Haben Sie sich schon einmal in ein Land verliebt? Im Fall von Venezuela könnte Ihnen das glatt passieren! Dort erwarten Sie landschaftliche Superlative wie der höchste Wasserfall und der größte Asphaltsee der Welt, die einzigartigen Tafelberge sowie die größte Tropfsteinhöhle des Kontinents. Die bunt gemischte, lebenslustige Bevölkerung sorgt für karibische Stimmung. Die überwältigende, äußerst vielfältige Natur schlägt Besucher ebenso in ihren Bann wie die exotische und artenreiche Tierwelt. Nicht zu vergessen: kilometerlange, weiße Sandstrände und natürlich das angenehme tropische Klima. Und wer Salsa und Merengue, aber auch klassische Konzerte sowie traditionelle Feste liebt, wird das Land auch kulturell richtig schätzen lernen.
Venezuela vereint auf einer Fläche von nur wenig mehr als 900000 km2 - etwa so viel wie Deutschland und Frankreich zusammen - eine landschaftliche Vielfalt, wie sie sonst auf ganzen Kontinenten nicht anzutreffen ist. Und sosehr die Venezolaner ihre Isla Margarita lieben und sie alljährlich zu Ostern, Weihnachten und an jedem verlängerten Wochenende beehren, so preisen sie auch die überwältigenden anderen Landesteile. Alles ist möglich: Traumurlaub unter Kokospalmen an karibischen Gestaden, Hochgebirgstouren durch die bizarre Welt der Anden (der Pico Bolívar erreicht 5007 m!), Wildwasserfahrten und Expeditionen auf den Spuren Alexander von Humboldts bis zum Casiquiare, der sowohl in den Orinoco als auch in den Río Negro mündet, auf dem Pferd mit venezolanischen Cowboys durch die Llanos zu streifen oder die Gran Sabana mit ihren wolkenverhangenen Tafelbergen zu besuchen.
In Caracas mit seinen modernen, spiegelglasverkleideten Betontürmen und seiner schnellen Metro pulsiert das gesellschaftliche Leben des Landes. Jeder vierte Venezolaner lebt in der Hauptstadt und fühlt sich als caraqueño den Provinzlern haushoch überlegen. Dabei sind die meisten caraqueños selbst Zugereiste.
Caracas ist eine grelle und schnelllebige Stadt. Unter allen Metropolen Lateinamerikas ist sie die modernste, vielleicht sogar die lauteste, und Chicago mit Sicherheit ähnlicher als Quito. Die Hauptstadt liegt auf 800 m Höhe in einem Windkanal zwischen den Bergen. Nennenswerte Industrie findet sich hier nicht. Die Luft in diesem "ewigen Frühling", wie Humboldt das Klima von Caracas einst bezeichnete, könnte also himmlisch sein - wenn die Autos und Abgase nicht wären. Die zweite Millionenmetropole in Venezuela ist Maracaibo ganz im Westen, wo es mit einer Durchschnittstemperatur von fast 32 Grad besonders heiß wird. Als Hauptstadt der Ölförderung ist sie der "Goldesel" der Republik und bietet den höchsten Lebensstandard. Maracaibo erstreckt sich an einer karibischen Meerenge, welche den Maracaibosee mit dem offenen Meer verbindet und von einer architektonischen Attraktion, der 9 km langen General-Rafael-Urdaneta-Brücke, überspannt wird.
In den Städten wird gearbeitet, in den Badeorten das Geld ausgegeben. Atolle und Riffe, exzellente Tauchsportparadiese, sind in Los Roques sowie den Nationalparks Morrocoy und Mochima der Küste vorgelagert. Von Mochima ist es nur ein Katzensprung zur Isla Margarita, die landschaftlich so schön ist, dass einem der Urlaub jenseits des Liegestuhls versüßt wird.
