An einem Schrein im Tokioter Geschäftsviertel Toranomon ziehen Gläubige an farbigen Bändern. Eine Glocke ertönt. Dann werfen die Schreinbesucher, darunter auch Geschäftsleute in dunklen Anzügen, eine Münze in eine hölzerne Box, klatschen in die Hände, verbeugen sich, klatschen wieder. Wo früher Bäume und kleine Holzhäuser standen, ragt heute neben dem Heiligtum ein Büroturm aus Glas und Stahl auf. Alt und Neu eng beisammen und miteinander verwoben, das ist typisch Tokio, typisch Japan.
Die beste Reisezeit für Japan sind die Monate März, April, Oktober und November. In dieser Zeit wird eine durchschnittliche Temperatur in Höhe von 17° Celsius erreicht. Die sonnigsten Monate sind Januar, Mai und August mit durchschnittlich 6 Sonnenstunden pro Tag. Im Vergleich hierzu liegt die Temperatur im kältesten Monat bei lediglich 9° Celsius bei 4 Regentagen. Im Jahresmittel liegt die durchschnittliche Tagestemperatur bei 20° Celsius und die Nachttemperatur bei 12° Celsius. Im Schnitt regnet es jeden Monat an 8 Tagen. Der regenreichste Monat ist der Juni.
„Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?“ Wenn sich Japan diese Frage stellen könnte, würde die Antwort lauten: vier große und Tausende kleine. Denn die ostasiatische Inselnation besteht aus vier Hauptinseln – Hokkaido, Honshu, Shikoku und Kyushu – und an die 7000 weiteren Eilanden, von denen jedoch nur rund 420 bewohnt sind. Aber selbst wenn man auf der größten Insel Honshu bliebe, könnte man glauben, gleich mehrere Länder und Klimazonen zu durchqueren. Während die dem Japanischen Meer zugewandte Seite viel Schnee abbekommt und klimatisch Deutschland ähnelt, hat die Pazifikseite eher Mittelmeerflair. Die Sommer dort sind feucht-schwül – vor allem in den Betonwüsten von Tokio und Osaka –, die Winter sonnig und angenehm mild mit Temperaturen, die kaum unter den Gefrierpunkt fallen. Noch einmal ganz anders sind die Amami- und Okinawa-Inselketten, wo Japan seine im Ausland kaum bekannte subtropische Seite zeigt. Durchschnittlich 23,5 Grad im Jahr, weiße Sandstrände und türkisblaues Meer können sich dort sehen lassen.
Doch das auffälligste Merkmal an Japan ist eines, das man sich im Großstadtdschungel kaum vorstellen kann: Vier Fünftel der Landfläche bestehen aus Bergen, darunter viele schlafende, aber auch über 100 aktive Vulkane. Der bekannteste ist zugleich der höchste: der 3776 m hohe Fuji – ein Symbol Japans und in der japanischen Naturreligion des Shintoismus als heilig verehrt. 1707 brach er zuletzt aus. 1923 zerstörten ein schweres Erdbeben und nachfolgende Brände Tokio – ein Schicksal, das 1995 auch Kobe ereilte. Die Pazifikküste wurde im vergangenen Jahrhundert nach Unterseebeben mehrfach von Tsunamis heimgesucht. In Japan lernen schon Kinder, mit den Gefahren der Natur umzugehen. Und das ganze Volk – und einige Affen dazu! – nutzt mit Leidenschaft die positive Seite seiner lebendigen Geologie, nämlich die vielen heißen Quellen.
Dem Klischee nach sind japanische Wohnungen winzig. Fährst du jedoch aufs Land, siehst du dort riesige Bauernhäuser aus Holz und mit schweren Ziegeldächern, in denen mehrere Generationen Platz haben. Allerdings ist das typische Apartment in Tokio deutlich kleiner. „Tokio ist so hektisch, da sind so viele Leute!“, sagen Japans Provinzbewohner, die ihrerseits in kleinen Siedlungen und eingeschworenen Gemeinschaften leben (denn der Reisanbau ist Teamarbeit!) und Landwirtschaft oder Fischfang betreiben. Während auf dem Land viele das essen, was sie im eigenen Garten anbauen, gehen die Städter oft auswärts essen oder holen sich Fertiggerichte aus rund um die Uhr geöffneten Convenience Stores.
