter das inmitten dichter Buchenwälder gelegene Nationalheiligtum: das Rila-Kloster mit seiner außergewöhnlichen Architektur samt fantastischer Fresken, die von Todsünden und diabolischen Fledermäusen erzählen.
Im Tal der thrakischen Könige
Keine Frage, die landschaftlich reizvolle Anfahrt zum Rila-Kloster ist ein purer Genuss. Doch egal, wo in Bulgarien man sich gerade befindet, besonders weit sind die kulturellen Schätze in der Regel nicht entfernt, und noch immer kommen neue dazu. Im Sommer des Jahres 2004 etwa gelang ein besonders großer Wurf: Archäologen, die das Tal der thrakischen Könige in der Nähe von Kazanlak schon seit Jahren untersuchten, entdeckten eine einzigartige Maske aus 23-karätigem Gold. Bisher wurden zwölf Grabmäler in der Region entdeckt – ein riesiger archäologischer Komplex von außerordentlichem historischem Wert.
Wo Götter herrschten
In eine ähnliche Kerbe schlägt das größte megalithische Ensemble auf der Balkaninsel: Perperikon, ein bereits vom legendären griechischen Historiker Herodot beschriebenes Heiligtum des altertümlichen Gottes Dionysius. Die Steinstadt liegt auf einem Hügel, etwa 20 km von Kurdjali, und reicht geschichtlich bis in die Bronzezeit zurück. Als die Römer Thrakien verwalteten, lag der über 3000 Jahre alte Ort längst in Ruinen.