Wien ist die Stadt mit den meisten Klischees pro Quadratzentimeter. Ein typischer Tag schaut demnach so aus: Man steht morgens auf, trinkt eine Melange (Kaffee mit Milchschaum) aus einem Sisi-Häferl und isst dazu ein Kipferl (so was wie ein Croissant) mit Butter und Marillenmarmelade. Im Hintergrund läuft klassische Musik. Der Fiaker wartet danach schon vor der Tür (Damen werden mit einem Handkuss begrüßt) und kutschiert einen in die Arbeit, wo man dann notgedrungen ein wenig Zeit verbringt.
Die beste Reisezeit für Wien ist der Monat Juni. In dieser Zeit wird eine durchschnittliche Temperatur in Höhe von 22° Celsius erreicht. Die sonnigsten Monate sind Juni, Juli und August mit durchschnittlich 8 Sonnenstunden pro Tag. Im Vergleich hierzu liegt die Temperatur im kältesten Monat bei lediglich 1° Celsius bei 8 Regentagen. Im Jahresmittel liegt die durchschnittliche Tagestemperatur bei 13° Celsius und die Nachttemperatur bei 6° Celsius. Im Schnitt regnet es jeden Monat an 8 Tagen. Die regenreichsten Monate sind Mai, Juni, Juli und August.
Mittags geht es dann in ein Beisl: Dort isst man – wie könnte es anders sein – ein Schnitzel mit Erdäpfel-Vogerl-Salat (also Salat aus Kartoffeln und Feldsalat). Dazu gibt man etwas rabenschwarzen, derben Humor zum Besten – denn das, meine Damen und Herren, ist der berühmte Wiener Schmäh. Der nächste Weg führt in ein Kaffeehaus, um dort eine Sachertorte oder einen Apfelstrudel mit einem kleinen Braunen zu genießen. Serviert wird das natürlich von einem mürrischen Kellner im (viel zu großen, fleckigen) Anzug. Am Abend beschäftigt man sich mit den schönen Künsten – immerhin wohnt man ja in der Welt-Musik- und Kulturhauptstadt.
So weit, so Klischee – und einen Kern Wahrheit hat das natürlich auch, denn das alles gibt es wirklich. Ja, Wien ist ein Hauch von ehemaliger Weltmacht, wie die Prunkbauten von der Universität übers Burgtheater, die Oper und die vielen Luxushotels demonstrieren. In diesem innersten, historischen Kern der Stadt wurde die Monarchie nie ganz abgeschafft, die Habsburger-Dynastie wird mit allen Mitteln am Leben erhalten: durch Statuen der wichtigsten Vertreter an jeder Ecke der historischen Altstadt und Sisi- und Kaiser-Franz-Joseph-Souvenirs in tausendfacher Ausführung, vom Schlüsselanhänger bis zum T-Shirt. Hier ist Wien die Weltmetropole der Hochkultur mit seinen Sängerknaben, den Wiener Philharmonikern, den Theatern, den großen Museen und der klassischen Musik.
Dennoch hat sich die Stadt in den vergangenen Jahrzehnten ein Stück weit aus ihrer k. u.k.-Glasglocke getraut und sich parallel zur Ansichtskartenidylle mit imperialem Touch zu einer pulsierenden, jungen, internationalen Metropole entwickelt. Wien ist heute die zweitgrößte Stadt im deutschsprachigen Raum – nach Berlin. Derzeit leben rund 1,9 Mio. Menschen hier, fast die Hälfte der Wiener Bevölkerung hat mittlerweile Migrationshintergrund.
Der Boom hält schon lange an: Dazu beigetragen haben zunächst die türkischen Gastarbeiter aus den 1960er-Jahren. In den 1990ern kamen die Flüchtlinge aus Exjugoslawien hinzu, die dauerhaft hier geblieben sind und das kulturelle Leben mit ihren vielen Clubs und Restaurants bereichern. So ist Wien längst nicht nur Sachertorte und Schnitzel, sondern auch Ćevapčići (die eigentlich Ćevapi heißen), Kebab und Falafel. Ist Moschee und Synagoge. Rund um den hippen Karmelitermarkt und die Taborstraße befindet sich das jüdische Viertel mit koscheren Lokalen und kleinen Handwerksläden. Und in der Ottakringer Straße, auch liebevoll Balkanmeile genannt, brät ein Pljeskjavica (Hacksteak) im kroatischen Restaurant, zur Verdauung gibt es Slivovica (Pflaumenschnaps), und hinterher wird in einem der Clubs zu Turbofolk abgetanzt.
