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Sankt Petersburg

Check-in

An der Mündung der Newa in die Ostsee trifft die sprichwörtliche russische Weite auf Europas Stadtkultur: St. Petersburg, alte Zarenhauptstadt und zugleich jüngste Metropole Europas, fasziniert mit einem überreichen Erbe an Kultur, Kunst und Architektur – und dem Szeneleben einer modernen Fünf-Millionen-Stadt. Erkunde den Westen im Norden des Ostens!

Sehenswürdigkeiten & Top Highlights

Der Name Strelka (russ.: Pfeil) steht nicht unbedingt im Stadtplan. Offiziell heißt das Areal an der Inselspitze der Wassili-Insel Börsenplatz. An dieser Newa-Gabelung befand sich von etwa 1730 bis…
Das bekannteste Wahrzeichen Sankt Petersburgs bildet den Mittelpunkt des grünen Dekabristenplatzes: der Eherne Reiter. Das Denkmal für Peter den Großen zeigt den Stadtgründer als dynamischen…
Der 4,5 km lange Newski Prospekt bildet auf seiner ganzen Länge das pulsierende Zentrum Petersburgs - wobei der breitere Mittelabschnitt zwischen Moika und Fontanka der prächtigste und lebhafteste…
Diese bunte Zwiebelturmkirche fällt im Petersburger Stadtbild aus dem Rahmen: Sie wurde erst 1887-1907 im neo-altrussischen Stil errichtet. Anlass für den Bau war das Anarchistenattentat auf Zar…
Diese Kathedrale bei einem Sankt Petersburg-Besuch zu übersehen, ist unmöglich. Mit 101 m Höhe überragt sie das Stadtzentrum – die goldene Kirchenkuppel ist die viertgrößte der Welt. Die Sankt…
Drei Wände des 96m2 großen Raumes sind mit 500 000 Bernsteinscheibchen passgenau belegt. Aus Bernstein wurden auch Gravuren, Figuren, Bilderrahmen und Ornamente geschaffen – man weiß gar nicht,…
Das 140 Jahre alte Flaggschiff der Petersburger Hotellerie verwöhnt, sorgfältig modernisiert, mit allem Komfort, wahrte aber sein historisches Ambiente. Drei Restaurants und die Lobbybar von altem…
Für Kunstfreunde ist allein die Eremitage schon Grund genug, nach Sankt Petersburg zu kommen, denn dieses überwältigende Museum steht zu Recht auf einer Stufe mit Louvre, Prado oder dem "Met" in…
Dieses imposante Denkmal für Peter den Großen ist das bekannteste Wahrzeichen der Stadt. Es zeigt den Stadtgründer als dynamischen Visionär, der auf seinem sich aufbäumenden Pferd zum großen…
Neben der Eremitage ist das "Marien-Theater" Petersburgs zweites Kulturaushängeschild mit Weltruhm - nicht erst seit Anna Netrebko. Weithin bekannt wurde sein Opern- und Ballettensemble schon in der…
Das "russische Versailles" ist mit rund 4,5 Mio. Besuchern pro Jahr definitiv ein Touristenmagnet – und an Sommerwochenenden hoffnungslos überfüllt. Mehr noch als der Große Palast – ein 300 m…
Äußerlich sieht man es dem streng-erhabenen Generalstabsgebäude nicht an: Seine Osthälfte ist seit 2014 das zweite Standbein der Eremitage. Bei der aufwendigen Sanierung wurden fünf Innenhöfe ü…
Die „schönste Stadt auf dem Antlitz der Erde“ nannte der amerikanische Dichter und Nobelpreisträger Joseph Brodsky (1940–96) seine Geburtsstadt. Die Metropole (heute 4,7 Mio. Ew.) wurde auf 40…

Reisezeit

Januar
mäßig
-5°C
Februar
mäßig
-5°C
März
mäßig
-1°C
April
mäßig
7°C
Mai
gut
14°C
Juni
sehr gut
19°C
Juli
sehr gut
22°C
August
sehr gut
20°C
September
gut
14°C
Oktober
mittel
7°C
November
mittel
2°C
Dezember
mittel
-3°C

Die beste Reisezeit für Sankt Petersburg sind die Monate Juni, Juli und August. In dieser Zeit wird eine durchschnittliche Temperatur in Höhe von 20° Celsius erreicht. Die sonnigsten Monate sind Juni und Juli mit durchschnittlich 9 Sonnenstunden pro Tag. Im Vergleich hierzu liegt die Temperatur in den kältesten Monaten bei lediglich -5° Celsius bei durchschnittlich 9 Regentagen. Im Jahresmittel liegt die durchschnittliche Tagestemperatur bei 8° Celsius und die Nachttemperatur bei 1° Celsius. Im Schnitt regnet es jeden Monat an 9 Tagen. Die regenreichsten Monate sind August und September.

