Die Malediven sind ein Inselparadies im Indischen Ozean, südwestlich von Indien. Sonne dich bei deinem Urlaub an den puderzuckerweißen, palmengesäumten Stränden und erkunde die fantastische Unterwasserwelt beim Tauchen. Die Malediven bestehen aus mehreren Atollen und weit über 1000 Inseln. Die einzige richtige Stadt der Malediven ist Malé auf der gleichnamigen Hauptinsel. Die Inseln sind unterteilt in „local islands“ auf denen die einheimische Bevölkerung lebt und „resort islands“, die den Urlaubern vorbehalten sind.
In deinem Kopf geistert die Frage herum: Welche davon mag meine Urlaubsinsel sein? Silbrig glänzende Wellen brechen sich an den Riffkanten. Zwischen den Inseln siehst du die kleinen Schnellboote übers Wasser flitzen; sicher fliegt auch das ein oder andere Wasserflugzeug unter dir hindurch oder an dir vorbei und bringt Urlauber von Insel zu Insel. Denn via Male‘ gehen die allermeisten Transfers, will man mehrere Atolle kennenlernen (weshalb Enfernungen in diesem Band stets Male‘ als Bezugspunkt haben).
Meist macht der Flieger kurz vor der Landung eine lang gezogene Linkskurve und wenn du auf der richtigen Seite sitzt, hast du einen traumhaften Blick auf die zahlreichen Hotelinseln im Süd-Male‘-Atoll. Ein Ausblick, den du sicher nicht so schnell vergisst. Der internationale Flughafen auf der Insel Hulhule wirkt noch immer wie ein Flugzeugträger mitten im Meer und man fragt sich allen Ernstes, wie eine so große Passagiermaschine auf der Landebahn rechtzeitig zum Stehen kommen kann. Doch sie kann und sobald die Tür aufgeht und du auf die Gangway heraustrittst, weißt du: Ich bin da! Die feuchtheiße Luft schlägt dir entgegen und raubt dir erst mal den Atem (die meisten der Malediven-Mehrfachtäter lieben genau diesen Moment sehr). Schon am Flughafen geht der Urlaub los, wenn Mitarbeiter der Resortinseln die Gäste in Empfang nehmen, ihnen das Gepäck abnehmen und zu ihrem Transfer mit dem Schnellboot, dem Wasserflugzeug oder einem Inlandsflug bringen. Du musst dich um nichts kümmern, sondern kannst dich zurücklehnen und dich auf deine Insel freuen.
Bei der Planung deiner Maledivenreise musst du dich zunächst entscheiden, welche Art von Urlaub du machen möchtest. Die allermeisten Touristen urlauben auf einer der inzwischen über 160 Resort- bzw. Hotelinseln. Wenn man an die Malediven denkt, stellt man sich in der Regel genau das vor: Eine kleine Insel (viele sind so klein, dass man sie in einer viertel Stunde am Strand entlang schlendernd umrunden kann) umgeben von blütenweißem feinem Sandstrand und türkisfarbener Lagune, Palmen, Bungalows direkt am Strand oder auf Stelzen entlang eines Steges über das Wasser gebaut, Restaurants und sonstige Hoteleinrichtungen in tropischer, offener Bauweise am Strand oder im Dschungel. Eine Insel ist hier gleichzeitig eine einzige Hotelanlage. Du kannst bei der Ankunft deine Schuhe in die Ecke werfen, denn die brauchst du auf der Insel nicht.