Durch Österreichs Beitritt zur EU im Jahr 1995 und die EU-Ostöffnung mit den neuen Mitgliedsländern Ungarn, Slowakei und Tschechien strömten vor allem junge Menschen zum Studieren und Arbeiten nach Wien. Nicht zuletzt ist es den deutschen Studenten zu verdanken, von denen manche vor dem Numerus Clausus nach Österreich flüchten, um Fächer wie Medizin oder Psychologie zu belegen, dass die Hauptstadt mit Berlin um den Titel der größten Studentenstadt im deutschsprachigen Raum konkurriert. Um die 200 000 Studenten tummeln sich in Wien. Überall rund um die Universitäten – deren Institute in der ganzen Stadt verstreut sind – sperren kleine Pop-up-Lokale auf (und zugegebenermaßen auch wieder zu), in denen selbst gebackene Kuchen, selbst gebrautes Bier und Bio-Slowfood auf den Tisch kommen. In den Bezirken Neubau und Mariahilf eröffnen Concept-Stores an jeder Ecke, die schicke Fahrräder und Klamotten verkaufen. Wie jung die Stadt ist, das wird unübersehbar, wenn es endlich warm wird und die Studenten jeden freien Fleck auf Wiesen und Parks bevölkern und dort lernen und dösen (falls sie überhaupt die Wiese betreten dürfen, denn das ist vielerorts verboten, wird aber gerne ignoriert). Oder am Abend, wenn sich nach getaner Büffelei die Clubs füllen, von denen sich einige echte Perlen wie die Grelle Forelle, das Fluc oder das Chelsea hervortun.
Dass Wien (laut Mercer-Studie) seit Jahren kontinuierlich das Ranking der lebenswertesten Städte anführt, hat sich natürlich auch international herumgesprochen. Und die geografische Lage, als Drehscheibe zwischen Ost und West, macht die Stadt für die Wirtschaft attraktiv. So haben sich hier mehr als 200 internationale Firmenzentralen angesiedelt. Insbesondere Unternehmen aus den Bereichen Life Sciences sowie Informations- und Kommunikationstechnik sind seit der Jahrtausendwende dazugekommen. Es wird also fleißig geforscht und erfunden – an sich keine neue Entwicklung, denn in Wien wurde schon die Schneekugel, die wasserfeste Wimperntusche, die Zahnpasta aus der Tube und der Rollschuh erfunden. Nun also kommt „die ganze Welt wieder nach Wien“, denn viele der neuen Betriebe bringen hochqualifiziertes internationales Personal mit sich. Derzeit leben rund 25 000 Expats in Wien. Neben Genf, Nairobi und New York hat die UNO-City hier einen Hauptsitz und auch die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte.
In der pulsierenden Stadt (die gleichzeitig eines von neun Bundesländern ist) wird es also zunehmend enger. Daran ändert auch nichts, dass die Regierung ganze Stadtviertel aus dem Boden stampft: Da wäre etwa die Seestadt Aspern, eine kleine Stadt mitten in der Stadt auf einem Acker. Oder das neue Viertel rund um den Hauptbahnhof, das Sonnwendviertel, das von der Fläche größer ist als der achte Bezirk, die Josefstadt. Dass die Stadt es als eine ihrer Hauptaufgaben sieht, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, ist ein Erbe aus dem Sozialismus. Ab den 1920er-Jahren wurden mit den sogenannten Gemeindebauten riesige Arbeiterwohnburgen errichtet – wie der Karl-Marx-Hof. Diese Wohnbautradition wurde bis heute fortgeführt. Heute lebt rund die Hälfte der Wiener im geförderten Wohnungsbau, zu günstigen Mieten. Die Stadt ist der größte Immobilienbesitzer in Europa. Trotzdem steigen wie überall die Mieten auf dem privaten Markt. Die Preise sind in den vergangenen zehn Jahren regelrecht explodiert. Neuankömmlinge in Wien, die meist keinen Anspruch auf eine öffentlich geförderte Wohnung haben, müssen Monat für Monat eine Stange Geld hinlegen.
Neben neuen Dauergästen begrüßt Wien Kurzzeitbesucher zu Wochenendtrips und Miniurlauben, auch als Verhandlungs- und Konferenzort ist die Hauptstadt geschätzt – und gilt darüber hinaus seit dem Kalten Krieg als Hochburg der Spionage. Mehr als 7000 Agenten und Spione gehen nach Schätzungen derzeit in Wien ihrer Arbeit nach – so viele, wie angeblich in keiner anderen Stadt der Welt. Das hat damit zu tun, dass die gesetzlichen Bedingungen so gut sind: Denn Spionage ist in Österreich nur dann strafbar, wenn sie sich direkt gegen Österreich richtet – darum arbeiten die Spione offiziell übrigens auch oft in Botschaften und anderen internationalen Körperschaften, haben dort hohe Ämter inne. Wenn in Wien also ausländische Staaten andere ausländische Staaten ausspionieren, ist das völlig legal. Und so kommt es schon einmal vor, dass ein russischer Staatsbürger ermordet in der Donau schwimmt oder der kasachische Ex-Botschafter Rachat Alijew tot in seiner Gefängniszelle gefunden wird.