Mehr zu Klima und Reisezeit

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Entdecke St. Petersburg

Wasser, Eis und weiße Nächte

St. Petersburgs Mitte hat etwas von einer Fata Morgana, nicht nur im unwirklichen Pastelllicht der berühmten Weißen Nächte im Sommer. Steht man auf der Troizki-Brücke, hoch über der weiten Wasserfläche der Newa, so scheint die Stadt zu schwimmen. Horizontale Linien prägen das Bild: die langen Ufermauern, die einheitlich hohen Prachtbauten entlang der Kais. Und Brücken, die so flach sind, dass man sie nächtens aufklappen muss, um Schiffe passieren zu lassen. Wasser, viel Wasser – und Eis im Winter – bilden das Zentrum der viertgrößten Stadt Europas. Doch von diesen Ufern aus wurde die riesige Landmasse Russland zwei Jahrhunderte lang beherrscht. Hier floss ihr Reichtum zusammen und schlug sich in Form atemberaubender Kunstschätze und Baudenkmäler nieder. Deshalb ist St. Petersburg mit seiner Vielzahl an Museen und Palästen heute „Russlands Kulturhauptstadt“.

Eine fixe Idee auf feuchtsumpfigem Grund

St. Petersburg ist jünger als New York und hat doch in nur 317 Jahren enorme Höhenflüge und katastrophale Krisen durchlebt. Und nach allen Gesetzen der Wahrscheinlichkeit dürfte es diese Stadt gar nicht geben: Nirgendwo auf der Welt gibt es eine so weit nördlich gelegene Millionenstadt. Auch der Boden, auf dem exakt am 27. Mai 1703 von Peter dem Großen die Festung „Sankt Piter- Burch“ gegründet wurde, war dafür denkbar ungeeignet: ein sumpfiges Flussdelta ohne Weg und Steg. Bei steifem Westwind herrschte gleich Land unter. Alle anderen europäischen Metropolen haben gewachsene Strukturen. Der Bau von St. Petersburg war jedoch die fixe Idee eines ebenso skrupellosen wie fortschrittlichen Diktators. Zar Peter verheizte dafür Abertausende seiner Untertanen – um diesen öden Außenposten seines Reichs schon 1712 an Stelle des „ewigen Moskaus“ zur Hauptstadt zu erklären!

Kultur-Mekka des 19. Jahrhunderts

Doch Peters phantastische Idee war kein Luftschloss: Entgegen allen Unkenrufen und Prophezeiungen, diese irreale, unrussische Stadt würde eines schrecklichen Tages von Wassermassen wieder in die Ostsee gespült, gedieh St. Petersburg unter seinen Nachfolgerinnen und Nachfolgern zu einer würdigen Reichszentrale. Die besten Baumeister Europas durften hier nun Kathedralen, Paläste, Plätze und Prospekte (breite, schnurgerade Hauptstraßen) nach dem letzten Stand der Architektur und Ingenieurskunst gestalten. Barock, Klassizismus und schließlich Jugendstil prägten das Stadtbild. Für hochkarätige Autoren (Puschkin, Dostojewski, Gogol) und Komponisten (Tschaikowski, Mussorgski, Rimski-Korsakow) war dies der Boden, um nicht weniger dauerhafte geistige Werke zu schaffen.

Zweimal am Rand des Untergangs

Gegen die Welle der Revolutionen, die 1917 das Zarenregime hinwegfegte, halfen aber auch die soliden Granitufermauern nichts. Petrograd (wie die Stadt ab Kriegsbeginn 1914 hieß) wurde die Hauptstadtwürde entzogen. Hunger, Seuchen und Terror dezimierten die Bevölkerungszahl bis 1921 um 70 Prozent. Russlands „Fenster nach Europa“ war nun mit Wellblech vernagelt. Nur 20 Jahre später schlug das Schicksal noch schrecklicher zu: Im Zweiten Weltkrieg wurde Leningrad (wie die Stadt ab 1924 hieß) eingekesselt, zerschossen und ausgehungert. Hitler wollte die Stadt vernichten, nicht erobern. 870 Tage dauerte die Blockade. Am Ende waren von den 3 Mio. Einwohnern, die Leningrad vor dem Krieg hatte, noch 600 000 übrig, 1 Mio. Menschen waren umgekommen – zumeist verhungert und erfroren.

Unsterbliche Aura der alten Zeit

Die Stadt wurde neu besiedelt, mit braven sowjetischen Werktätigen. Und erstaunlich, obwohl die alten Petersburger faktisch ausgerottet waren, hat der Geist der Stadt diese Leute ebenfalls in ihren Bann gezogen, spätestens in der zweiten Generation: „Leningrader“ galt bald schon als Synonym für gebildete und kultivierte Menschen, die die vielen Theater und Museen ihrer Stadt nicht nur von außen kennen. Das Streben nach Macht, Geld und Ruhm ist bis heute mehr Sache der hektischen Moskauer – behauptet man zumindest in St. Petersburg ... Selbst die Degradierung zur Provinzmetropole erwies sich nachträglich als Segen. Das solide gefertigte Alt-Petersburg überdauerte ungerührt, nur bedeckt von einem dicken Grauschleier, die Sowjetära. Weder stalinistischer Zuckerbäckerpomp à la Moskau noch Nachkriegsbetonsünden wie in Westeuropa verunstalten das alte Stadtbild. Und für die zwischen Magdeburg und Magadan überall gleich aussehenden Plattenbau-Einöden gab es genug Platz am Stadtrand. Die Unesco erhob deshalb die ganze, bis heute dicht besiedelte historische Innenstadt zusammen mit den wieder aufgebauten Schlössern und Parks im Umland zum Weltkulturerbe.