Am Fuß der Halbinsel Paraguaná stößt man auf eine der Kolonialperlen Venezuelas: Coro, die zweitälteste Stadt des Landes. Weiter westlich schließt sich das hitzeflimmernde Tiefland um den Maracaibosee an, in dem man Anfang des 20. Jhs. Erdöl fand. Etwa 200 km Luftlinie südlich, in Mérida, wartet die einsame, kühle Welt der Anden, der klaren Gebirgsbäche und abgelegenen Indiodörfer. Hier ist nichts mehr vom hektischen karibischen Venezuela zu spüren.
Endlose Weiten und ein Himmel ohne Grenzen: Die wahre Seele Venezuelas liegt in den Steppen und Savannen im Südwesten, meinen viele. Hier finden Sie Cowboyromantik und Lagerfeuer unterm Sternenzelt. Südlich des Orinoco kommt man nur noch mit dem Einbaum weiter, in die "grüne Hölle" Amazoniens. Die Reise den Fluss hinauf ist heute kaum weniger abenteuerlich als zu Zeiten Alexander von Humboldts. Und sein Delta, bewohnt von den Wassermenschen, den Warao, die in offenen Pfahlbauten leben und in Einbäumen fischen gehen, ist eine kleine Sensation für sich.
Das größte Abenteuer erwartet Besucher südlich des Orinoco im Staat Bolívar. Wie stumme Zeugen der Vergangenheit ragen die Tafelberge aus der Gran Sabana auf, der "Großen Savanne". Sie beherbergen eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Die tepuis, die indianischen "Häuser der Götter", sind von Wolken gekrönt, und von ihren Felswänden rauschen gewaltige Wasserfälle herab - der Salto Angel fast 1000 m tief! Dschungelcamps und Urwaldpfade haben diese Welt für Naturliebhaber erschlossen.
Venezuela hat im 20. Jh. gewaltige Umwälzungen durchgemacht. Zwischen Großstädten und Land bestehen enorme Unterschiede, was an den zu Beginn des 20. Jhs. entdeckten Erdölvorkommen liegt. Seit das Öl in Fontänen zum ersten Mal aus der Erde sprudelte, verließen Bauern Vieh und Pflug, Kaffeeplantagen und Kakaofelder, um vom "schwarzen Gold" zu profitieren. Caracas und Maracaibo verwandelten sich schnell von beschaulichen Provinznestern in moderne Metropolen. Heute leben vier von fünf Venezolanern in der Stadt; die größten Orte liegen in der Küstenregion. Die Petrodollars haben das Land verdorben, meinen die Kulturkritiker. Die Ölmilliarden haben das Land zum reichsten Südamerikas gemacht, darauf verweisen die Ökonomen. Doch der Reichtum kommt leider nicht bei allen Bevölkerungsschichten an und geht durch Korruption verloren. Ungeachtet dessen und anderer Sorgen des Alltags sind die Venezolaner ein lebenslustiges Volk geblieben.
Wie sich das Land selbst klaren Definitionen entzieht, so mögen es auch viele Venezolaner nicht, sich festzulegen, beim Wort genommen oder gar an Zusagen erinnert zu werden. Die Gelegenheit beim Schopf zu packen ist viel interessanter, als Nibelungentreue zu zeigen. Leicht ändern Einheimische ihre Meinung. Und wer sind die Venezolaner? Unter den rund 25 Mio. Bürgern dominiert eine dunkle Hautfarbe - und die Jugend. Die Hälfte der Bevölkerung ist unter 18 Jahre alt. 70 Prozent aller Venezolaner haben europäische, afrikanische oder indianische Vorfahren; 20 Prozent bezeichnen sich als weiß, acht Prozent als schwarz, und rund ein Prozent der Bevölkerung sind Indianer. Der Alltag in Caracas unterscheidet sich sehr von dem in einem Andendorf, einem Küstenort oder einem Dschungelnest am Orinoco. Ein zurückhaltender Andenbewohner hat wenig gemein mit dem fröhlich-lässigen Ostküstler, dem selbstbewusst-spöttischen maracucho aus Maracaibo oder dem stolzen, ernsten llanero.