Der Tod hat in Wien sowieso eine besondere Tradition. Etliche Wiener Lieder besingen diese bittersüße Liebesbeziehung mit dem Sensenmann. Wien hegt und pflegt seine zahlreichen Gruften und Katakomben, wo die Habsburger mit vielen Ehrengästen ihre letzte Ruhe finden. So erzählt auch ein eigenes Bestattungsmuseum auf dem Zentralfriedhof von der speziellen Liebe des Wieners zum Tod. Spaziergänge auf einem der vielen historischen Friedhöfe wie dem Zentralfriedhof oder dem Biedermeierfriedhof Sankt Marx oder durch die Innenstadt an einem nebligen Novembertag sind Balsam für die Wiener Seele. Lass dich einmal darauf ein: Dieses schaurig-friedliche Gefühl hat was!
Also ist Wien gar nicht so jung und pulsierend? Nein, nicht nur. Das wäre auch zu einfach, letztlich zu langweilig. Wien ist Alt und Jung. Modern und Monarchie. Lebensbejahend und Jenseits. Ist Tradition und Melange der Kulturen – die Stadt hat viele Gesichter, mal selbstbewusst und cool, mal schüchtern und in sich gekehrt. Wenn du Herz und Augen öffnest, dann wird auch Wien sich nicht vor dir verschließen.
Wenn du mit dem Auto über München und Salzburg oder über Passau anreist, kommst du meist über die Westautobahn A 1. Besorg dir vor Fahrtantritt unbedingt eine Autovignette! Die Anreise über Prag oder durch die Wachau geht über die Donauuferautobahn A 22.
Wiens riesiger neuer Hauptbahnhof fungiert als zentrale mitteleuropäische Schienenverkehrsdrehscheibe. Sämtliche Fernzüge ab/ bis Wien, jene aus Richtung München, Passau und der Schweiz ebenso wie aus dem (Nord-)Osten Deutschlands und Prag, halten hier – mit direktem Anschluss an U-Bahnen und Straßenbahnen sowie Schnell- und Regionalbahnen. 24-Stunden-Zugauskunft: Tel. 05 17 17.
Von mindestens zehn deutschen Flughäfen fliegen Austrian und Lufthansa bzw. Easyjet und Eurowings nonstop nach Wien. Wiens internationaler Flughafen liegt im niederösterreichischen Schwechat, etwa 15 km südöstlich des Wiener Stadtzentrums.
Per Fernbus in die Donaumetropole: Flixbus bedient Wien von mehr als 40 deutschen Städten (flixbus.de), Eurolines von mehr als zehn deutschen Städten (eurolines.de). Zentraler Ankunftsort für die meisten Anbieter ist der Vienna International Busterminal (VIB), unmittelbar neben der Station U 3 Erdberg. Ein neues, moderneres Fernbus-Terminal entsteht gerade.
Aus ganz Deutschland gebührenfrei: Tel. 00800 40 02 00 00 | austria.info
Allgemeine Infos bekommst du bei Wien-Tourismus in der Innenstadt (tgl. 9–18 Uhr | 1010 Wien | Albertinaplatz | Maysedergasse | Tel. 01 2 45 55) sowie am Flughafen in der Ankunftshalle (tgl. 9–18 Uhr | wien.info).
Infos, Ratschläge und Tickets für alle Besucher der Stadt bis 26 Jahre gibt’s bei der Jugend-Info (Mo–Fr 14.30– 18.30 Uhr | 1010 Wien | Babenbergerstr. | Burgring | Tel. 01 4 00 08 41 00 | jugendinfowien.at) oder bei der Kinder-Info (Di–Fr 14–18, Sa/So 10–17 Uhr | im Museumsquartier/Hof | Tel. 01 4 00 08 44 00 | kinderinfowien.at).
Die Verkehrsregeln unterscheiden sich kaum von denen in Deutschland und in der Schweiz. In Österreich besteht für Autofahrer Gurt- und Warnwestenpflicht sowie Winterrreifenpflicht (Nov.– Mitte April) und für Motorradfahrer Helmpflicht. Die Alkoholgrenze beträgt 0,5 Promille, das Tempolimit auf Autobahnen 130, auf Landstraßen 100, in Ortschaften 50 km/ h. Pannendienste: ÖAMTC: Tel. 1 20 und ARBÖ: Tel. 1 23.