Petersburgs Comeback

1991 zerbrach die trübe sowjetische Käseglocke über der Stadt: Bei einem Referendum stimmte eine Mehrheit der Bevölkerung für die Rückbenennung in St. Petersburg. Armut, Krise und Chaos waren in den 1990er-Jahren allerdings so stark, dass es aussah, als sei der schleichende Verfall der Stadt nicht mehr zu stoppen. Die Zeiten haben sich jedoch geändert – auch, weil 2000 im Kreml mit Putin und Medwedew eine neue „Petersburger Dynastie“ die Staatsführung übernahm. In der Stadt begann das große Reinemachen – und beim Sanieren geht man nun gründlich zur Sache. Stete Einnahmen aus dem Öl- und Gasexport bescheren Russland eine solide wirtschaftliche Basis. Die Budgets von Staat, Stadt und Privatunternehmen waren über Jahre wieder groß genug, um wichtige Investitionen – in Großprojekte, aber auch in die lange vernachlässigte Infrastruktur – auf den Weg zu bringen. Der von Gazprom errichtete höchste Wolkenkratzer Europas, das Lakhta Center, das neue Flughafenterminal und das Ufo-artige Fußballstadion sind Zeugen dieses jüngsten Aufbruchs. Zwar ist der Kontrast des Lebensstandards zwischen Armen (vor allem den Rentnern) und Reichen sogar für europäische Verhältnisse inzwischen extrem, aber im Durchschnitt geht es den Menschen doch deutlich besser. Auch die Zahl derer, die nur mit Müh’ und Not über die Runden kommen, ist in der Putin-Ära deutlich zurückgegangen: Nach der amtlichen Statistik lebten 2018 in der Stadt nur noch 8 Prozent unter der – allerdings sehr niedrig angesetzten – Armutsschwelle. Die Massen meist neuer Autos, die Tag für Tag Hauptstraßen und Innenstadt verstopfen, sind ein etwas unangenehmer Beweis des allgemeinen Wohlstandsschubs der letzten Jahre. Auf den Straßen ist das Vorwärtskommen deshalb an Werktagen immer recht mühsam und die Luft auf den Magistralen entsprechend belastet.

Lebenslustig und kreativ in die Zukunft

Für Besucher hat diese Entwicklung aber auch viele positive Seiten: Reihenweise entstanden neue Restaurants, Cafés, Bars, Geschäfte, Hotels – und deren Betreiber legen im harten Konkurrenzkampf Wert auf Qualität und Originalität. Besonders rege haben sich der Newski Prospekt und seine unmittelbaren Nebenstraßen gewandelt. In Ladenlokalen, wo vor der Jahrtausendwende noch Kohlköpfe und Kartoffeln an die Bewohner der umliegenden kommunalkas verkauft wurden, sind heute Boutiquen und Bars eingezogen, und in den Etagen darüber liegen Luxusapartments. Neue Noblesse verbreiten aber auch die beiden Jugendstil-gesättigten Hauptachsen der Petrograder Seite, der Kamenoostrowski und der Bolschoj Prospekt, das großbürgerliche Umfeld des Taurischen Gartens und die wegen ihrer besonderen Petersburger Aura geschätzten Uferstraßen der innerstädtischen Kanäle.

Das bourgeoise Lebensgefühl ist zurück

Nicht nur die schmale Oberschicht der Superreichen, auch die neue Mittelklasse erwartet kreative Angebote und Service „wie in Europa“, sie kann sich gute Qualität auch leisten. Zumal Russen eher zum munteren Ausgeben ihres Geldes tendieren – solange welches da ist, wohlgemerkt. Understatement ist nicht unbedingt ein russischer Wesenszug. So wird in der Innenstadt wieder ein bourgeoises Lebensgefühl zelebriert, als hätte es die Sowjetzeit nie gegeben. Dazu gehören nicht nur dicke Autos, sondern auch eine phantasievolle Gastronomie-, Kunst- und Kulturszene, die sich gerne die noch immer reichlich vorhandenen unsanierten Hinterhofareale erschließt. In alten Mauern blüht neues urbanes Leben auf wie in Neu-Holland oder den Kreativ-Clustern Golizyn Loft und Berthold Centre.

Das Flaggschiff ist auf dem richtigen Kurs

Und selbst die gehobene Kultur muss nicht länger nur mit der Erbmasse haushalten: Famose Neubauprojekte wie die zweite Mariinski-Bühne und die Eremitage- Filiale im Generalstabsgebäude ziehen jetzt noch mehr Besucher an. St. Petersburg, ganz zu Recht Russlands stolzes Fremdenverkehrs-Flaggschiff, hat mächtig Fahrt aufgenommen.

