Aufbruch: 5.30 Uhr. Gepäck: Wetsuit, Zahnbürste und Schlafsack. „Unsere Tour ist nichts für Weicheier!“ Das glaube ich John, am Wochenende Karijini-Tourguide und unter der Woche Minenarbeiter aus Port Hedland, sofort. Der Rotschopf ist Anfang vierzig, durchtrainiert und ein Mann der klaren Worte – ein richtiger Outbackguy eben. „Wir werden viel schwimmen und klettern. Zwischendurch wird gewandert. Und abends schlagen wir unsere Zelte im Nirgendwo auf. Toiletten und Duschen gibt es keine – dafür ein Lagerfeuer und einen Sternenhimmel, der euch sprachlos machen wird.“ Back to the roots, so die Devise für mich und sechs weitere Abenteuerhungrige für die nächsten zwei Tage.
Ich bin froh, dass wir so früh aufbrechen, denn Port Hedland ist eine sehr heiße und mit einer roten Staubschicht überzogene Industrie- und Hafenstadt. Charme gleich null. Die gut 300 km hinein ins Landesinnere zum Nationalpark sind von karger Halbwüste geprägt. Rote Erde, Termitenhügel und Spinifex-Grasbüschel, nur hin und wieder ein Eukalyptusbaum. Nach drei Stunden im Allradminibus erhebt sich die Hamersley Range vor uns. Der sich über 350 km erstreckende Gebirgszug liegt inmitten der Pilbara, der „Schatzkammer Australiens“. Hier befinden sich die reichhaltigsten Eisenerzvorkommen der Welt.