Und bei all dieser Vielfalt werden Sie am Urlaubsende denken: Wie werde ich das alles vermissen, den Orinoco, die Gran Sabana, die Anden und Tafelberge, das kristallklare Meer, nicht zu vergessen den Rum und das Nationalgericht pabellón criollo!
Die beste Reisezeit für Venezuela sind die Monate Januar, Februar, März, April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober, November und Dezember. In dieser Zeit wird eine durchschnittliche Temperatur in Höhe von 27° Celsius erreicht. Die sonnigsten Monate sind Januar, Februar und März mit durchschnittlich 8 Sonnenstunden pro Tag. Im Vergleich hierzu liegt die Temperatur in den kältesten Monaten bei lediglich 26° Celsius bei durchschnittlich 7 Regentagen. Im Jahresmittel liegt die durchschnittliche Tagestemperatur bei 27° Celsius und die Nachttemperatur bei 17° Celsius. Im Schnitt regnet es jeden Monat an 8 Tagen. Die regenreichsten Monate sind Juni und Juli.
Caracas wird von vielen internationalen Fluggesellschaften angeflogen, darunter Lufthansa, Iberia, Air France, TAP und Alitalia. Die Flugzeit von Mitteleuropa beträgt knapp zehn Stunden. Flüge von Deutschland nach Venezuela kosten je nach Saison zwischen 600 und 1000 Euro. Flüge um Weihnachten und Ostern herum sollten frühzeitig gebucht werden.
- Schillstr. 9-10, 10785 Berlin | Tel. 030 83224000 | www.botschaft-venezuela.de
- Prinz-Eugen-Str. 72, 1040 Wien | Tel. 01 7122638 | www.austria.gob.ve
- Schosshaldenstr. 1, 3007 Bern | Tel. 031 3505757
Deutsch geführte Reiseorganisation: Cacao Expediciones | Tel. 0212 9771234 | cacaotravel.com; spezialisiert auf individuelle Wünsche: Parianatours | Tel. 0294 8083602 | www.parianatours.com
Autofahren in Venezuela heißt Abenteuer. Gefahren wird auf der rechten Straßenseite, das ist auch schon die einzig weithin bekannte Verkehrsregel. Ansonsten läuft es nach Gefühl und es gilt das Recht des Stärkeren, was meist auch ganz gut funktioniert. Eine rote Ampel bedeutet, man hat keine Vorfahrt; wer bei Grün fährt, muss trotzdem aufpassen - es könnte jemand kommen, der es eilig hat. Auch Geschwindigkeitsbeschränkungen und Alkoholverbot werden nicht ernst genommen, man sollte also aufpassen und ständig mit Fehlern anderer rechnen. Selbstredend gelten diese Regeln für den Touristen im Leihwagen schon, da man in Teufelsküche kommen kann, wenn Verdacht auf Fahrlässigkeit besteht.
Es empfiehlt sich, den Wagen bei einem der großen internationalen Anbieter zu mieten. Die verfügen über ein landesweites Netz, sodass ein defektes Fahrzeug sofort ausgetauscht werden kann. Zudem ist es nur bei diesen möglich, eine Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung (deducible) abzuschließen. Und das ist empfehlenswert, schon um Diskussionen über angebliche Schrammen bei der Rückgabe zu vermeiden. Internationale Mietwagenanbieter finden sich in größeren Städten, meist am Flughafen. Die Leihgebühren sind um einiges höher als in Europa. Dafür kostet das Benzin fast nichts. Sie benötigen einen Führerschein (der europäische ist ausreichend), eine Kreditkarte und einen Pass - alles auf denselben Namen. Den Wagen vor Übernahme überprüfen, auch ob Ersatzreifen, Wagenheber und Werkzeug vorhanden und brauchbar sind.
Das Straßennetz ist recht gut ausgebaut, wenn man auch mit ändernden Straßenverhältnissen und unmarkierten Hindernissen rechnen muss. Von Nachtfahrten wird abgeraten, schon wegen der vielen unbeleuchteten Verkehrsteilnehmer wie Fahrräder, Fußgänger, Pferde und Kinder.