Hat man sich für eine der vielen Hotelinseln entschieden, ist die nächste Frage: Strandbungalow oder Wasserbungalow? Hier scheiden sich die Geister und es bleibt einfach Geschmacksache. Für viele ist das eigene kleine Häuschen direkt am Strand oder etwas zurückversetzt im Schutz der dichten Vegetation ein Muss – Terrassentür auf und direkt die Füße im Sand haben und vor dem Bungalow den eigenen kleinen Strandabschnitt. In der Regel gehören zu jedem Bungalow bzw. jeder Villa eigene private Liegen am Strand – was für ein Luxus! Fans der Wasserbungalows lieben es, direkt über dem Wasser zu wohnen, die Wellen gegen die Stelzen klatschen zu hören und auf der Terrasse ungestörte Privatsphäre zu genießen. Nachteil: Will man an den Strand, muss man doch wieder seine Tasche packen und/oder ein Handtuch schnappen, über den Steg marschieren und irgendwo auf der Insel (meist in der Nähe des Hauptpools) eine Liege oder ein schönes Plätzchen suchen. Viele splitten ihren Urlaub auch und gönnen sich am Ende ein paar Nächte in einer Wasservilla. Ein einzigartiges Wohnerlebnis ist das auf jeden Fall, direkt über der türkisfarbenen Lagune. Auch wenn inzwischen die internationalen Luxushotelketten die Malediven übernommen zu haben scheinen, findet man noch immer die kleinen, schnuckeligen Barfußinseln, die noch sehr viel des ursprünglichen maledivischen Charmes versprühen mit ihren palmblattgedeckten Dächern, tropisch rustikalen Einrichtungen und Sandboden im Restaurant – was gibt es Schöneres, als während eines romantischen Dinners unterm Tisch die Zehen in den Sand zu stecken? Sich nicht einmal zum Essen schick anziehen zu müssen? Tatsächlich gibt es selbst auf den Luxusinseln selten Dresscode und es herrscht in der Regel eine sehr legere und entspannte Atmosphäre.
Die andere Art des Maledivenurlaubs ist erst seit wenigen Jahren überhaupt möglich und macht nur einen kleinen Anteil am gesamten Tourismus aus: Urlaub auf einer Einheimischeninsel. Die Regierung sah Kontakte zwischen Touristen und Einheimischen in der Vergangenheit nicht gern. Und offiziell sind auch heute noch nicht viele der von Maledivern bewohnten Inseln für den Besuch freigegeben, für die anderen benötigt man eine (nur selten erteilte) Genehmigung. Man kann diese Inseln von benachbarten Resortinseln aus in kurzen Trips besuchen und es gibt Inseln, die mit ihren Gästehäusern und kleinen Hotels auch einen Urlaub für den kleineren Geldbeutel möglich machen.
Die Malediven sind ein muslimisches Land und somit gibt es für Touristen einige Regeln zu beachten: Es wird kein Alkohol ausgeschenkt, man kann sich vor allem als Frau nicht ganz so frei bewegen und sollte sich vor allem in puncto Kleidung anpassen (bitte außerhalb des Hotels Knie und Schultern bedecken) und es gibt auf den meisten Einheimischeninseln nur einen abgetrennten Strandabschnitt, wo man sich auch als Frau in Badekleidung aufhalten darf (meist Bikini Beach genannt). Zudem werden auf den Inseln die Strände nicht so extrem gepflegt und sauber gehalten, wie auf den Hotelinseln – angeschwemmter Plastikmüll wird nicht täglich eingesammelt und das Paradies zeigt dann schon hier und da seine Schattenseiten. Wer mit diesen Einschränkungen gut leben kann, der kann verhältnismäßig preisgünstige Unterkünfte finden und hat hier die Möglichkeit, das maledivische Leben zu erleben. Der Transfer vom Flughafen aus muss dafür selbst organisiert werden, in der Regel per Fähre oder Schnellboot.
Sehenswürdigkeiten über Wasser sind dünn gesät, aber die eigentlichen Attraktionen findet man auch um die Inseln herum: eine manchmal noch fast unberührte, einzigartig variantenreiche Unterwasserwelt, die Profi- wie Hobbytaucher und Schnorchler aus aller Welt in ihren Bann zieht. Doch auch über Wasser sind die Voraussetzungen für einen actiongeladenen Urlaub bestens: Wakeboarding, Jetski, Stand-up-Paddling oder Kite- und Windsurfen, Segeln, Tennis, Fußball und andere Ballspiele sowie umfangreiche Wellnesseinrichtungen und -anwendungen werden den Gästen auf so gut wie allen Hotelinseln (und auch vielen Local Islands) geboten. Dazu kommt ein kulinarisches Angebot, das sich längst nicht mehr auf Fisch, Reis und Kokosnüsse beschränkt. Viele international renommierte Chefköche haben ihre Spuren auf den Speisekarten hinterlassen.
