Perth
Sie ist isolierter, sonniger und gelassener als alle anderen Großstädte Australiens: Perth. Die Stadt am Swan River hat ihr ganz eigenes Flair und wer die Westküste erkunden möchte, sollte hier beginnen.
Um den Geldbeutel zu schonen, lohnt es sich, die Citytour an der Perth Train Station mit einer Gratis-Stadtrundfahrt zu starten. Hier fahren die kostenlosen Blue, Red und Yellow CAT Busse ab. Sie befahren unterschiedliche Routen im Stadtbereich und werden hauptsächlich von Einheimischen genutzt – zur ersten Orientierung sind sie auch für Touristen ganz wunderbar.
Egal, wie lange Sie bleiben, ein absolutes „must-do“ ist ein Abstecher ins Perth Cultural Centre, welches sich in Northbridge, unweit der Train Station befindet. Hier zeigt das Museum of Western Australia naturwissenschaftliche Exponate und eine fantastische Ausstellung über die „lost generation“ der Aborigines. Gegenüber bietet die Art Gallery of WA Gemälde und Aborigine-Kunst und das Perth Institute of Contemporary Arts wartet mit Videoinstallationen und zeitgenössischen Werken auf. Danach lässt es sich am besten in einem der unzähligen Cafés in der Lake, Williams oder James Street entspannen. Da es nach meiner Mammut-Museumstour bereits dämmerte, entschied ich mich für einen Abstecher ins „Grapeskin“ (209 William Street) – eine sehr stylische Weinbar mit Vino und Cocktails en masse sowie fantastischem Fingerfood. Von hier aus hat man die Qual der Wahl, befindet man sich doch bereits im Herzen des Nightlifebezirks Northbridge. Egal, ob Kino, Disko oder loungige Bar – es wird für jeden Geschmack etwas geboten!
Cervantes – Pinnacles
Für australische Verhältnisse liegt der Nambung Nationalpark gerade mal einen Steinwurf von Perth entfernt – 245 Kilometer. Ob die gelben Sandsteinsäulen wie Hinkelsteine oder Termitenhügel aussehen, darüber lässt sich vorzüglich streiten. Doch eines ist sicher: Sie sind eines DER Naturwunder der Westküste und nicht nur ich war sprachlos! Sicherlich auch, weil ich das Glück hatte, mit Mike einen fantastischen Guide gehabt zu haben. Er veranstaltet die Turquoise Coast Tours und bietet dreistündige Sonnenauf- oder –untergangstouren zum Spottpreis von 20 Euro. Dabei beschränken sich die Fotomotive mitnichten auf Steinskulpturen. Mike erspäht garantiert auch einige Emus, Kängurus und bohrt den ein oder anderen Sandgroper aus der Erde – ein wahrhaft unvergessliches Erlebnis! Wer die Abendtour bucht, dem sei das Pinnacles Beach Backpackers (91 Seville Street, Cervantes) in Cervantes empfohlen – es wurde 2004 zum besten Hostel in Westaustralien gekürt. Zu Recht!
Monkey Mia
Wer Shark Bay hört, denkt sofort an Haie. Doch die Bucht ist für ganz andere Meeresbewohner berühmt: Delfine. Hier leben rund 600 der friedlichen Säuger, wovon täglich 10 bis 20 am Strand von Monkey Mia bestaunt werden können. Das Spektakel ist zwar längst kein Geheimtipp mehr und ich wünschte, dass neben mir nicht dreißig Schaulustige gestanden hätten, doch als die Delfine nur wenige Zentimeter an mir vorbei glitten, ihre Schnauze aus dem türkis schimmernden Wasser hoben und auf den Lohn, eine Handvoll Heringe, warteten, waren die anderen im Handumdrehen vergessen. Das Fütterspektakel wiederholt sich dreimal täglich – zwischen acht Uhr morgens und ein Uhr mittags. Um den Jagdinstinkt der Tiere zu erhalten, gibt es nachmittags keine Fütterungen. Zudem sind die Jungtiere ausgeschlossen. Erwähnt sei noch, dass das Motto glücklicherweise „Staunen erlaubt – doch Streicheln: Fehlanzeige!“ lautet. Also, viel Spaß beim Schwärmen und Knipsen!