In fast allen Bezirken Wiens braucht man einen Parkschein, der bis zu zwei Stunden gilt. Du bekommst ihn in Tabak- und Zeitungsgeschäften (Trafiken). Besser: Parke an einem der Park-&-Ride-Häuser (3,60 Euro pro Tag | parkandride.at) an den U-Bahn-Endstationen, und fahr mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt.
Die gängigen Kreditkarten werden meistens akzeptiert. Verlustmeldungen und Anfragen bei: American Express Tel. 01 51 51 10, Airplus/Diners Club Tel. 01 50 13 50, Mastercard Tel. 01 71 70 10, Visa Tel. 01 7 11 11.
1030 Wien | Strohgasse 14C | Tel. 01 71 15 40 | wien.diplo.de | U 1, 2, 4 Karlsplatz
1030 Wien | Prinz-Eugen-Str. 9a | Tel. 01 7 95 05 | eda.admin.ch/wien | U 1 Taubstummengasse
An über 185 Stationen kannst du rund um die Uhr eines von 3000 „WienMobil“- Rädern ausleihen (0,60 Euro/ 30 Min., Standorte in der Wien-Mobil- App). Das Radwegenetz ist gut beschildert. Außerdem verleihen verschiedene Anbieter E-Scooter, die überall in der Stadt parken. Man zahlt pro gefahrener Minute, die Standorte findest du via App (li.me, bird.co, tier.app).
In einer Pferdekutsche „erfährst“ du die Schönheit Wiens. Die Große Stadtrundfahrt (ca. 40 Min.) kostet 95 Euro, die Kleine Stadtrundfahrt (ca. 20 Min.) 55 Euro. Alle Standplätze befinden sich im ersten Bezirk: auf der Augustinerstraße vor der Albertina, auf dem Heldenplatz beim äußeren Burgtor, auf dem Michaelerplatz und auf dem Stephansplatz an der Nordseite des Doms, vor dem Petersplatz und dem Burgtheater. Spezielle Kutschen erlauben auch Rollstuhlfahrern eine Rundfahrt (130 Euro | 1 Std. | Vorbestellung bei Fiaker Susi unter Tel. 0699 10 60 29 35). Kulinarische Fiakerfahrten für ein bis vier Personen bietet Riding Dinner (ridingdinner.com) an.
Apotheken-Bereitschaftsdienst: Tel. 14 55, Ärztenotdienst: Tel. 1 41, Feuerwehr: Tel. 1 22, Polizei: Tel. 1 33, Rettung: Tel. 1 44, Zahnärztlicher Nachtdienst: Tel. 01 5 12 20 78
Wien verfügt derzeit über fünf U-Bahn-Linien (Betrieb ca. 5–0.30 Uhr, in Nächten vor Sa, So und Fei. durchgehend), mehrere Schnellbahnlinien sowie unzählige Straßenbahn-, Busund Nachtbuslinien. Eine sechste U-Bahn-Linie (verwirrenderweise die U 5, denn die U 6 gibt es bereits) wird aktuell gebaut. Die U 2 war bei Redaktionsschluss auf der Teilstrecke zwischen Schottentor und Karlsplatz noch gesperrt.
Auskünfte über die schnellste Strecke zu deinem Ziel erhältst du über die Wiener-Linien-App WienMobil. Alle Tickets sind an den Fahrkartenautomaten der U-Bahn-Stationen erhältlich, Nachtbustickets im Bus. Ein Einzelfahrschein für Bus, U- und Straßenbahn oder Schnellbahn (bis zur Stadtgrenze) kostet 2,40 Euro. Die Klimakarte hat acht Streifen, die jeweils eine Tagesnetzkarte für einen beliebigen Tag darstellen, und kostet 40,80 Euro. Noch günstiger sind die Zeit-Netzkarten (z. B. für 24 oder 48 oder 72 Stunden für 8 Euro oder 14,10 bzw. 17,10 Euro) oder die Wochenkarte (immer gültig von Mo–Mo) für 17,10 Euro.
Alle genannten Tickets gelten für das gesamte Stadtgebiet, Ringe wie in anderen Großstädten gibt es nicht. Zugauskünfte für Ausflüge in die Umgebung per Bahn rund um die Uhr unter Tel. 051 71 73 sowie über oebb.at und die App ÖBB Scotty. Speziell für Besucher gibt es für 24, 48 oder 72 Stunden die Vienna City Card und den EasyCityPass (15, 20 oder 25 Euro | easycitypass.com). Diese Fahrscheine gelten für einen Erwachsenen und ein Kind unter 15 und beinhalten diverse Rabatte für Museen und Sehenswürdigkeiten. Es gibt auch ein Erlebnisticket für LGBTIQBesucher*innen. Aktuelle Fahrgastinfos unter wienerlinien.at.