Wer die Malediven entdeckt und erstmals besiedelt hat, verliert sich im Dunkel der Geschichte. Fest steht, dass bereits vor der Einführung des Islam als Staatsreligion, nach christlicher Zeitrechnung also 1153, nicht nur der Buddhismus, sondern zuvor u. a. auch der Hinduismus auf den Inseln vorherrschend war. Der berühmte Meeresforscher Thor Heyerdahl glaubte, Reste buddhistischer Heiligtümer aus späterer Zeit entdeckt zu haben, die auf eine Besiedelung zur Zeit der Spätantike (um 300 n. Chr.) hindeuteten. Die nur im Indischen Ozean heimische Kaurischnecke, für deren Beschaffung die Malediver so etwas wie ein Monopol hatten, wurde z. B. in Norwegen als Grabbeigabe gefunden. Und schon Plinius der Ältere (23–79 n. Chr.) hatte den Seeweg nach China über die Malediven beschrieben. Der arabische Weltenbummler Ibn Battuta kam um 1340 auf die Inseln, wo es ihm so gut gefiel, dass er dort einige Jahre als Rechtsgelehrter wirkte. Andere kamen unfreiwillig – als Schiffbrüchige. Manchmal gestattete man den Gestrandeten, ihre Schiffe zu reparieren und weiterzusegeln. Es soll aber andere gegeben haben, die man – aus welchen Gründen auch immer – lieber dabehielt.
Wenn du eine Einheimischeninsel besuchst, solltest du auf jeden Fall einen Spaziergang durch die breiten Straßen aus Sand machen, an denen sich die Häuser mit kalkgeweißten Fassaden reihen. Sie sind aus einem Korallensand-Zement- Gemisch gebaut und häufig von einer Mauer umgeben. Dahinter befindet sich meist ein kleiner Innenhof, in dem an Palmen die typische Malediven-Schaukel aus Sisalseilen hängt. Hier ist der Treffpunkt für die Familie, hier verbringt man die heißesten Stunden des Tages. Erwerbszweige sind Fischfang und -verarbeitung sowie natürlich der Tourismus. Bis heute ist es nicht gelungen, ein weiteres wirtschaftliches Standbein aufzubauen. Es gibt zwar einige Zulieferer für die Textilfabriken des nur eine Flugstunde entfernten Sri Lanka, ansonsten ist man aber froh, wenn der Ernährer der Familie oder ein Sohn eine nach maledivischen Vorstellungen lukrative Anstellung auf einer Hotelinsel findet. Bis vor wenigen Jahren war es Männern vorbehalten, dort zu arbeiten, inzwischen sieht man immer mehr Frauen an der Rezeption oder im Restaurant. Eine maledivische Form der Emanzipation? Es bleibt unverkennbar, dass Frauen es immer noch schwer haben. Doch gibt es zusehends Spannungen zwischen westlich denkenden jungen Maledivern und der nach oligarchischen Prinzipien agierenden Regierung, die seit 2012 besonders auf der Hauptstadtinsel Male‘ immer wieder zu Unruhen führen.
Von all dem wirst du als Urlauber nicht viel mitbekommen. Ein wirkliches Problem für die nur maximal 2,40 Meter über den Meeresspiegel hinausragenden Inseln – die Malediven sind damit das flachste Land der Erde – ist allerdings der drohende Anstieg des Meeresspiegels. Der gibt Anlass zur Befürchtung, dass den Malediven ein nahes Ende bevorsteht. Hinzu kommen Umweltprobleme, die sich in der „Müllinsel“ Thilafushi unweit von Male‘ offenbaren. Hier landet ein Teil des vorwiegend von Touristen produzierten Mülls, der einfach verbrannt wird. Deshalb trägt jeder Tourist eine Mitverantwortung: Müll sollte man vermeiden und am sparsamen Verbrauch von kostbarem Trinkwasser und Strom kann sich jeder Besucher beteiligen. Und was gehört unbedingt ins Gepäck? Eigentlich genügen Badehose bzw. Bikini, Shorts und T-Shirts oder Sommerkleider, Flipflops, Flossen, Schnorchel und die Bücher, die du schon lange lesen wolltest. Bist du nun also reif für die Insel? Dann komm doch einfach mit!