Gut zu wissen

Anreise

Die günstige Petersburger Aeroflot- Tochter Rossiya bietet die meisten Direktflüge aus dem deutschen Sprachraum zum Petersburger Flughafen Pulkovo an. Er verfügt über ein modernes, leistungsfähiges Terminal. Die Abfertigung dort geht deshalb meist erfreulich flott.

Wer mit dem Auto nach St. Petersburg reisen möchte, sei gewarnt: Der Landweg ist lang (ca. 1700 km von Berlin) und oft ohne Autobahn. Angenehmer ist es, per Fähre nach Finnland. Von Helsinki aus sind es dann noch ca. 400 km über gute Fernstraßen. Innerorts sind 60 km/ h erlaubt, außerorts 90 km/ h, auf Autobahnen 110 km/ h. Reisezweck „Autotourismus“ im Visumantrag angeben, Auslandsschutzbrief empfohlen.

Der billigste, aber auch anstrengendste Weg ist mit dem Bus: Ab Berlin sind zwei Nächte im Sitzen garantiert, in Riga wird umgestiegen. Einziger Anbieter auf dieser Route ist Ecolines (ab ca. 90 Euro | ecolines.net) aus Lettland. Wer per Bahn fahren will (Dauer ca. 33 Std.), muss mehrmals umsteigen; die Route führt zudem über Weißrussland, weshalb du auch noch ein Transitvisum brauchst.

Moby SPL (ab 50 Euro | stpeterline.com) verbindet Helsinki sowie auch Tallinn und Stockholm mit St. Petersburg. Die Schiffe legen am alten Meeres-Bahnhof an.

Auskunft vor Ort

Städtische Touristen-Information (Sadowaja Uliza 14 | Metro 3 Gostiny Dwor) sowie in Büros und Pavillons (Schlossplatz, Millionaja Uliza 25, Isaaksplatz, Sennaja Ploschtschad, Ploschtschad Wosstanija, Smolny-Kathedrale, Peter-Paul-Festung, Flughafen, Passagierhafen). Die Touristen-Hotline (Tel. 812 4 56 03 03) gibt (auch engl./ dt.) Auskünfte, Tipps und guten Rat.

visit-petersburg.ru ist die russisch/ englische Site der Tourismusinformation. Lokale Tourismus-Nachrichten gibt es auf ispb.info. Auf visitrussia. com (engl.) findet man Informationen der staatlichen Tourismusagentur.

Diplomatische Vertretungen

Deutsches Generalkonsulat

Uliza Furschtatskaja 39 | Tel. 812 3 20 24 00

Österreichisches Honorarkonsulat

Nabereschnaja reki Moiki 22 | Tel. 812 33 59 11 11 01

Schweizer Generalkonsulat

Tschernyschewskogo Prospekt 17 | Tel. 812 3 27 08 17

Einreisebestimmungen

Es besteht Visumpflicht (ausgenommen Fähr- oder Kreuzfahrtpassagiere bei organisierten Landgängen bis 72 Stunden)! Für Besuche von St. Petersburg und dem Umland (Leningrader Gebiet) gibt es mittlerweile ein sogenanntes „elektronisches Visum“. Es ist maximal acht Tage gültig, man kann es unkompliziert online beantragen – und es ist kostenlos! Gegenüber den bisherigen hochbürokratischen (und teuren) russischen Visaprozeduren ist dies ein Quantensprung. Ab 2021 soll es das elektronische Russland-Visum mit landesweiter Gültigkeit und für ca. 2 Wochen Dauer geben. Aber Achtung: Die persönlichen Daten müssen exakt aus dem Reisepass übernommen werden! Schon ein abweichender Buchstabe kann ausreichen, dass man nicht eingelassen wird. Und: Bahnreisen mit dem e-Visum sind nicht möglich.

Andere Visa sind nur gegen Vorlage einer formgerechten Einladung/Buchungsbestätigung, Krankenversicherung, Verdienstnachweis und des nach Reiseende noch sechs Monate gültigen Reisepasses bei den russischen Visa-Zentren (vfsglobal.com) oder den Konsularabteilungen erhältlich (Tel. Infos: 030 22 65 11 84 | russische-botschaft.ru). In Russland muss man bei der Migrationsbehörde registriert werden. Dies übernimmt das Hotel, bei Privataufenthalten von mehr als sieben Werktagen an einem Ort kann und muss dies der Gastgeber erledigen. Achten Sie beim Buchen darauf, dass Einladung und, bei längeren Aufenthalten, Registrierung gewährleistet sind. Individualreisende ohne vorgebuchte Unterkunft können die Einladung online erhalten (15 US-Dollar) über das Reisebüro Ostwest.com (Uliza Wosstanija 7 | Office 306 | Tel. 812 3 27 34 16 | ostwest.com).

Fahrradverleih

Das von der Stadt geförderte Leihradsystem Velogorod (spb.velogorod.org) bietet ca. 50 automatische Dockstationen im Stadtzentrum. Die schlichten City-Bikes sind vor allem für Kurzstrecken gedacht. Für Abonnenten sind Fahrten bis 30 Min. kostenlos.