Unter Sechsjährige zahlen generell nichts, ebenso Kinder von 6 bis 15 an Sonn- und Feiertagen sowie während der Ferien (Lichtbildausweis mitnehmen!). Regulär ermäßigte Tickets gibt es für Kinder (6–15 Jahre) und Senioren (ab 65 Jahre) sowie für Hunde, die man generell nur mit Maulkorb und Leine mitführen darf.
In beinahe allen U-Bahn-Stationen gibt es Aufzüge und in allen Waggons tiefergelegte Türen sowie genügend Freiraum für Kinderwägen etc. Der Straßenbahn-Fuhrpark besteht mehrheitlich aus stufenfreien Niederflurgarnituren. Anzeigen an den jeweiligen Stationen geben Auskunft, ob die nächste ankommende Straßenbahn für Rollstuhlfahrer geeignet ist. Allgemeine Infos über rollstuhlgerechte Infrastruktur liefert die Website wien.info/de/reiseinfos/wien-barrierefrei.
Die Öffnungszeiten sind meist Mo–Fr 8–12 und 14–18 Uhr (Geldschalter bis 17 Uhr), Bezirkspostämter (Mo–Fr 8–18, Sa 9–12), Hauptpost (Mo–Fr 8–19, Sa 10–18 Uhr | Fleischmarkt 19 | U 4 Schwedenplatz); Westbahnhof (Mo–Fr 8–19, Sa 9–18 Uhr | Europaplatz 3 | U 3, 6 Westbahnhof). Infos: Tel.08 10 01 01 00
Konsumgüter, Textilien und Lebensmittel sind meist etwas teurer als in Deutschland, aber viel billiger als in der Schweiz.
Lange war Österreich das gallische Dorf der Raucher. Doch inzwischen ist auch Österreichs Gastronomie und Hotellerie per Gesetz komplett rauchfrei. Manche Hotels (ohne Gastronomieangebot) haben eigene abgetrennte Raucherräume.
Auf Schienen: In der Vienna Ring Tram ging es entlang der prächtigen Ringstraße, dieses Angebot wurde allerdings während der Corona-Krise eingestellt; aktuelle Infos findest du unter viennasightseeing.at. Günstiger fährst du mit den Trams 1 und 2, die auf derselben Strecke unterwegs sind; du musst nur ein Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel lösen (2,40 Euro). Auf vier Rädern: Im Miet-Oldie (Tel. 0664 4 11 88 93 | oldiefahrt.at) kurvst du mit Fahrer durch die Stadt und ins Umland. Route und Dauer sind fix oder individuell wählbar. Private einstündige Touren im Oldtimer unter oldtimertours.at.
Per Fahrrad: Geführte zwei- bis dreistündige Touren kannst du bei Bike & Guide (Tel. 06 6 45 16 35 33 | bikeandguide.com), Pedal Power (Tel. 01 7 29 72 34 | pedalpower.at) sowie Vienna Explorer (viennaexplorer.com) und Prime Tours (primetours.at) buchen. Die Radkarte Wien erhältst du gratis bei Wien Hotels & Info (Tel. 01 2 45 55), in der Buchhandlung Freytag & Berndt (Wallnerstraße 3) findest du das beste Kartenmaterial.
Im Bus: Täglich mehrere Stadtrundfahrten veranstalten Vienna Sightseeing Tours (24-Stunden-Ticket für vier Routen 32 Euro online | Tel. 01 71 24 68 30 | viennasightseeing.at) und Big Bus Vienna (Tagesticket für zwei Routen 35 Euro online | Tel. 01 90 59 10 00 | bigbustours.com/de). Die Hop-on-Hop-off-Busse verkehren auf festen Routen zwischen rund 50 Stationen. Du kannst nach Belieben zu- und aussteigen.
Mit dem Motorschiff (nur Mai–Okt.) schippert dich DDSG Blue Danube Schifffahrt (Tel. 01 5 88 80 | ddsgblue- danube.at) auf der Donau herum. Die Große Donaurundfahrt kostet 27,50 Euro, die Abendrundfahrt 36,50 Euro. Es geht auch bis in die slowakische Hauptstadt Bratislava (einfache Fahrt 33 Euro, am Wochenende 38 Euro).
Zu Fuß: Kostenlose Stadtspaziergänge bieten die Vienna Greeters (2 Stunden, 2 Wochen im Voraus buchen unter viennagreeters.com/willkommen-inwien) und Good Tours (goodviennatours.eu/de). Spenden sind erwünscht. Fremdenführer für Gruppen vermittelt der Vienna Guide Service (Tel. 01 5 87 36 33-62 | guides-in-vienna.at), ein halber Tag kostet ab 225 Euro, ein ganzer Tag etwa ab 450 Euro.