Die Malediven sind von Mitteleuropa per Linien- oder Charterflug nonstop oder mit Umstieg, z. B. in Doha, Istanbul oder Colombo, zu erreichen. Ein Ticket kostet in der Economy ab ca. 900–1100 Euro, Sonderangebote gibt’s ab 550 Euro. Wichtig: Immer auf Flug- und Umsteigezeiten achten, um Wartezeiten gering zu halten und möglichst viel Urlaubszeit rauszuholen. Über Reiseveranstalter gebuchte Pauschalreisen sind meist die günstigste und sicherste Variante: Der Veranstalter kümmert sich in der Regel um alles, auch wenn es mal Probleme gibt (das hat sich gerade während der Coronapandemie gezeigt).
Die Malediven unterhalten zzt. kein offizielles Touristenbüro in Deutschland. Auf den Malediven selbst Anfragen an folgende Adresse (mit längeren Bearbeitungszeiten ist zu rechnen): Maldives Marketing & Public Relations Corporation
Velaanaage Building, 4th Floor | Ameer Ahmed Magu | Male‘ | Tel. 00960 3 32 32 28 | info@visitmaldives.com
Die Bundesrepublik Deutschland unterhält in Male’ ein Honorarkonsulat (38, Orchid Magu | Tel. 3 32 30 80). Österreichischen Staatsbürgern hilft man in Male’ bei Universal Enterprises Ltd. (39, Orchid Magu | Tel. 3 32 29 71). Für Schweizer ist das Schweizer Konsulat in Colombo (Sri Lanka) zuständig: 63, Gregory’s Road | Colombo 7 | Tel. 0094 1 12 69 51 17 | col.vertretung@eda.admin.ch
Deutsche, Österreicher und Schweizer erhalten ein 30 Tage geltendes Touristenvisum am Flughafen in den Pass gestempelt. Der Reisepass muss über den Tag der Ausreise hinaus weitere sechs Monate gültig sein. Kinder benötigen einen eigenen Reisepass. Eine Visumsverlängerung auf insgesamt 90 Tage ist beim Department of Immigration (Velaanaage Building | Tel. 3 33 04 44) in Male’ möglich (kostenpflichtig!). Passbilder nicht vergessen! Aktuell muss sich jeder Reisende innerhalb von 96 Stunden ab Ankunft online anmelden (imuga.immigration.gov.mv/ethd). Bitte informier dich unbedingt rechtzeitig vor der Reise über die aktuell geltenden Einreisebedingungen (auswaertiges-amt.de).
Der Islam ist Staatsreligion, womit sich die Frage nach FKK von selbst erledigt; selbst oben ohne wird nicht geduldet. Bei Zuwiderhandlungen drohen sehr hohe Geldstrafen (ca. 1000 US-$).
Die maledivische Währung heißt Ruffiyaa (in Anlehnung an die indische Rupie). 1 Ruffiyaa (MVR) = 100 Lari. Banknoten gibt es zu 2, 5, 10, 20, 50 und 100 Ruffiyaa, Münzen zu 1, 2, 5, 10, 25 und 50 Lari und 1 Ruffiyaa.