Wer ein Rad für mehrere Stunden oder Tage sucht, steigt bei konventionellen Verleihern günstiger in den Sattel (Tagesmiete 400–1000 Rbl):

Rentbike (Nabershnaja reki Fontanki 77 | Tel. 812 9 81 01 55 | rentbike.org); Velo Petergof (Uliza Swerinskaja 6 | Peterhof | Tel. 812 9 74 74 31 | velorodeo.ru).

Währung/Geld

Die Landeswährung ist der Rubel (aktueller Kurs z. B.: oanda.com/lang/de/currency/converter). Kreditkarten (Visa, Mastercard) werden weithin akzeptiert. Bargeld beschafft man sich am besten mit Kredit- oder EC-Karte an Geldautomaten (bankomat) in Hotels, Einkaufszentren und Metro-Eingängen. In Wechselstuben (obmen valuty) muss bei Summen ab 40 000 Rbl der Pass vorgelegt werden.

Wohl den besten Rubelkurs der Stadt bietet die Bank Avangard (in ihrer Filiale Ul. Rubinstejna 12, Eingang um die Ecke). Bankfilialen, die über keine gut sichtbar angebrachte Kurstafel verfügen, sind uninteressant: Sie sind am Geldwechsel nicht interessiert und bieten, wenn überhaupt, nur schlechte Kurse.

Gesundheit

Eine Auslandsreisekrankenversicherung ist Voraussetzung für das Visum. Empfehlenswerte Polikliniken mit Fachärzten (auch Zahnarzt) sind:

– American Medical Clinic Nabereschnaja reki Moiki 78 | Tel. 812 7 40 20 90 | amclinic.ru

 – Poliklinik der Admiralitätswerft Uliza Sadowaja 126 | Tel. 812 7 14 80 80 | verficlinic.ru

Wer einen Notarzt (skoraja pomotsch) braucht, sollte besser statt des kommunalen Dienstes (Tel. 03, kostenlos, aber langsam) einen privaten Rettungswagen alarmieren: z. B. EMC (Tel. 812 7 77 77 03). Coris (Tel. 812 3 27 13 13 | Uliza Tschugunnaja 46 | coris-spb.ru | Metro 1 Wyborgskaja) betreibt auch die einzige rund um die Uhr arbeitende kommerzielle Notfall-Poliklinik (travmpunkt) in der Stadt, wo man bei Augen- oder HNO-Verletzungen, Knochenbrüchen, Verbrennungen etc. schnell und qualifiziert Hilfe erhält.

Internet & WLAN

WLAN heißt in Russland WiFi. In den meisten Hotels, Hostels und Cafés ist kostenloser Netzzugang Standard. Die Stadt betreibt unter dem Namen SPB Free WiFi ein öffentliches Netz auf. An vielen Plätzen, Metrostationen und in belebten Parks kann man sich kostenlos einloggen, ebenso in Metrowaggons. Ein 24-Std.-Internetcafé mit Druckerservice ist Cafemax (Newskij Prospekt 90/92)

Klima & Reisezeit

Das Petersburger Wetter ist latent unbeständig und kühl. Besonders attraktiv (und überrannt) ist Petersburg in den Weißen Nächten von Anfang Juni bis Mitte Juli. Aber auch im Mai und August sind die Abende sehr lang und das Licht kaum anders. September und Oktober sind ebenfalls angenehme Monate. Zwischen Ende Oktober und Mitte April kann es winterlich sein – aber eine Schnee- und Frostgarantie gibt es nicht!

Öffentliche Verkehrsmittel

Die eindrucksvoll tief gelegene, blitzsaubere und effektive Metro fährt von ca. 5.40 bis 0.15 Uhr; zur Rushhour im 1,5-Minuten Takt, länger als 5 Min. muss man nie warten. Alle Wegweiser sind auch auf Englisch. Spare dir den Versuch, das Tarif-Dickicht der Mehrfahrtenkarten zu verstehen: Einfach einige Jetons zu 45 Rbl auf Vorrat kaufen, fertig! Sobald man die Drehkreuze passiert hat, kann man beliebig lange und weit fahren.

Bei Bussen, Trolleybussen und Straßenbahnen (Betrieb bis ca. 24 Uhr) ist immer eine Schaffnerin an Bord, die Einzelfahrscheine für 40 Rubel verkauft. Bei den marschrutki, erkennbar an den K-Nummern, bezahlt man beim Fahrer. Hilfreich: ein Stadtplan mit dem Liniennetz (ca. 90 Rbl im Buchhandel).

Kleidung

So sexappealno (das Wort gibt’s im Russischen wirklich!) jüngere Russinnen auch herumlaufen mögen – in den Kirchen wird’s umso prüder: Schulterfreies, Shorts (dies auch für die Herren) und kurze Röcke sind tabu. Wenn sich Frauen an der Pforte dann noch ein leichtes Tuch übers Haar legen, haben sie alles richtig gemacht.

