Keine Frage – die vergangenen Monate waren die aufregendsten meines Lebens. Liegen doch über 15 000 Kilometer voll grandioser Gegensätze hinter mir – mal die nächtliche Skyscraper-Skyline Sydneys im Rückspiegel, mal gigantische Wildblumenfelder, gefolgt von staubtrockenem roten Wüstensand. Am meisten vermissen werde ich jedoch die unglaublich offene Art der Australier. Egal, ob beim morgendlichen „flat white“ (Milchkaffee) im Café oder in der Tram – irgendjemand hat immer einen lockeren Spruch auf den Lippen, um einen in ein Gespräch zu verwickeln. Klingt nervig, ist es aber nicht. Im Gegenteil, passiert es doch auf eine so wunderbar unaufdringlich charmante Weise – Lächeln vorprogrammiert. Fehlen werden mir auch die allmorgendlichen Begegnungen mit Robert, unserem “Postie“, der die Briefe nicht zu Fuß verteilt, sondern mit seinem Motorroller über die Gehsteige düst. Auch die “Brekkies“ (Frühstücke) auf der Sonnenterrasse, an deren Seite ein Passionsfruchtstrauch wuchert und die abendlichen “Barbies“ (Barbecues) mit einem “VB“ (Victoria Bitter, das viktorianische working-class beer) in der Hand werde ich schmerzlich missen.