Die Ein- bzw. Ausfuhr von Landeswährung ist gestattet. Am Flughafen Hulhule besteht vor der Ausreise die Möglichkeit, maledivisches Geld zurückzutauschen. Alle Hotelanlagen rechnen in US-$ ab, meist werden sämtliche Kosten auf die Zimmerrechnung geschrieben und beim Auschecken per Kreditkarte beglichen; teils werden auch Euro akzeptiert. Auch beim Shopping in Male’ oder auf Einheimischeninseln kannst du mit US-$ bezahlen. In Male’ gibt es mehrere Geldinstitute, die Mo–Do 8–13.30 Uhr geöffnet haben. Auf den Inseln ist der Geldumtausch an der Hotelrezeption möglich (schlechter Kurs). Bevorzugtes Zahlungsmittel ist die Kreditkarte; Bargeld brauchst du eigentlich nur für Trinkgelder – möglichst US-$ in kleiner Stückelung mitnehmen.
Die meisten Resortinseln haben einen eigenen Inselarzt für kleinere Wehwehchen. Bei ernsteren Erkrankungen wirst du in ein Krankenhaus auf der Hauptinsel des jeweiligen Atolls oder nach Male’ gebracht. Der Transport ist selbst zu bezahlen. Bitte daher unbedingt eine Reisekrankenversicherung abschließen, die im Ernstfall auch den Rücktransport nach Hause übernimmt. Hier unbedingt auch auf Leistung im Fall einer Covid-Erkrankung achten.
In Male’ gibt es zwei gut ausgestattete Krankenhäuser (ADK Hospital Sosun Magu | Tel. 3 31 35 53; Indira Gandhi Hospital | Tel. 3 33 53 35), auf den Hotelinseln kleine Ambulanzen, die zur Versorgung kleinerer Verletzungen gedacht sind und die auch Notfallmedikamente vorhalten.
Fast alle Inseln bieten inzwischen WLAN-Hotspots (Wifi) zumindest in den public areas wie Bar, Bibliothek oder Rezeption, oft auch im Zimmer. Der Zugang zum Internet ist meist kostenlos. Wegen der häufig schlechten Bandbreite der WLAN-Netze bietet sich die Daten-SIM eines einheimischen Providers (Dhiraaghu oder Ooredoo) an. Es gibt spezielle Touristentarife, die für den Urlaubsbedarf meist ausreichen und in den Shops am Flughafen erhältlich sind. So hast du meist auf dem Boot und evtl. sogar im Wasserflieger Empfang.
Da es selbst auf den nobelsten Inseln kaum Dresscodes gibt, tun es bei den Herren ein oder zwei lange Hosen und ein paar Kurzarmhemden, bei den Damen Sommerkleider und an Schuhwerk eigentlich kaum mehr als Flipflops, die man hauptsächlich für die Stege benötigt, da diese sich in der Sonne extrem aufheizen. Aufbrezeln ist auf den allermeisten Inseln absolut fehl am Platz. Wer plant, Male’ oder eine Einheimischeninsel zu besuchen, sollte sich aus Respekt vor den Einheimischen und ihrer Kultur entsprechend kleiden: Frauen also bitte Schultern und Knie bedecken! Auch beim Aufenthalt im Resort zumindest in der Bar, im Restaurant und im Rezeptionsbereich bitte keine Badebekleidung, sondern immer T-Shirt, Shorts bzw. Sarong tragen!
Da es nur geringe Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht gibt, braucht man für kühlere Abende nur eine dünne Strickjacke – wenn überhaupt. Auf der ein oder anderen Insel sind evtl. Badeschuhe angebracht, um Verletzungen durch scharfkantigen Korallenbruch zu vermeiden.
Die Polizei ist in Male’ oder auf der Hauptinsel des jeweiligen Atolls stationiert und muss ggf. erst im Boot anreisen. Ansprechpartner ist in Notfällen deshalb die Hotel- bzw. Reiseleitung.
Geschäfte in Male’: tgl. 8–21, Fr bis ca. 14 Uhr geschl.; Banken: Mo–Do 8–13.30 Uhr; Behörden: Mo–Do 7–13.30 Uhr. Der Freitag gilt bei Muslimen als Feiertag. An diesem Tag ruht nahezu das gesamte öffentliche Leben, Behörden und andere Einrichtungen sind geschlossen. Auch während des Fastenmonats Ramadan sind die Öffnungszeiten eingeschränkt.