Die Orientierung wird durch das "Schachbrettmuster" der Innenstädte vereinfacht, außerhalb nutzt man den beigefügten Faltplan. Sehr praktisch ist ein GPS-Gerät.
Edificio La Castellana | Av. Eugenio Mendoza/Av. José Lamas | Tel. 0212 2610181 | www.caracas.diplo.de
Torre Las Mercedes, 4. Stock | Av. La Estancia | Chuao | Tel. 0212 9913863 | caracas-ob@bmeia.gv.at
Centro Letonia | Torre Ing-Bank, piso 15 | Av. Eugenio Mendoza/San Felipe | La Castellana | Tel. 0212 2679585 | www.eda.admin.ch/caracas
Westeuropäer brauchen normalerweise kein Visum. Reisen Sie jedoch auf dem Landweg ein, müssen Sie sich in der venezolanischen Botschaft bzw. einem Konsulat des Gastlands eines besorgen. Im Flugzeug oder an der Grenze wird eine Touristenkarte (Tarjeta de Turismo) verteilt, die mit dem Pass vorlegt werden muss und zu einem Aufenthalt von 90 Tagen berechtigt. Beim Abflug wird eine Flughafensteuer erhoben; in Caracas rund 35 Dollar für einen Auslandsflug. Sie ist meist im Ticketpreis enthalten. Infos erhalten Sie bei der Fluggesellschaft.
Farbnegativfilme sind überall erhältlich, Diafilme nicht. Speicherkarten kosten nicht viel; in einigen posadas können Sie Fotos auf CD brennen lassen. Die Fotoausrüstung sollte man unauffällig mit sich führen, etwa in einer Einkaufstüte.
Der Wechselkurs vom US-$ zum Bolívar Fuerte (VEF) ist staatlich festgelegt. Der Venezolaner kommt nur sehr schwierig an Devisen, daher ist ein Schwarzmarkt entstanden, auf dem der Bolívar zu einem viel besseren Kurs gehandelt wird. Allerdings gibt es sehr strenge Gesetze, die das Wechseln von Devisen außerhalb der zulässigen Stellen unter empfindliche Strafen stellen. 2010 wurde die Wechselkontrolle verschärft und die Börse geschlossen, nur der Staat hat noch das Recht auf Devisenhandel.
Für Touristen machen die verschiedenen Wechselkurse mit Unterschieden von bis zu 100 Prozent alles noch unübersichtlicher. Sie sollten sich deshalb vor Ort bei vertrauenswürdigen Personen informieren und für alle Situationen ausgestattet sein: Bargeld, Travellerschecks, Kreditkarte und TAN-Nummern fürs Onlinebanking. Bei den meisten Posadas und Tourveranstaltern kann man ohne Bedenken zu einem guten Kurs wechseln. Risikofrei ist es, sich Bargeld gegen eine Überweisung auf ein Konto in Europa auszahlen zu lassen. Daher unbedingt TAN-Nummern mitnehmen. Hier kann man evtl. auch Travellerschecks und Euro in bar abgeben. Die sicherste Form bleibt aber die Überweisung. Aktuelle Information und Details zu dem Thema findet man unter: www.parianatours.com/venezuela/geld.html
Banken haben für gewöhnlich Mo-Fr von 8.30-16.30 Uhr geöffnet, in den Einkaufszentren der größeren Städte bis in die späten Abendstunden. Geld tauschen kann man jedoch nur in privaten Wechselstuben (casas de cambio), auch in US-Währung ausgestellte Reiseschecks ohne Gebühr. Die Zahlung mit Kreditkarte wird in größeren Hotels, Geschäften und Restaurants akzeptiert. Hier wird jedoch der schlechte offizielle Kurs zugrunde gelegt.
