El Gouna: Lagunen in der Wüste

Im Yachthafen von El Gouna gibt es prächtige Boote zu bestaunen

20 km nördlich von Hurghada zeigt Ägypten sich von seiner entspannten Seite. In El Gouna gibt es geschmackvolle Hotelanlagen mit Kuppeln und Türmchen, dazu aufmerksame Kellner, denen fordernde Bakschisch-Gesten vollkommen fremd sind. Bettenburgen und Bausünden? Keine Spur. Die Händler im Basar üben sich in ungewohnter Zurückhaltung und die Autos tuckern gemütlich durch die hübschen Straßen und Gassen. Die Light-Version Ägyptens wartet mit einem Yachthafen und Hafenpartys auf, die auch allein reisenden Frauen unbehelligte Urlaubsfreuden ohne lästige Lockrufe aus der Männerwelt bescheren.

El Gouna bekennt Farbe

Die Lagunenarme ziehen sich wie azurblaue Adern durch die Wüstenlandschaft. Vor den Hotels, einem stilvollen Mix aus nubischen Nobelherbergen und mediterranen Villen, erstreckt sich das Rote Meer, das in Wahrheit Türkis bis Ultramarin schillert. Einen rötlichen Schimmer haben allerdings die im Hinterland El Gounas gelegenen Gebirgskämme. Angesichts dieser Farbkulisse machen sich die verspielten Würfelbauten und Säulengänge der Hotels besonders gut. Dazu gibt es einen zuverlässigen Strahlehimmel und die unweigerlich damit verbundenen Lichtreflexe in den Unterkünften und Restaurants – der Sonnengott hat es eben besonders gut gemeint mit El Gouna.

Blicke über die Tellerränder

Gastronomische Vielfalt ist in der Lagunenstadt Programm. „Dine Around“ heißt das Angebot, das es Gästen ermöglicht, sich durch diverse Esstempel der Meeresstadt zu futtern. Urlauber mit Halbpension können ohne Aufschlag in einem der insgesamt 20 am Restaurant-Sharing beteiligten Gourmet-Gaststätten essen gehen. Die Auswahl reicht von den Büfetts der Fünf-Sterne-Hotels Steigenberger, Sheraton und Mövenpick bis zu französischen und indischen Feinschmeckerlokalen. Während eines einwöchigen Aufenthalts dürfen Übernachtungsgäste zwei Mal über die Tellerränder ihrer hoteleigenen Restaurants blicken und anderswo speisen.

Die verspielten Bauten sind stilvoll angelegt|Claudia Piuntek

Ferien bei Omar Sharif

Besucher können sich die Lagunenstadt über die zahllosen Brücken erschließen oder das orientalische Klein-Venedig während einer Bootsfahrt unter die Lupe nehmen. Rund 6500 Seelen zählt El Gouna. Das Städtchen hat ein eigenes Krankenhaus, einen Radiosender und neben den Feriengästen eine Reihe Festansässiger, die sich an 365 Tagen im Jahr davon überzeugen, wie es ist, wenn die Sonne immerzu scheint. Der Schauspieler Omar Sharif ist einer dieser Dauergäste, die dazu beitragen, dass die künstlich geschaffene Urlaubswelt nichts Synthetisches hat. In der Wüstenstadt pulsiert das Leben, weil es eine komplette Infrastruktur und „echte“ Einwohner gibt.

Text: Claudia Piuntek

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