Das Heer der Salarymen, -women und Office Ladies, kurz OL, wie in Japan Angestellte genannt werden, dominiert das Straßenbild. Dunkle Anzüge mit Hemd und Krawatte sind für Männer Pflicht – außer im schwülen Sommer zur Cool-Biz-Zeit –, für Frauen heißt der Dresscode Kostüm und High Heels. Sich ohne professionell manikürte Fingernägel oder gar ohne Make-up ins Büro zu wagen gilt als Fauxpas. So schick alle aussehen, so wenig Effekt scheint das auf das andere Geschlecht zu haben. Die Eheschließungen gehen zurück und das Heiratsalter ist inzwischen wie in Europa auf über 30 gestiegen. Vor allem auf den Dörfern herrscht Frauenmangel. Was beim Anbandeln auch nicht hilft, sind extrem lange Arbeitszeiten bis in die Nacht. Hinzu kommen Pendelzeiten von einer Stunde und mehr.
Die Politik will Japan, das bereits jetzt eine Super-Aging Society ist, wieder verjüngen. Sie versucht Anreize für Familien zu geben, finanziell und durch mehr Kinderbetreuung. Außerdem appelliert sie an die Wirtschaft, Frauen mehr zu fördern – schließlich werden ja Arbeitskräfte gebraucht, und Immigration ist für Japan, das sich als homogen betrachtet, ein heikles Thema. Seit dem Zweiten Weltkrieg beherrschen die konservativen Liberaldemokraten die Politik, deren Orientierung sich in den vergangenen Jahren vor allem unter Premierminister Shinzo Abe zunehmend nach rechts verlagert hat. Und was ist nun mit den Geishas, Ninjas und Samurai, mit Cosplay, Maid-Cafés und Pokémon? Auch dieses Japan gibt es. Freu dich jeden Tag über neue Entdeckungen und Überraschungen, und fang schon mal an zu sparen: Wen der Japan-Virus einmal gepackt hat, der wird ihn so schnell nicht mehr los.
Weil Russland und die Ukraine derzeit nicht überflogen werden dürfen, beträgt die Flugzeit etwa 15 Stunden, mit Umsteigen mindestens 18 Stunden. In Tokio ist der stadtnahe Flughafen Haneda (tokyo-haneda.com/en) praktisch. Taxis bringen dich zum Festpreis von rund 60 Euro in die Innenstadt, mit der Bahn oder dem Bus zahlst du ca. 6 Euro. Für ein Festpreistaxi vom zweiten Flughafen Narita (narita-airport.jp/en) musst du etwa 200 Euro berappen! Alternativen von Narita sind die Bahn (ab 7 Euro) oder Flughafenbusse (ab 7 Euro). Rund eine Stunde braucht der Bus zum Bahnhof Tokio, zu größeren Hotels ist er ca. 90 Minuten unterwegs (Infos und Buchung: webservice.limousinebus.co.jp/web/en).
Versorg dich mit Bargeld, bevor du den Flughafen verlässt, bei Banken ist es kompliziert und zeitintensiv. Tausch dort auch gleich deinen Gutschein für den Japan Rail Pass ein. Am Flughafen kannst du außerdem leicht SIM-Karten, Mobiltelefone oder WLAN-Router ausleihen.
Deutsche, Österreicher und Schweizer benötigen einen für die Reisedauer gültigen Reisepass, den sie jederzeit mit sich führen müssen. Sie erhalten bei Ankunft ein dreimonatiges Touristenvisum. Manche Airlines verlangen, dass der Reisepass nach Rückkehr noch mindestens sechs Monate gültig ist.