Tropeninstitute, Gesundheitsämter und das Auswärtige Amt informieren über empfohlene Impfungen. Binden Sie dies in die Reiseplanung mit ein, da ein Terminplan eingehalten werden muss. Impfungen gegen Tetanus und Gelbfieber sind ratsam; gegen Malaria gibt es keine. Wer nicht in tiefste Goldgräberlager vorstößt, braucht die Krankheit aber auch nicht zu fürchten. Weit verbreitet ist mittlerweile Cholera, noch häufiger sind Ruhr und Durchfall. Vorsicht ist daher bei Eis, Fruchtsäften, ungeschälten Früchten und Salat geboten. Inzwischen kommt auch Denguefieber vor, eine heftig verlaufende Virusinfektion, gegen die es keine Impfung gibt. Überträger ist eine tagaktive Stechmückenart. Tragen Sie deshalb körperbedeckende Kleidung.
Der Abschluss einer privaten Reisekrankenversicherung ist anzuraten. Falls der Besuch einer Privatklinik notwendig sein sollte, müssen die Kosten vom Patienten übernommen werden (benutzen Sie hierbei die Kreditkarte), die Rechnung wird dann bei der Krankenversicherung zur Erstattung eingereicht. Apotheken (farmacias) haben meist bis in die Nacht geöffnet oder zeigen den Notdienst an. Es sind alle gängigen Medikamente erhältlich, oft ohne Rezept. Man sollte den internationalen Impfpass bei sich führen. Medizinische Nothilfe (in Englisch) unter: Tel. 0212 4837021 oder Tel. 4836092
Das Flugnetz ist gut, die Flüge sind relativ preiswert. Allerdings sollten Sie sich nicht auf die angekündigten Zeiten verlassen und mindestens eine Stunde, bei einem Auslandsflug zwei Stunden vorher am Flughafen sein. Fachmännische Auskunft und gute Beratung über Inlandsflüge findet man unter: www.venezuela.li/flug
Eine hervorragende Website mit zahlreichen Informationen aller Art ist www.venezuela.li. Lohnende Sites mit zahlreichen Infos sowie weiterführenden Links sind www.think-venezuela.net, www.venezuela-urlaub.de, www.caiman.de und www.venezuelareise.net (alle vier in deutscher Sprache). Unter www.miropopic.com findet man einen Gastronomieführer für Caracas und den Guía Ecoturística mit Informationen über Nationalparks, Camps und posadas.
Da sich in Venezuela noch nicht jeder Haushalt einen Computer leisten kann, ist die Versorgung mit Internetcafés flächendeckend. Die Kosten sind minimal, meist werden zusätzliche Serviceleistungen wie Drucken, Daten auf CD brennen (Urlaubsfotos) sowie Telefon- und Faxdienste angeboten. Darüber hinaus stellt der Staat kostenlose "Infocentros" zur Verfügung, die sich meist in provinziellen Landesteilen befinden und für jedermann zugänglich sind. Unter www.infocentro.gob.ve findet man eine Suchfunktion, geordnet nach Regionen. Eigene Computer oder Smartphones kann man in fast allen Hotels oder posadas per WLAN ins Netz bringen, außerdem in ausgesuchten Restaurants, darunter die meisten Fastfoodketten, sowie gegen Entgelt am Flughafen in Caracas. Per Roaming zu surfen, ist extrem teuer, daher ist davon abzuraten. Prepaid-SIM-Karten, die vor Ort gekauft werden, sind nicht zur Datenübertragung geeignet.
Venezuela hat ein hervorragendes Busnetz. Fast in jedes Dorf kommt man sicher und meist auch ziemlich bequem. Auf den großen Überlandstrecken fahren klimatisierte und mit Toiletten ausgerüstete Busse, die sehr pünktlich sind. Für kurze und mittlere Strecken empfiehlt sich das Sammeltaxi (por puesto), das fast überall zu finden ist und erst losfährt, wenn alle Plätze (puestos) belegt sind. Feste Haltestellen gibt es nicht - man klopft aufs Blech des Fahrzeugs, wenn das Taxi halten soll. In Städten gilt das gleiche System in Bezug auf die sogenannten microbuses. Por puestos auf interurbanen Routen fahren an Busterminals ab, auch außerhalb der regulären Verkehrszeiten. So hat man zu jeder Zeit und zu jedem Ziel eine recht gute Verkehrsanbindung.