Eine Gruppe von staatlich geprüften Fremdenführern bietet der Verein Wiener Spaziergänge zu stadtspezifischen Themen (pro Person 20 Euro) an. Monatsprogramme online und an den Infostellen (wienguide.at).
Bei einer der zahlreichen Touren der Fotofüchse (ab 99 Euro | diefotofuechse.com) begleiten dich zwei professionelle Fotografinnen durch die Innenstadt und im Grünen. Lass dir von Flüchtlingen und (ehemals) obdachlosen Menschen die Stadt zeigen. Einen definitiv klischeelosen Blick auf Wien versprechen Rundgänge mit Shades Tours (ab 18 Euro | shades-tours.com) und den Backstreet Guides (17 Euro | backstreet-guides.at). Ist dir Gehen zu langsam? Dann buch eine sportliche Sightseeing-Tour, bei der du Sehenswürdigkeiten erläufst, etwa bei Vienna SightRunning (vienna-sightrunning.at), Ruth Riehle – run and see (ruthriehle.at) oder Go! Running Tours Vienna (gorunningtoursvienna.com).
Funktaxis Tel. 01 3 13 00, Tel. 01 4 01 00, Tel. 01 6 01 60, Tel. 01 8 14 00. Grundgebühr werktags: 3,40 Euro, So: 3,80 Euro, Funkbestellung: zusätzlich 2 Euro. Für Ziele außerhalb des Stadtgebiets muss der Preis im Voraus frei vereinbart werden.
Da die Roaming-Gebühren im EU-Ausland abgeschafft wurden, telefonierst du mit einer deutschen Handynummer aus Österreich zwar gratis nach Deutschland. Es kostet dich aber weiterhin, eine österreichische Nummer anzurufen. Auch Schweizer zahlen. Telefonieren innerhalb Österreichs ist aber sehr billig. Wer länger im Land bleibt oder über ausreichend Internetguthaben verfügen möchte, sollte sich eine Prepaidkarte kaufen. Wichtigste Betreiber: A 1 (a1.net), Orange (orange.at), T-Mobile (t-mobile.at), Hutchison 3 (drei.at). In deren Netze mieten sich Billiganbieter wie hot (hot.at), yesss (yesss.at) oder spusu (spusu.at) ein. SIM-Karten und Guthaben sind in Supermärkten, Tabakläden (Trafiken) und Postfilialen erhältlich.
Vorwahl: von Deutschland und aus der Schweiz nach Österreich: 0043, von Österreich nach Deutschland 0049, in die Schweiz 0041 (dann Ortsvorwahl jeweils ohne 0 wählen).
Für die Staatsoper beginnt der Ticketverkauf ab April/Mai für die gesamte Folgesaison. Karten für die Staats- und Volksoper sowie das Burg- und Akademietheater im Vorverkauf sowie Restkarten erhältst du in der Kassenhalle der Bundestheater (Operngasse 2 | bundestheater.at), online unter culturall.com und via Kreditkarte unter Tel. 01 5 13 15 13. Auskunft Tel. 01 5 14 44 78 80 oder ticketinfo@artforart.at. Für die Theater an der Wien, Ronacher, Raimundtheater und alle anderen Events, die im Wiener Veranstaltungs-Service/ WVS angeboten werden, ist Wien-Ticket zuständig. Zentrale Verkaufsstelle: Wien-Ticket-Pavillon (tgl. 10–19 Uhr | neben der Oper | Bestellung mit Kreditkarte (tgl. 9–21 Uhr) Tel. 01 5 88 85 | wien-ticket.at).
Tickets im Internet: culturall.com bzw. viennaticketoffice.com.
Kellner und Taxifahrer bekommen zwischen 5 und 10 Prozent, auch der Zimmerservice und der Kofferträger freuen sich über Trinkgeld.
Viele Cafés, aber auch Institutionen bieten kosten- und drahtlosen Internetzugang. Eine Auflistung der mehr als 600 Hotspots findest du unter free wave.at. Die Stadt Wien bietet an mehr als 400 Standorten ebenfalls ein öffentliches WLAN an, einsehbar sind diese über die App „Stadt Wien live“.
In Wien herrscht ein gemäßigtes Kontinentalklima. Das bedeutet kalte Winter, heiße, relativ trockene Sommer und viel Regen im Frühling und Herbst. Ideal für eine Reise sind das späte Frühjahr oder der frühe Herbst. Wetterprognose: wetter.orf.at
Im Verkehr mit EU-Ländern gelten die Bestimmungen des europäischen Binnenmarkts: Pro Person sind Waren für den privaten Bedarf zollfrei, u. a. 800 Zigaretten, 10 l Spirituosen und 110 l Bier. Im Verkehr mit der Schweiz sind zollfrei: 5 l Wein, 1 l Spirituosen, 250 Zigaretten, Einkäufe bis 300 Franken.