Die Temperaturunterschiede innerhalb von Japan sind groß: von durchschnittlich 9,5 Grad im Norden Japans auf Hokkaido über 16,5 Grad in Tokio bis 23,5 Grad im Süden in Okinawa. Japan ist zu jeder Zeit schön, für eine Reise durch das ganze Land sind aber Frühjahr (Kirschblüte!) und Herbst (Laubfärbung!) am besten geeignet. Japans Mitte inklusive Tokio und Osaka sollte man von Juni bis August besser meiden, denn dann ist es erst nass und dann sehr heiß und schwül. Der Winter ist sonnig, trocken und mild auf der Ostseite, kalt und verschneit an der Japanischen See. Auf Okinawa kannst du von Mai bis Oktober baden, im Rest des Landes ist von Juli bis August Badesaison. Ganz Japan macht in der ersten Maiwoche (Golden Week), der zweiten Augustwoche (O-bon) und um Neujahr Urlaub – dann bleibst du besser zu Hause. Überall herrscht Gedränge, vieles ist Monate im Voraus ausgebucht und die Preise steigen gewaltig.
Japan ist in der europäischen Sommerzeit der Mitteleuropäischen Zeit 7 Stunden voraus, im Winter sind es sogar 8 Stunden.
Frische Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Wurst und Fleisch solltest du lieber zu Hause lassen, sonst gibt‘s Ärger am Flughafen in Japan. Bei der Wiedereinreise in EU-Länder gelten folgende Freimengen: 200 Zigaretten, 1 Liter Spirituosen bis 22 Vol.-% , 2 Liter unter 22 Vol.-% (dazu zählt Sake), 4 Liter Wein, Waren und Geschenke bis 430 Euro (Schweiz: 300 CHF). Wertvolle Kulturgüter und Antiquitäten bedürfen einer Genehmigung.
In Japan herrscht Linksverkehr! Deutsche und schweizerische Führerscheine sind in Japan gültig – aber nur mit beglaubigter Übersetzung und Reisepass. Die Übersetzung kann man online bei der Japan Automobile Federation (JAF, english.jaf.or.jp) beantragen. Österreicher benötigen einen Internationalen Führerschein – der muss zu Hause vom ÖAMTC (oeamtc.at) erstellt werden. Ein Wagen mit englischsprachigem Navigationssystem (vorher reservieren!) kostet pro Tag 40–60 Euro mit Versicherung. Verkehrsregeln: In Orten sind Geschwindigkeiten zwischen 30 und 50 km/h gestattet, auf Überlandstraßen 60–80 km/h, auf Autobahnen 80–100 km/h. Am Steuer sind maximal 0,3 Promille Alkohol erlaubt. Die Nutzung von Mobiltelefonen am Steuer ist streng verboten.
In Tokio fallen für den ersten Kilometer 3,30 Euro (410 Yen) an, danach 1,90 Euro pro 237 m. Von 22 Uhr bis 5 Uhr werden Zuschläge von 20 Prozent erhoben. In Stadtzentren sind viele Taxis unterwegs, die du heranwinkst – am besten auf der Fahrbahnseite in Richtung deiner Destination. Siehst du ein rotes Schriftzeichen an der Frontscheibe, ist das Taxi „frei“. Uber ist in Japan nicht aktiv – probier stattdessen z. B. die App JapanTaxi.
Für Touristen gibt es viele günstige Angebote und Discountpässe bei den größten Fluglinien JAL und ANA – meist musst du sie vor Abreise in der Heimat buchen. Die größten Billigfluglinien sind Jetstar Japan, Peach Aviation und Skymark Airlines. Frühmorgens und spätabends sind Flüge um bis zu 20 Prozent günstiger.
Reise langsam: Von Tokio aus bist du per Fähre über Nacht auf den Izu-Inseln – mitten in der Natur. Discounttickets sind bis zu 30 Prozent günstiger. Auch in der Seto-Inlandsee ist oft die Fähre das Verkehrsmittel der Wahl.