Notruf

Zentraler Notruf für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst: 1 12 (nur vom Mobiltelefon)

Post (Potschta)

Das Hauptpostamt (Uliza Potschtamtskaja 4) ist rund um die Uhr geöffnet. Briefmarken gibt’s am Kiosk in der Saalmitte. Wem die Laufzeit von 10–20 Tagen nach Westeuropa zu träge ist, geht besser zu Westpost (Mo–Fr 10–20 Uhr | Newskij Prospekt 88, 2. Hof): Die Sendungen (Brief/ Postkarte 470 Rbl) über Finnland brauchen ca. eine Woche.

Sicherheit

Gelegentlich sehr hohe Bordsteinkanten sind das Gefährlichste an St. Petersburg – mit einer Ausnahme: In Bussen, der Metro, belebten Cafés im Gedränge an Sehenswürdigkeiten (selbst in Museen!) ist die Gefahr durch Taschendiebe akut. Hier ist äußerste Vor- und Umsicht geboten: Den Reisepass lässt man am besten in der Unterkunft – und steckt eine Kopie von Datenseite und Visum ein.

Eine Diebstahlsanzeige für die Versicherung bekommst du beim zuständigen Polizeirevier, Info: Touristen-Hotline Tel. 812 4 56 03 03 oder Polizeibehörde GUWD (Tel. 812 5 73 26 76).

Stadtführungen

Das Team von Petersburg-hautnah (petersburg-hautnah.com) kümmert sich individuell und in perfektem Deutsch um Kleingruppen.

Lothar Deeg, der Autor dieses Bandes, macht mit dir Stadtrundgänge und (Fahrrad-)Exkursionen (guide@infoburg.info). Peterswalk bietet viele Touren auf Englisch.

Stadtrundfahrten

In die roten Busse von Citytour (im Sommer tgl. 9–21 Uhr, sonst kürzer | 800 Rbl inkl. Stadtführung (auch dt.) über Kopfhörer | citytourspb.ru) kann man ein- und aussteigen, sooft man will. Start ist im 30- bis 60-Min.-Takt am Ploschtschad Ostrowskogo oder an jeder der 14 Haltestellen. Stündlich verkehren im Sommer auch die Hop-on-hop-off-Boote desselben Anbieters mit fünf Haltepunkten (800 Rbl oder 1500 Rbl. für Bus und Boot). Und nicht verwechseln: Ebenfalls mit roten Doppeldeckern operiert nach dem gleichen Prinzip alle 20-40 Min. City Seightseeing (city-seightseeing.ru) von der Isaakskathedrale aus: Angeboten werden zwei Rundkurse, das Zwei-Tage- Ticket kostet 1900 Rbl, mit Bootsrundfahrt 2900 Rbl.

Herkömmliche Bootsfahrten (1–1,5 Std. pro Person | ca. 800 Rbl | russ. Führung) starten an den Brücken des Newski Prospekt über die Kanäle und am Newa-Ufer. Am Anleger Nab. reki Fontanki 27 gibt es alle 1,5 Std. englische Bootstouren mit Anglotourismo (1,5 Std. | 1100 Rbl | anglotourismo.com).

An Sommerwochenenden: Hubschrauber-Rundflüge (an der Peter- Paul-Festung | ca. 10 Min. 5000 Rbl/ Person.

Strom

Adapter Typ C

Adapter sind nur selten für zu „dicke“ Schuko-Stecker erforderlich.

Taxi

Auf Petersburgs Taximarkt konkurrieren scharf drei große Anbieter – die Kunden profitieren durch günstige Tarife (5 km Fahrt ca. 180 Rbl), die aber zu Zeiten starker Nachfrage und Staus deutlich ansteigen. Die Bestellung geht am besten über clever gemachte Apps, alternativ auch online oder telefonisch: Taxovichkof (Tel. 812 3 30 00 00 | taxovichkof.ru), bietet eine große Auswahl an Fahrzeugklassen, Yandex Taxi (Tel. 812 3 66 66 66 | taxi.yandex.ru) ist russischer Uber- Partner. RuTaxi (Tel. 812 3 18 03 18 | spb.rutaxi.ru) hat leider keine App auf Englisch.

Telefon & Handy

Vorwahl Russland: 007 bzw. +7. Festnetz- Ortsvorwahl St. Petersburg: 812. Russische Mobilnetze haben dreistellige Nummern, beginnend mit 9. Nach Deutschland wählt man im Festnetz die 8, dann 1049 (A: 1043, CH: 1041) und die Ortsvorwahl ohne Null. Vom Handy setzt man vor russische Vorwahlen +7, nach Deutschland +49, dann Ortsvorwahl ohne Null.

Achtung: Im automatischen Roaming kostet jedes Gespräch 1,50–5 Euro/ Min.! Gegen Vorlage des Reisepasses kann man SIM-Karten ohne Grundgebühr und Pflichtlaufzeit der lokalen Mobilfunkanbieter Megafon, MTS oder Beeline kaufen (ab 150 Rbl | Filialen am Ligowski Prospekt 43–45 gegenüber vom Moskauer Bahnhof).

Zeit

+ 1–2 Stunden Zeitverschiebung

Moskauer Zeitzone – und es gibt keine Sommerzeit! Deshalb gilt: im Sommer MESZ + 1 Stunde, im Winter MEZ + 2 Stunden.