Supermärkte sind bis abends geöffnet. Bei Museen und Sehenswürdigkeiten gilt der Montag als Ruhetag, angeschlagene oder im Internet veröffentlichte Zeiten ändern sich jedoch oft und werden meist nicht eingehalten. Selbst Restaurants öffnen eher nach Lust und Laune.
Die Post ist langsam und unzuverlässig. Eine Postkarte braucht viele Wochen.
Die Jahreszeiten unterscheiden sich vor allem durch den Wechsel von Regen und Trockenheit, was natürlich auch Einfluss auf den Tourismus hat. Ende November bis April (also in der Trockenzeit) ist die beste Periode, um die Llanos zu besuchen; in der Regenzeit sind hier viele Straßen unpassierbar. Für den Süden ist diese hingegen gerade empfehlenswert, denn dann sind die Wasserfälle in der Gran Sabana erst wirklich eindrucksvoll. An der Küste herrscht ein konstant sommerliches Klima.
Die Netzspannung beträgt 110 Volt/60 Hertz (Wechselstrom). Man benötigt amerikanische Flachstecker. Am besten einen Multistecker besorgen.
Handeln Sie vor der Fahrt einen Pauschalpreis aus oder bestehen Sie aufs Einschalten des Taxameters. Aus Sicherheitsgründen sollten Sie nur die offiziell zugelassenen Taxis mit Dachaufsätzen und gelben Kennzeichen nehmen.
Besorgen Sie sich am besten eine Telefonkarte für die öffentlichen Telefonzellen. Für ein Auslandsgespräch benötigen Sie eine tarjeta telefónica für mindestens 25 VEF. Die Apparate für internationale Gespräche sind gekennzeichnet. Die Vorwahlen sind für Deutschland 0049, für Österreich 0043, für die Schweiz 0041. Die venezolanische Vorwahl lautet 0058.
Europäische Handys funktionieren mit Einschränkungen. Durch zwei verschiedene Roamingpartner im Land kommt es bei einigen Netzen zu Funklöchern, die den Westen oder den Osten des Landes betreffen können. Besorgen Sie sich bei Ankunft eine SIM-Karte der Firma Digitel (rotweißes Logo). Dann erhält man für ca. 10 Euro eine venezolanische Telefonnummer mit einem Grundguthaben und kann sein eigenes Handy kostengünstig auch für internationale Gespräche nutzen. Venezolanische Handynummern erkennt man an den ersten beiden Ziffern "04".
Trinkgelder bis zehn Prozent sind bei Zufriedenheit eine Selbstverständlichkeit. Kofferträger, Schuhputzer und Portiers erwarten ein paar kleinere Scheine - sie müssen davon leben.
Hotels sind mit einem Sternesystem klassifiziert, das dem deutschen nicht genau entspricht. Empfehlenswert ist es in einer der 2500 posadas unterzukommen. Sie befinden sich meist in den interessantesten Gebieten und werden häufig vom Besitzer persönlich geführt. Der Standard liegt bei gleichem Preisniveau erfahrungsgemäß höher. In Caracas sollten Sie aus Sicherheitsgründen nicht am Hotel sparen.
Venezuela liegt fünfeinhalb, während der europäischen Sommerzeit sechseinhalb Stunden gegenüber Mitteleuropa zurück.
Die Einfuhr von Frischprodukten und Lebensmitteln nach Venezuela ist verboten. Zollfrei bei der Ein- und Ausreise sind u. a. 500 g Kaffee, 200 Zigaretten, 1 l Spirituosen und 50 g Parfum sowie Schmuck für den persönlichen Bedarf (Quittungen aufheben!). Der Kokainschmuggel in Kaffeepackungen hat zugenommen; bei der Ausfuhr wird deshalb meist kontrolliert.