Vom Flughafen verkehren Busse u.a. zum Süd- und Westbahnhof (Ticket 9 Euro | Fahrtdauer ca. 30 Min.) sowie halbstündlich der Cityairport Train (CAT)nach Wien-Mitte (Ticket 11 Euro| Fahrtdauer 16 Min. | cityairporttrain.com). Eine preisgünstige Alternative: Ebenfalls im halbstündlichen Takt fährt die S-Bahn (S 7) bis Wien Mitte oder zum Praterstern (4,30 Euro, mit Vienna City Card die Hälfte | Fahrtdauer knapp 25 Min.). Tickets dafür bekommst du an den roten ÖBB- und nicht an den grünen CAT-Automaten! Wer ins Taxi (ab ca. 36 Euro in die Innenstadt | Fahrtdauer ca. 25 Min.) steigen will: Nimm keins, das vor dem Flughafen parkt! Es ist viel teurer, weil du von einem Bundesland in das nächste fährst. In der Empfangshalle ist ein Taxistand von 40 100 – frag dort.
Die Vienna City Card berechtigt 24, 48 bzw. 72 Stunden (17, 25 bzw. 29 Euro) lang zur unbeschränkten Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel innerhalb der Stadtgrenzen (ein Kind bis 15 fährt gratis mit). Dazu kommen Ermäßigungen in den meisten Museen und Sehenswürdigkeiten. Die Vienna City Card Transfer bietet zusätzlich kostenlosen Transfer mit allen Verkehrsmitteln vom und zum Flughafen Wien mit Check-in an der CAT-Station Wien Mitte/ Landstraße, die öffentlichen Verkehrsmittel dürfen zwei Kinder gratis nutzen (34, 42 bzw. 46 Euro). Eine Hop-on-Hop-off-Bustour und einen geführten Stadtspaziergang zusätzlich bekommst du mit der Vienna City Card Tour (44, 52 bzw. 56 Euro). Und in der Vienna City Card Transfer+Tour ist neben der Bustour der Flughafentransfer inklusive (61, 69 bzw. 73 Euro). Ausweis bzw. Altersnachweis nicht vergessen! Die vier Varianten der Karte sind online (viennacitycard.at), am Flughafen, in vielen Hotels, in den Touristeninfos am Albertinaplatz (tgl. 9–18 Uhr) und am Hauptbahnhof (tgl. 9–19 Uhr), an allen Ticketschaltern der ÖBB und bei allen größeren Verkaufsstellen der Wiener Verkehrslinien erhältlich (u. a. am Hauptbahnhof, Karlsplatz/Passage sowie im Westbahnhof | Mo–Fr 6.30– 19, Sa 9–16 Uhr | Tel. 01 7 90 91 00 | wienerlinien.at).
Neujahr
Heilige Drei Könige
Ostermontag
Tag der Arbeit
Christi Himmelfahrt
Pfingstmontag
Fronleichnam
Mariä Himmelfahrt
Nationalfeiertag
Allerheiligen
Mariä Empfängnis
Weihnachten
1. Jan.: Neujahrskonzert mit den Wiener Philharmonikern (Tel. 01 5 05 65 25) im Goldenen Saal des Musikvereins. Verlosung von Kaufkarten jeweils im Februar über wienerphilharmoniker.at
Anfang Januar–Ende Februar: Faschings- und Ballsaison. Mehr als 200 festliche Bälle in prunkvollen Sälen
Zweite Januarhälfte: Resonanzen. Festival für alte Musik (Konzerthaus | Kartentel. 01 24 20 02 | konzerthaus.at)
Ende Feb./Anfang März: Flüchtlingsball. Alle willkommen. Der Erlös geht ans Wiener Integrationshaus (Rathaus | Karten: wien-ticket.at | fluechtlingsball.at
Karwoche/ Osterwochenende: Oster- Klang (Kartentel. 01 5 88 85). Spitzenmusiker, darunter die Wiener Philharmoniker, spielen Besinnliches und Festliches.
Anfang–Mitte April: Ostermarkt im Schloss Schönbrunn. Rund 60 Aussteller präsentieren Kunsthandwerk, Osterschmuck und Kulinarisches (ostermarkt.co.at).