Zoll

Achtung beim Kauf von Kunstwerken und Antiquitäten: Alles, was älter als 100 Jahre ist, darf nicht ausgeführt werden, auch jüngere Objekte sind bei „beträchtlichem kulturellem Wert“ tabu. Übliche Souvenirs und kleinere zeitgenössische Bilder (Quittung aufbewahren!) sind problemlos auszuführen. Die EU gewährt die zollfreie Einfuhr von max. 200 Zigaretten, 1 l Spirituosen und 125 g Störkaviar, Schweiz: 250 Zigaretten, kein Kaviar.

Flughafentransfer

In der Ankunftshalle bestellst du dir an den Theken von Taxi Pulkovo (Tel. 9 000 000 | taxipulkovo.com) ein Taxi zu einem fairen Fixpreis (lt. Zonenplan, in die Innenstadt ca. 1000 Rbl für 20 km Fahrt, Zahlung per Kreditkarte möglich) und gehst mit einem Reservierungscoupon mit der Nummer des Taxis zum Taxistand. Eventuell lauernde Taxi-Freibeuter abwimmeln – sie kassieren von Ortsfremden gerne Mondpreise!

Für nur 40 Rbl geht es mit dem Bus 39/39E zur Metrostation Moskowskaja (Linie 2). Etwas teurer, aber schneller (dafür ohne Platz für großes Gepäck) fahren dorthin die marschrutki- Kleinbusse der Linie K-39.

Adressen

Diese Abkürzungen werden in Adressenangaben oft verwendet:

P. S. Petrograder Seite

W. O. Wassili-Insel

bl. bulwar (Boulevard)

per. pereulok (Gasse)

ul. uliza (Straße)

pr. prospekt (breite Straße)

pl. ploschtschad (Platz)

nab. nabereschnaja (Uferstraße)

Gästekarten

Die St. Petersburg Card (petersburgcard. com) verschafft freien Eintritt bei vielen Museen und Sehenswürdigkeiten sowie Stadtrundfahrten per Bus und Boot, dazu einige Rabatte. Sie gibt es für zwei, drei, fünf oder sieben Tage, wobei sich wohl nur die längeren Geltungsdauern (z. B. 5 Tage für 6490 Rbl) lohnen – und dies auch nur bei einem dichten Besichtigungsprogramm. Der ähnliche Citytourpass (citytourpass.ru) kommt als Heft mit diversen Eintrittskarten daher (3 Tage für 5000 Rbl), u. a. auch für die Eremitage – ist aber ebenfalls nur für Museums-Junkies sinnvoll.

Trinkgeld

Tschajewije – wörtlich: Geld für Tee – muss man in Russland nur geben, wenn der Service auch okay war. Je nach Zufriedenheit sind 5 bis 15 Prozent der Rechnungssumme angemessen. Zunächst bringt die Bedienung die Rechnung (für den ganzen Tisch!). Man bezahlt, wie man es eben passend hat, denn das Wechselgeld sollte exakt zurückgebracht werden. Dann hinterlässt man das Trinkgeld in der Rechnungsmappe und geht. In letzter Zeit werden aber immer öfter – besonders bei ausländischen Gästen! – bereits 10 Prozent Servicezuschlag auf die Rechnung geschmuggelt.

Events, Feste & mehr

Feiertage

1.-8. Januar

Neujahrsferien

7. Januar

Weihnachten

23. Februar

Tag der Vaterlandsverteidiger (Männertag)

8. März

Internationaler Frauentag

1. Mai

Tag des Frühlings und der Arbeit

9. Mai

Tag des Sieges

12. Juni

Tag Russlands (Nationalfeiertag)

4. November

Tag der nationalen Einheit

Veranstaltungen

Januar

In Russland begeht man Neujahr gleich mit einer ganzen arbeitsfreien Feiertagswoche vom 1. bis 8. Januar. Straßenfeste und Open-Air-Konzerte finden trotz Frost statt. Zentrale Schauplätze sind Strelka, Schlossplatz und Newski Prospekt. Weihnachten wird dann in der Nacht auf den 7. Januar in den orthodoxen Kirchen gefeiert. visit-petersburg.ru/en/event

Ende Februar/Anfang März

Die Masleniza (Butterwoche) ist die russische Version des Faschings. Es geht darum, symbolisch den Winter auszutreiben – und sich mit Pfannkuchen vor dem Beginn der Fastenzeit den Bauch vollzuschlagen. An der Peter- Paul-Festung | spbmuseum.ru

April

Internationales Mariinski-Ballett-Festival (mariinsky.ru): Ausländische Ballettensembles gastieren im Mariinski- Theater, dessen Truppe auch mindestens eine Premiere zum Programm beisteuert.

Mai

Eröffnung der Fontänen-Saison (peterhofmuseum.ru) Mitte Mai: im Schlosspark von Peterhof an einem Sonntag. Faktisch funktionieren die Wasserspiele allerdings schon seit Ende April.

Stadtgeburtstag (visit-petersburg.ru/en/event): Feier am nächstgelegenen Sonntag nach dem 27. Mai mit Feuerwerk und Klassik-Open-Air auf dem Schlossplatz.

