Flanderns Küste: Fischtraditionen

In Flandern gibt es sie noch, die Pferde, mit denen man Garnelen stehlen kann: In Oostduinkerke sind die beliebten Pferdefischer unterwegs. Aber auch Muscheln sind in Belgien äußerst beliebt, und Oostende ist bekannt für seine sagenhaften Austern.

 

In Oostduinkerke ist der einzige Ort in der Welt, an dem noch mit Pferd nach Garnelen gefischt wird. Hier lebt Eddy D’Hulster, einer der letzten Vertreter dieser alten Fischertradition. Bis zu sechs Mal täglich reitet er mit seinem Pferd hinaus in die Brandung, um mit einem dahinter am Meeresboden schleifenden Netzen Garnelen zu fischen. Der Flame erzählt, dass ursprünglich Bauern mit ihren Ackergäulen auf diese Weise Garnelen fischten, die mit dem Fang dann den wenig fruchtbaren Sandboden der Gegen düngten. Erst als Garnelen als Delikatesse immer höhere Preise erzielten, wurden sie verkauft.

Heute jedoch lohnt sich das Pferdefischen nicht mehr, Liebhaber wie Eddy D’Hulster halten diese Tradition aber am Leben. Pferdefischen ist für Eddy D’Hulster mehr als ein Beruf, es ist seine Leidenschaft: "Wenn du morgens früh ans Meer gehst und durchs Wasser läufst, siehst du wie die Sonne aufgeht und du hörst nichts anderes als das Schnaufen und die Schritte des Pferdes, dann bist du der König." Auch bei den Touristen ist dieses Schauspiel sehr beliebt. Der Fang wird noch vor Ort gekocht und verkauft — frischere Meeresfrüchte bekommt man selten. Und bessere laut Aussage der Fischer überhaupt nicht.

 

Stauverursacher: Muscheln mit Pommes

Zurück zu den Muscheln. Die sind in Belgien Nationalgericht und so beliebt, dass ein Sonderangebot für "Moules-Frites", der landesüblichen Kombination von Muscheln und Pommes Frites, schon mal zu Verkehrsstaus führen kann. So geschehen im Herbst 2010, als ein schwedisches Möbelhaus mit einer Werbeaktion und einer günstigen Portion den Verkehr im Westen Belgiens zeitweise lahmlegte. Traditionell werden Muscheln in Belgien in einem Weißwein-Fonds gegart.

Qualitätsaustern auch im Sommer

Für eine weitere Spezialität steht Oostende, das nicht nur als ehemals königliches Seebad bekannt ist, sondern auch für seine Austern. Züchter Jean Van Der Sfuift erklärt, dass das an der besonders strengen Kontrolle des Wassers liegt. Die beste Zeit für den Verzehr von Austern ist von September bis April, die Hochzeit fällt genau mit Weihnachten und Neujahr zusammen. Keine Qualitätsaussage beinhaltet jedoch die so genannte R-Regel, nach der Austern nur in Monaten zu verzehren sind, die ein „r“ in sich tragen. Demnach ist von Austern von Mai bis August abzusehen, was jedoch historisch in einem Verbot aus dem 18. Jahrhundert begründet liegt, nach dem in diesem Zeitraum keine Austern gefischt werden durften, um die Bestände zu schützen. Meeresfrüchte waren in Belgien eben schon immer ein Renner.

 

Text: Thomas Schneider

 

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Kulinarischer Tipp:
Garnelen essen mit einem Rodenbach Bier in der Brasserie des Hotels Rubens, Visserskaai 44, 8400 Oostende: » hotelrubensoostende.be