Auf der Hauptstadtinsel Male’ befindet sich am westlichen Ende des Marine Drive das Hauptpostamt (So–Do 8.15– 21, Fr 15–21, Sa 9.15–21 Uhr). Post kannst du auch an der Hotelrezeption abgeben. Dort bekommst du auch (z. T. sehr dekorative) Briefmarken. Postkarten und Briefe (Luftpost) kosten 10–12 Ruffiya. Die Laufzeit nach Europa beträgt 8–14 Tage – es kann aber auch schon mal bis zu sechs Wochen dauern.
Die Malediven sind kein billiges Urlaubsland, weil fast alles, was Touristen brauchen, eingeführt und mühsam zu den einzelnen Inseln transportiert werden muss. So liegen vor allem die Preise für Essen und Getränke, hier vor allem für alkoholische (da die Hotels eine hohe Alkoholsteuer zahlen müssen), auf hohem Niveau. Achtung: Auf den Hotelinseln sind die Preise auf Speise- und Getränkekarten in der Regel netto ausgewiesen, sodass noch derzeit 26 Prozent Steuern und Service Charge on top kommen.
Die Malediven sind wegen der nur sehr geringen Temperaturschwankungen ein Ganzjahresreiseziel. Eine wirkliche Regenzeit gibt es nicht, allerdings ist das Regenrisiko in den Sommermonaten, in der Zeit des Südwestmonsuns, höher. Dann kann es auch mal zu längeren Schlechtwetterphasen kommen. Als ideale Reisezeit gelten die Monate des europäischen Winters; absolute Hochsaison ist von Weihnachten bis März mit der größten Wettersicherheit. Leider macht sich der Klimawandel auch auf den Malediven stark bemerkbar, sodass man sich inzwischen auf die gängigen Klimatabellen nicht mehr verlassen und zu jeder Zeit Glück oder Pech haben kann. Surfer sollten beachten, dass im Herbst und im Frühjahr jeweils ca. zwei Wochen lang Windstille herrscht, wenn der Monsun seine Richtung ändert. Der genaue Zeitpunkt des Monsunwechsels verschiebt sich immer häufiger und ist schwer vorauszusagen. Bitte beachten: In Reisewettertabellen werden schon Tage mit einem nächtlichen Regenschauer als Regentage ausgewiesen!
Spannung: 220 Volt
Mittlerweile sind auch die abgelegenen Atolle handytechnisch erschlossen, nur: Das mobile Telefonieren ist auch sehr teuer. Am besten über Whatsapp oder Facebook-Messenger telefonieren oder eine SIM-Karte eines der maledivischen Provider am Flughafen besorgen. Vorwahl für die Malediven 00960, für Deutschland 0049, für Österreich 0043, für die Schweiz 0041.
Trinkgeld ist gern gesehen und ein nicht unwesentlicher Bestandteil des Einkommens. Faustregel: Pro Woche Aufenthalt ist ein Trinkgeld in Höhe von 10–20 US-$ angemessen, jeweils für den Restaurantkellner sowie den Roomboy; 2 US-$ für den Kofferträger, ein Butler auf einer Luxusinsel um 50 US-$ aufwärts. Auf manchen Inseln gibt es auch Trinkgeldkassen, die unter den Mitarbeitern aufgeteilt werden. Aber auch hier gilt: Bist du mit dem Service zufrieden, gib gern etwas mehr.
Süßwasser ist auf den Malediven ein äußerst kostbares Gut, weshalb auch du als Gast sparsam damit umgehen solltest. Auf allen Inseln gibt es inzwischen jedoch genügend Trinkwasser, das mittels Meerwasserentsalzungsanlagen gewonnen wird. Eine Flasche oder Kanne mit Trinkwasser pro Gast und Tag wird auf den meisten Inseln kostenlos zur Verfügung gestellt. Meist wird das stille „Island Water“ in Wasserflaschen abgefüllt angeboten.
