...Ungarische Wachau: Zeig Dein Knie!

 

Esztergom: Alte Königsstadt an „Kleiner Donau“

Bei Esztergom, dem alten Erzbistum, rücken die Hänge näher ans Donauufer heran. Den markanten Esztergomer Burgberg benutzten bereits die Römer, um ihre nördlichsten Landesgrenzen mit einer Festung zu sichern. Später zog der magyarische Erzbischof hierher, und anno 975 wurde der erste Ungarnkönig Stefan der Heilige in Esztergom geboren. Bis zu den Mongolenstürmen des Jahres 1241 blieb die Stadt Königssitz, kontrollierte den westlichen Eingang des verengten Donaubetts. Weithin sichtbar hockt denn auch Ungarns größte Kirche auf dem Burgfelsen, hoch über Esztergoms „Wasserstadt“ in der die Kis Duna („Kleine Donau”) unter mehreren Brückchen hindurchplätschert.

Romantisches Herzstück

Dramatischer wird der Flussverlauf noch weiter im Osten. Bei Dömös führen Wanderwege in die dicht bewaldeten Pilis-Berge, hier lagen einst die königlichen Jagdgründe. Die engste Stelle erreicht das Donauknie aber beim Örtchen Visegrad, dem romantischen Herzstück der gesamten Region. Seit eines Tages ein Bauer im Keller die Reste einer siebzehn Meter breiten Treppe entdeckte, lassen Ausgrabungsarbeiten die wahren Ausmaße des nach türkischen Zerstörungsakten 400 Jahre lange „verschollenen“ Königlichen Palastes zumindest wieder erahnen.

Die S-Kurve bei Visegrad

Am eindrucksvollsten sind die Blicke auf die S-Kurve der Donau, die hier ihren Verlauf unvermittelt nach Süden abändert, von den Felszinnen der hochgelegenen Zitadelle. 350 m überragt diese den silbern glänzenden Strom. Am allerschönsten ist das gleißende Band aber dann, wenn die kostümierten Visegrader Show-Falkner und –Ritter, die hier vor dem Burggraben posieren, bereits zur abendlichen Heimfahrt rüsten. Per Motorroller und mit fliegendem Banner geht es in steilen Serpentinen zum Donauufer hinunter. Eine schönere Alternative kennen nur noch die Ausflügler der umliegenden Schulen: Sie wählen hier die rasante Abkürzung der Visegrader Sommerbobbahn.