Año Nuevo
Reyes Magos
Karnevalsmontag und -dienstag Carnaval
Gründonnerstag und Karfreitag Jueves Santo und Viernes Santo
Día de la Independencia (Unabhängigkeitstag)
Día del Obrero
Cruz de Mayo (Fest des Maikreuzes)
Fronleichnam Corpus Cristi
Aniversario de la Batalla de Carabobo (Jahrestag der Schlacht von Carabobo)
Firma del Acta de la Independencia (Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung)
Natalicio del Libertador (Geburtstag Simón Bolívars)
Día de la Raza (Kolumbustag)
Día de los Muertos
Navidad
Día de los Inocentes (Fest der Unschuldigen Kinder)
El Robo del Niño: "Raub des Jesuskinds", ein alter Brauch in den Anden. Eine Figur des kleinen Jesus wird versteckt. An dem Ort, wo sie wiederauftaucht, werden die Finder bewirtet. Mit Musik und Prozessionen.
Rodeo in San Fernando de Apure mit Lassowerfen, Reiterspielen und einem Schönheitswettbewerb.
Carnaval: Wer in Caracas bleibt, bekommt höchstens einen wassergefüllten Ballon an den Kopf. Überschwänglich geht es in Carúpano zu, dort veranstalten auch die homosexuellen Venezolaner ihre farbenprächtigen Umzüge. Wild und schön ist der "schwarze" Calypso-Karneval in El Callao.
Osterprozessionen: Die Karwoche, die Semana Santa, ist der Höhepunkt des Festkalenders. Die schönsten Prozessionen werden in den Andendörfern und in Mérida veranstaltet. Dort pflegt man auch die Tradition der Passionsspiele, z. B. in Altamira de Cáceres. Meist spielt das halbe Dorf mit. Sehr stimmungsvoll.
Cruz de Mayo: Am 2. Mai wurde das Kreuz Christi gefunden - daran erinnern die Prozessionen in Cumaná.
Corpus Cristi (Fronleichnam): der Tag der diablos danzantes in den Straßen von San Francisco de Yare. Aufwendiges Spektakel, das viele Besucher anlockt.
Fiesta de San Juan: Johannes der Täufer wurde von der schwarzen Bevölkerung Venezuelas zu ihrem Schutzpatron auserkoren, und ihn feiern sie auf ihre Art: mit nächtelangen, die Sinne betäubenden Trommelfesten. Bekannt dafür sind die Ortschaften im Barlovento wie San José de Río Chico und Curiepe, aber auch Santa Clara de Choroní.
Fiesta de la Virgen de Coromoto in Guanare: Prozessionen für die Nationalheilige.
Día de la Virgen Inmaculada in La Mucuruba in den Anden: Ganze Ortschaften knipsen das elektrische Licht aus, sodass die Häuser in Kerzenschein getaucht werden.
Parranda de San Benito: afrikanische Weihnacht in Coro mit Trommelprozessionen und Tänzen.
Sie können eine Menge tun, um zu vermeiden, Opfer krimineller Umtriebe zu werden. Beachten Sie in Ihrem eigenen Interesse folgende Faustregeln:
- Wertsachen wie die Brieftasche oder ihre Kamera nicht offen zeigen, sondern besser in einer Plastiktüte verstecken oder im Hotelsafe lassen.
- Immer das Original des Passes und sonstiger Dokumente dabeihaben, denn bei den häufigen Kontrollen werden nur Originalpapiere anerkannt. Man sollte unbedingt Kopien der Papiere getrennt aufbewahren, damit man im Falle eines Verlusts seine Identität nachweisen kann.
- Geld im Schuh, im Gürtel, in der Hemdbrusttasche oder einer vorderen Hosentasche aufbewahren.
- Gedränge meiden, umsichtig und ruhig bewegen, Hände freihalten.
- Keine finstere Miene aufsetzen, sondern freundlich dreinschauen und lächeln.