(+ 3 Stunden während der mitteleuropäischen Sommerzeit) Achtung: Auf vielen Inseln gibt es eine eigene Inselzeit; dort ist es dann z. B. eine Stunde später als in Male‘.
Verboten ist die Einfuhr von Alkohol, Schweinefleisch, Waffen (z. B. Harpunen) und pornografischen Schriften – worunter durchaus auch schon eine normale deutsche Illustrierte fallen kann. Alkoholische Getränke (auch aus dem Duty-free-Shop) werden bei der Einreise konfisziert und am Flughafen aufbewahrt; man erhält sie bei der Ausreise zurück.
Für die Rückreise gilt: Teile von und Erzeugnisse aus Koralle und Schildpatt dürfen nicht ausgeführt werden, streng genommen nicht einmal Muscheln oder Sand.
Wegen der Äquatornähe ist die Sonne sehr stark und Sonnenmilch mit hohem Lichtschutzfaktor gehört unbedingt ins Gepäck. Achtung: Bitte auf korallenfreundliche Sonnenmilch achten und nicht unmittelbar vorm Ins-Wasser-Gehen eincremen! Die Riffe danken es dir. Leitungswasser nur zum Zähneputzen und nicht zum Trinken verwenden. Ausreichend Wasser trinken!
Evtl. Ohrentropfen zur Vorbeugung von Entzündungen (für Schnorchler und Taucher relevant) einpacken. Schutzimpfungen sind zzt. für die Malediven nicht vorgeschrieben. Es empfiehlt sich jedoch eine Auffrischung der Tetanusimpfung sowie evtl. eine Impfung gegen Hepatitis A. Die Malediven stehen seit einiger Zeit auf der Liste der vom Zika-Virus betroffenen Länder – bei Schwangerschaft oder Kinderwunsch solltest du dich vor der Reise mit deinem Arzt beraten.
Bei Pauschalreisen wird der Transfer zur Urlaubsinsel automatisch mitgebucht. Buchst du über ein Hotelportal wie booking.com oder direkt beim Hotel sind in der Regel die nicht unerheblichen Kosten für einen Inlandsflug oder Wasserfliegertransfer zunächst nicht inkludiert. Lass dich nicht von vermeintlich günstigeren Preisen blenden und achte genau auf etwaige Extrakosten! Willst du deinen Urlaub auf Local Islands verbringen, musst du dich selbst um dein Weiterkommen kümmern. Informier dich im Vorfeld und buch evtl. einen Inlandsflug (domestic flight) oder einen Flug mit dem Wasserflieger.
In der Regel kommt man am internationalen Flughafen (Velana International Airport) auf Hulhule an und wird dort entweder von einem Mitarbeiter des Veranstalters oder des Resorts in Empfang genommen und je nach Transferart entweder zum Boot, zum Check-in für den Wasserflieger oder zum benachbarten Terminal des Inlandsflughafens gebracht. Reist du auf eigene Faust, geht es für dich weiter zum Fähroder Dhonianleger, dem Taxi, das dich nach Male’ bringt, oder dem Shuttle z. B. zum Hotel auf Hulhumale.
Alternativ zur Weiterreise vom Flughafen mit dem Motordhoni oder dem Schnellboot bestehen Flugverbindungen vor allem zu den weiter entfernt gelegenen Atollen. Die beiden internationalen Flughäfen Hulhule und Gan (im Addu-Atoll) werden von der staatlichen maledivischen Fluggesellschaft Maldivian (Tel. 3 33 55 44 | maldivian.aero) im Liniendienst und der privaten Fluggesellschaft Flyme (Tel. 3 01 30 00 | flyme.mv) angeflogen. Die Einrichtung weiterer Flughäfen ist geplant. Zahlreiche Hotelinseln werden mit Wasserflugzeugen der privaten Gesellschaft Trans Maldivian Airways (Tel. 3 34 84 54 | tma.com.mv) oder Maldivian angeflogen.