Ende Mai–Ende Juli

Stars of the White Nights (mariinsky.ru) ist das Hausfestival des Mariinski- Theaters mit internationalen Stars aus Ballett, Oper oder klassischer Musik (auch Open Air).

Ende Mai-Ende September

Beim Sandskulpturen-Festival (spbmuseum.ru) auf dem Strand vor der Peter-Paul-Festung wird nicht nur die Sandburg zu einer eigenen Kunstform erhoben.

Juni

Internationales Wirtschaftsforum SPIEF (forumspb.com): riesiger Kongress mit Top-Leuten aus Politik und Wirtschaft auf dem Messegelände Expoforum in Flughafennähe

Bei der Schulabgängerparty Alyje Parusa („Rote Segel“) feiern Hunderttausende eine Nacht lang den Ferienbeginn. Riesenfeuerwerk mit Musik zwischen Eremitage und Festung. parusaspb.ru

Juli

Petrojazz (petrojazz.ru): Mehrtägiges Jazz-Open-Air-Festival vor der noblen Kulisse der Peter-Paul-Festung Der elegante Park am Jelagin-Palast ist Ort gleich zweier kultivierter Open-Air-Musik-Festivals: rockig beim Stereoleto und familiär beim Usadba Jazz. elaginpark.org

Am Tag der Kriegsmarine am letzten Juli-Sonntag ankern Kriegsschiffe auf der Newa (und können zum Teil besichtigt werden), abends Feuerwerk.

September

Earlymusic (earlymusic.ru): Zweiwöchiges Festival für Musik aus Mittelalter, Barock und Renaissance

Dezember

Beim Festival Platz der Künste (Ploschtschad Iskusstw) präsentieren die Philharmonie und das Michailowski-Opern- und Ballett-Theater traditionell internationale Klassikgrößen. Das Russische Museum assistiert mit Sonderausstellungen. philharmonia.spb.ru/festivals/artsquare

Bloss nicht!

Transpirieren

Schwitzen gilt – außer in der banja, der feucht-heißen russichen Sauna – als äußerst unfein. Lieber also zu spät zu einer Verabredung kommen, als mit deutscher Pünktlichkeit, aber dafür gehetzt und feucht-glänzend.

Allein trinken

Wein, Wodka oder shampanskoje (Sekt) trinken Russen nur synchron – nach ausführlichem Trinkspruch und Anstoßen. Gilt der Toast Verstorbenen, dürfen die Gläser nicht klingen.

Leichtes Schuhwerk tragen

Petersburg-Neulinge unterschätzen die großen Distanzen in der Innenstadt. Doch nicht nur die Dimensionen sind eine Herausforderung für die Kondition und vor allem die Füße: Bei Regenwetter bilden sich riesige Pfützen. Und die meisten Regenrohre führen nicht in die Kanalisation, sondern einfach aufs Trottoir.

Hände schütteln

Nur Männer begrüßen sich in Russland per Handschlag. Frauen ist es geradezu unangenehm, eine ausgestreckte Hand zu ergreifen. Ein Händedruck über einer Türschwelle gilt sogar als böses Omen. Besser also nur freundlich nicken.

Kyrillisch für unleserlich halten

Wer russische Aufschriften entziffern kann, bewegt sich in der Stadt deutlich souveräner, denn viele Worte klingen vertraut. Zum Lernen reichen die zwei Stunden im Flugzeug. Denn sechs Buchstaben des Alphabets sind identisch mit dem lateinischen, einige weitere sehr ähnlich. Den Rest kann man sich schnell einprägen.

Lesestoff & Filmfutter

Bücher

33 Augenblicke des Glücks

1995 erschienenes Erstlingswerk des preisgekrönten Bestsellerautors Ingo Schulze. In den Kurzgeschichten geht es um die Erlebnisse eines Deutschen in St. Petersburg nach dem Fall des Eisernen Vorhangs

Spaltkopf

Die Wiener Schriftstellerin Julya Rabinowich erinnert sich in dem 2008 erschienenen Roman mit aller Komik und Tragik an ihre Kindheit in einer Leningrader Kommunalka – und die großen und kleinen Schocks der Emigration

Filme

Onegin

Ralph Fiennes als liebeskranker Eugen Onegin in einer melodramatischen Verfilmung (1999) von Alexander Puschkins großem Versroman. Gedreht wurde teils vor Petersburger Originalkulis

Russian Ark

Regisseur Alexander Sokurow schafft ganz große Filmkunst: Er lässt die Kamera in einem 90-minütigen Schwenk nonstop 1 km weit durch die Eremitage fahren. Keine Chance auf eine zweite Einstellung für die 2000 Schauspieler und Statisten

-8--1 °C
4 h/Tag

Fakten

Einwohner 5.384.342
Fläche 1.439 km²
Sprache Russisch
Strom 220 V, 50 Hz
Reisepass / Visum notwendig
Ortszeit 09:34 Uhr
Zeitverschiebung 2 h (zu MEZ)

Anreise

1d 2h 53min
1d 11h 35min
2h 45min
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