Mitte April–Anfang Mai: Frühlingsfestival im Konzerthaus oder alternativ im Musikverein (Kartentel. 01 24 20 02 | konzerthaus.at)
Vienna City Marathon (Tel. 01 6 06 95 10 | vienna-marathon.com). Lauf von der Reichsbrücke bis zum Heldenplatz
Anfang Mai–Mitte Juni: Wiener Festwochen (Kartenvorbestellung: Wiener Festwoche | 1060 Wien | Lehárgasse 11 | Tel. 01 5 89 22 22 | per Kreditkarte: Tel. 01 5 89 22 11 | festwochen.at). Aktuelle Bühnenkunst aus aller Welt, aufgeführt an Dutzenden von Orten
Ende Juni: Donauinselfest (donauinselfest.at) – drei Tage lang wird bei Musik, Sport und Kabarett gefeiert. Wach bleiben lohnt sich: Bei Europas größtem Open-Air-Musikfestival ist der Eintritt frei.
Anfang Juli: Jazzfest (Kartentel. 01 7 12 42 24 | viennajazz.org). Auf den Straßen, in Clubs und in der Staatsoper
Anfang Juli–Mitte August: ImPuls-Tanz – Vienna International Dance Festival (Kartentel. 01 5 23 55 58 39 | impulstanz.com). Zeitgenössische Avantgarde aus aller Welt
Juli/August: Filmfestival am Rathausplatz (filmfestival-rathausplatz.at). Opern- und Ballettinszenierungen sowie Konzertmitschnitte auf Großleinwand
Ende Juli: Popfest (popfest.at). Etablierte und Newcomer spielen an drei Tagen kostenlos vor der Karlskirche.
Lange Nacht der Museen. 90 Museen bis 1 Uhr früh für ein Ticket
Viennale (Tel. 01 52 6 59 47 69 | viennale.at). Internationale Filme
Ende Oktober–Ende November: Wien Modern (Tel. 01 24 20 02 | Tel. 01 5 05 81 90 | wienmodern.at). Musik des 20. Jhs. wird im Musikverein und im Konzerthaus gespielt.
Adventsmärkte an zahlreichen Plätzen
31. Dez.: Silvesterpfad (silvesterpfad.at) mit Ständen, Musikbühnen und Tanzzelten in der Innenstadt. Der Höhepunkt ist natürlich das Läuten der Riesenglocke des Stephansdoms
Kellner, Taxifahrer, Friseure, Tankwarte und Toilettenfrauen kommen nur dank der Trinkgelder finanziell halbwegs über die Runden. Sei also großzügig nach dem Motto „Leben und leben lassen“.
Autofahren ist in Wien mühsam und das Parken noch mehr. Nutze daher am besten eine der vielen günstigen Park-&-Ride-Anlagen und fahre mit der U-Bahn. Der öffentliche Verkehr ist perfekt ausgebaut.
Erstens ist die Qualität der klassischen Konzerte gerne etwas mau, zweitens grenzen die Arbeitsbedingungen für die Musiker an Ausbeutung. Alternativen: Häuser wie Konzerthaus oder Musikverein, aber auch Kirchenkonzerte sind meistens gut und noch dazu günstig.
Wer in Grinzing dort einkehrt, wo die Touristenbusse in Kolonne parken, versäumt das Wesen eines Heurigen, zu dem ein Mindestmaß an Intimität gehört. Also zieh lieber die anderen Lokale und Heurigengegenden vor.
Wer in einem Traditionscafé einfach „Kaffee“ bestellt und dabei gar noch die erste Silbe betont, erweist sich als Ignorant. Hierzulande bestellt man einen kleinen oder großen Braunen oder eine Melange, und Sahne heißt Schlag(obers).
Arno Geiger verknüpft die Geschichte einer bürgerlichen Wiener Familie geschickt mit der Geschichte Österreichs. Der Roman wurde mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. (2005)
Auf höchstem literarischem Niveau vermittelt Heimito von Doderer die typisch wienerische Denk- und Lebensart kurz vor bzw. nach dem Ersten Weltkrieg, als die k. u. k Monarchie zusammenbrach. (1951)
Der österreichische Bundeskanzler wird ermordet – im Actionthriller, in dem Tom Cruise den Boss einer Untergrundorganisation jagt. Highlight: die Verfolgungsjagd über das Dach der Wiener Staatsoper. (2015, Regie: Christopher McQuarrie)
Starkabarettist Josef Hader spielt Exdetektiv Brenner in dieser Krimikomödie. Er führt das Publikum an entlegene Imbissbuden, Wohnsilos am Stadtrand und schließlich zum Donauinselfest. (2000, Regie: Wolfgang Murnberger)
Einwohner | 1.973.403 | |
Fläche | 414 km² | |
Strom | 230 V, 50 Hz | |
Reisepass / Visum | nicht notwendig | |
Ortszeit | 12:40 Uhr | |
Zeitverschiebung | keine |