Neujahrsfest
Labour Day
Unabhängigkeitstag
Tag des Sieges
Tag der Republik
Kuda Eid/Eid al-Fitr (Ende des Ramadan): 3-tägiges Fest mit Familienfeiern, ausgelassenem Straßenkarneval in Male‘ „Maali Hingun“
Eid-ul-Al’h’aa (Opfertag): Straßenfeste und zahlreiche Sport- und Musikwettbewerbe in Male‘ und auf Einheimischeninseln (17.06.2024; 07.06.2025)
Independence Day: ausgelassene Feste; auf Resortinseln wirst du mit etwas Glück vielleicht zum Mitfeiern in den Staffbereich eingeladen – maledivische Lebensfreude hautnah
National Day: Militärparaden, Flaggenhissen, politische Reden und Feuerwerk (05.09.2024; 25.08.2025)
Geburtstag des Propheten/Mawlid al-Nabi: Feierlichkeiten mit besonderen Speisen und farbenfrohen Prozessionen in den Straßen (15.09.2024; 05.09.2025)
Republic Day: im ganzen Land Paraden und typische Speisen wie z. B. Masroshi, ein mit Fisch gefüllter Pfannkuchen, oder auch Bodibaey, ein sehr süßer Reissnack
Fishermen’s Day: auf wechselnden Inseln größere Events mit Wettbewerben, Musik und Tanz; bist du auf einer Einheimischeninsel unterwegs, halte die Augen nach Feierlichkeiten offen
Klar: Wenn man von den Malediven zurückkehrt, will man was mitbringen. Aber bitte keinen Schmuck aus Schwarzer Koralle und kein Döschen mit Deckel aus Schildpatt!
Korallen sind keine Steine, sondern Lebewesen. Also Vorsicht beim Schnorcheln: Durch unachtsames Betreten werden die Korallen zerstört. Schwimm also nie knapp übers Riffdach und nutz immer die meist markierten Einstiege. Kratzer durch scharfkantige Korallen können übrigens schwere Infektionen nach sich ziehen. Nur gucken, nicht anfassen!
Etwas gegen den Islam zu sagen, kann verhängnisvolle Wirkung haben. Schon so mancher Besucher fand sich unversehens vor einem Schnellgericht wieder – und wurde zügig abgeschoben.
Wenn man nicht auf der Stelle in einem Souvenirshop landen will, sollte man in Male’ die Angebote, die einem Einheimische unmittelbar nach der Ankunft im Dhoni-Hafen machen, höflich, aber bestimmt zurückweisen.
Nur ein bisschen Sand als Souvenir? Stell dir mal vor, jeder der rund 1,5 Mio. Besucher nimmt nur 100 g Sand vom Strand mit. Das wären hochgerechnet fast 150 Tonnen pro Jahr! Drum: Lass den Sand, wo er hingehört, auf den Malediven!
Der Bildband des renommierten Fotografen Michael Friedel zeigt eine Fülle von Hochglanzaufnahmen (2017).
Interaktives Buch von Sabine Beyer und Martin Nicolas Kunz, das dich zusammen mit einer App auf die Malediven entführt und so eine ganz neue Leseerfahrung bietet (2018).
Vor allem für Schnorchler und Taucher ist dieser Bildband von Michael Bergbauer und Manuela Kirschner interessant; umfassendes Bestimmungsbuch für alle Unterwasserratten (2018).
Dokumentarfilm über die aufkommenden Probleme des Klimawandels für den damaligen Präsidenten Mohamed Nasheed – nicht neu, aber immer noch aktuell (2011).
Einige Szenen des Star-Wars-Spin-offs wurden auf den Malediven gedreht; vorrangig auf Baresdhu im Laamu Atoll (2016).
Einwohner | 436.330 | |
Fläche | 298 km² | |
Sprache | Dhivehi | |
Währung | Rufiyaa | |
Strom | 230 V, 50 Hz | |
Regierungssystem | Präsidialrepublik | |
Hauptstadt | Malé | |
Reisepass / Visum | notwendig | |
Ortszeit | 17:57 Uhr | |
Zeitverschiebung | 4 h (zu MEZ) |