Die Bahn ist in Japan das beste Transportmittel – günstig, praktisch, pünktlic, mit einem dichten Netz. Je öfter du das Transportunternehmen wechselst, z. B. in Tokio von Japan Rail (JR) auf Metro oder Toei-Metro, desto teurer. Willst du mehrere Städte bereisen, hol dir schon zu Hause einen Japan Rail Pass (japanrailpass.net/de) für 1, 2 oder 3 Wochen. Faustregel: Eine Fahrt von Tokio nach Kyoto und zurück entspricht in etwa dem Preis für einen Japan Rail Pass für 1 Woche. Der nur in Japan erhältliche Seishun-18-Pass (jreast.co.jp/multi/de/pass/seishun18.html) ist günstiger, gilt aber nur für langsamere Züge und zu gewissen Zeiten.
Das Fahrrad ist eine günstige und praktische Möglichkeit, Japan zu erkunden. Verleihe gibt es viele, mehrere Städte haben Netzwerke mit Abholstationen eingerichtet. Achtung: Räder können nicht mit der Bahn transportiert werden!
Japan ist ein Bargeldland, vor allem in der Provinz! Wechsle Geld am Flughafen oder heb Geld am Automaten ab. Nimm unbedingt die Geheimnummer für die Kreditkarte mit, da EC-Karten nicht akzeptiert werden. An manchen Geldautomaten kannst du ausländische Karten nicht verwenden. Immer gut zum Bargeldabheben: die Postbank (Japan Post) und die großen Convenience-Store-Ketten Seven-Eleven, Family Mart und Lawson.
Kostenloses WLAN ist in Japan zunehmend verfügbar, vor allem in der Hauptstadt Tokio. Gerade in traditionellen ryokan-Unterkünften gibt es aber oft nur WLAN in der Lobby oder nur Internet per Kabelanschluss auf dem Zimmer.
Insbesondere bei größeren Sehenswürdigkeiten solltest du spätestens eine Stunde vor der angekündigten Schließzeit vor Ort sein. Sehenswürdigkeiten sind üblicherweise von 9 bis 17 Uhr, in den Wintermonaten häufig nur bis 16 Uhr geöffnet. Geschäfte öffnen meist erst gegen 10 oder 11 Uhr ihre Türen, bleiben aber bis mindestens 18 Uhr, häufig auch bis 20 Uhr oder noch länger geöffnet.
Postämter erkennst du am roten T mit einem Balken darüber auf weißem Grund. Postkarten nach Europa kosten 70 Yen, Briefe 110 Yen. Geldautomaten in Postämtern akzeptieren internationale Kreditkarten.
Je japanischer, desto preiswerter: Das gilt beim Einkauf im Supermarkt. Beim Essengehen bekommst du immer kostenlos Wasser, alternativ Grüntee; du musst kein Getränk bestellen. Die Preise für Sushi sind moderat, die Qualität ist spitze. Teurer als daheim sind Bier und Wein. Elektronika waren einmal billiger, heute nicht mehr unbedingt. Günstige, gute Kleidung bekommst du bei Uniqlo, GU und Muji.
Toiletten in Japan sind sauber, kostenlos und zahlreich. In jedem Convenience Store – einem oft rund um die Uhr geöffneten Minisupermarkt – findest du eine Toilette. Auf dem Land gibt es mitunter noch Hock-Klos. Oft fehlen Papierhandtücher oder Handtrockner – nimm am besten ein kleines Handtuch mit.
Die internationale Vorwahl für Japan lautet +81, danach wählst du die entsprechende Ortsvorwahl ohne die erste 0. Mobiltelefonnummern beginnen mit 070, 080 oder 090. Dank immer besserer WLAN-Abdeckung kommst du mit deinem Smartphone von daheim in Städten einigermaßen durch, für Reisen auf dem Land mietest du dir besser am Flughafen einen WLAN-Router und/oder ein Handy mit lokaler SIM-Karte.
Trinkgeld ist in Japan unüblich. Es kann sogar als Beleidigung verstanden werden. Ein herzliches Dankeschön (gotschissoo-ssama) genügt.