- Keine Gegenwehr bei einem Überfall - Sich nicht in Schwarzgeldgeschäfte verwickeln lassen.
- Geld also nie auf der Straße oder in dunklen Eingängen wechseln.
Auch wenn Sie tausendmal im Recht sind: Bestehen Sie nicht darauf. Versuchen Sie, auf (vermeintliches) Unrecht flexibel zu reagieren. Latinos weichen harten Konflikten aus und sind imstande, selbst in ausweglos scheinenden Lagen noch eine Lösung zu finden.
Die Sitten am Strand sind in Venezuela keineswegs so locker wie in Europa. Kein Venezolaner würde sich, nicht einmal hinter vorgehaltenem Handtuch, vor aller Augen am Strand umziehen. Und FKK ist in Venezuela sogar vollkommen undenkbar. Es gehört zum guten Ton, komplett bekleidet zu sein, auch wenn der Minibikini nur aus ein paar Fädchen besteht. Männer sollten in Städten außerdem grundsätzlich lange Hosen tragen.
Die Venezolaner gelten als eines der eitelsten Völker dieses Erdballs. Auch wer arm ist, verzichtet nicht auf persönliche Hygiene und, wenn es die Umstände erlauben, auf saubere und gebügelte Kleidung. Körpergeruch gilt als ganz und gar ungehörig, versagende Deos ebenso. Und Frauen entfernen sich natürlich die Körperhaare - Männer eifern ihnen dabei mittlerweile übrigens nach, besonders in der jungen Generation.
Durch die Devisenkontrolle im Land und den daraus entstandenen Schwarzmarkt ist die Benutzung von Plastikgeld wie der Kreditkarte nicht zu empfehlen. Bei ausländischen Karteninhabern wird nämlich immer mit dem offiziellen Kurs abgerechnet, sodass Sie letztlich viel zu viel für Ihre erworbenen Produkte bezahlen müssten.
Literarische Werke aus Venezuela sind bis auf wenige Ausnahmen bislang kaum ins Deutsche übersetzt worden. Von Rómulo Gallegos (1884-1969), "Klassiker" und 1947/48 Staatspräsident, liegt nur "Canaima", nicht aber das Nationalepos aus den Llanos, "Doña Bárbara", vor: die Geschichte einer Frau, die sich an den Männern rächt
Auch in Venezuela gab es in den 1960er-Jahren eine Guerilla; einer ihrer Protagonisten war der Soziologe Oswaldo Barreto Miliani. Teresa St. Auban de Terán hat ihm diese überaus spannende Biografie gewidmet - Zeitgeschichte pur
Der Film aus dem Jahr 1973 von Franklin J. Schaffner mit Steve McQueen und Dustin Hoffman in den Hauptrollen ist ein Gefangenendrama, in dem der Held am Ende sein Zuhause in Venezuela findet. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman des Autoren Henri Charrière
Die Halbinsel Paria mit Kakao- und Kaffeeplantagen, traumhaften Stränden und abenteuerlichem Dschungel ist Ausgangspunkt dieser Reise durch den "wilden Osten". Das Orinocodelta und der Nationalpark Canaima mit dem höchsten Wasserfall der Erde, dem Salto Angel, sind die Ziele dieser interaktiven Reise-DVD (2006, ca. 45 Min., Regie und Produktion: Samuel Elsässer). Mit animierten Landkarten und Reiserouten sowie aktuellen Infos zu Unterkünften, Preisen und Telefonnummern
Einwohner | 28.515.829 | |
Fläche | 912.050 km² | |
Sprache | Spanisch | |
Strom | 120 V, 60 Hz | |
Regierungssystem | Präsidiale Demokratie mit Ein-Kammer-Parlament (Nationalversammlung), demokratische Ordnung derzeit jedoch weitgehend ausgehöhlt; 23 Bundesstaaten | |
Hauptstadt | Caracas | |
Reisepass / Visum | notwendig | |
Ortszeit | 21:22 Uhr | |
Zeitverschiebung | -5 h (zu MEZ) |