Du hast die Wahl zwischen Businesshotels mit Bett, westlichem Frühstück und teils winzigen, aber zweckmäßigen Zimmern oder japanischen Hotels (ryokan) mit dünner Futonmatratze auf Reisstrohmatten, üblicherweise zwei (opulenten) Mahlzeiten japanischer Art und festen Essenszeiten. Gönn dir wenigstens eine Nacht die (teils recht kostspielige) japanische Variante; günstiger geht es in minshuku, familiengeführten Unterkünften im japanischen Stil. Für Alleinreisende kann es schwierig sein, ein Ryokan-Zimmer mit Einzelbelegung zu buchen. Preise werden in Japan pro Person berechnet, nicht pro Zimmer.
4-5-10 Minami-Azabu, Minato-ku | Tokyo 106- 0047 | Tel. 03 57917700 | japan.diplo.de
1-1- 20 Moto Azabu, Minato-ku | Tokyo 106- 0046 | Tel. 03 34518281 | bmeia.gv.at/oeb-tokio
5-9- 12 Minami-Azabu, Minato-ku | Tokyo 106-8589 | Tel. 03 54 49 84 00 | eda.admin.ch/tokyo
Das Niveau des japanischen Gesundheitswesens ist hoch, die sprachlichen Hürden sind es allerdings auch. Über die Hotline Himawari Medical Information Service (Tel. 03 52 85 81 81 | tgl. 9–20 Uhr) erhältst du auf Englisch Auskunft zu passenden Praxen, Kliniken und Apotheken. Große Krankenhäuser in Tokio wie das St. Luke’s International Hospital am Bahnhof Tsukiji und das Japan Red Cross Medical Center am Bahnhof Hiroo haben Personal mit Englischkenntnissen.
Polizei: 1 10
Englischsprachige Helpline (Mo–Fr außer feiertags 8.30–17.15 Uhr): Tel. 03 35 01 01 10 oder #91 10
Krankenwagen, Feuerwehr: 1 19
Tokyo English Life Line (TELL) bei psychischen Problemen (Mo–Do 9–23, Fr–So 9–14 Uhr): Tel. 03 57 74 09 92
FKK und Oben-ohne-Sonnen sind in Japan verpönt. Trag wegen der Sonnenstrahlung, die stärker als in Europa ist, am besten lange Ärmel/Hosen oder rash guards (Sonnenschutzkleidung). Und nimm Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50.
In vielen Tempeln und Schreinen ist es im heiligsten Bereich verboten zu fotografieren. Wenn du Personen ablichten willst, bringt dich ein freundliches sumimasen (Entschuldigung) mit Gesten weiter.
Japan ist ein sehr sicheres Reiseland, Diebstähle und Betrug sind selten. Drogenbesitz und -nutzung werden hart bestraft. Grapschen (chikan) in der Bahn zur Rush-Hour ist ein Problem; die offizielle Zahl sexueller Übergriffe ist niedrig, die Dunkelziffer deutlich höher. Da gerade in Großstädten rund um die Uhr Menschen auf der Straße sind, kann man sich als Frau nachts allein ziemlich sicher fühlen. Ausgehund Rotlichtviertel sind Territorium der japanischen Mafia (Yakuza), sei daher wegen der Gefahr von K.-o.-Tropfen in Drinks und Betrug mit Gebühren für Getränke und Barbesuche wachsam und geh nicht auf Angebote von Schleppern ein.
Im August und September ist Taifunsaison. Die Stürme können den öffentlichen Verkehr massiv beeinträchtigen und begleitet von heftigen Regenfällen zu Überschwemmungen und Erdrutschen führen. Such bei stärkeren Erdbeben Schutz unter Hauseingängen, Türrahmen, unter dem Tisch oder neben dem Bett. Behalt die Ruhe und renn nicht nach draußen, wo das Risiko durch Herabfallendes noch höher ist. Heftige Erdbeben können außerdem Tsunamis auslösen. Such daher nach starken Erdstößen höher gelegene Gebiete oder stabile, hohe Gebäude auf. Japanisches Wetteramt mit aktuellen Katastrophenwarnungen: jma.go.jp
Die allgegenwärtigen Kakerlaken sind eklig, aber ungefährlich, am besten wirken spezielle Sprays. Stechmücken piesacken dich im Sommer häufig, sind aber harmlos. Erwäg eine Impfung gegen die von Mücken übertragene Japan-Enzephalitis bei längeren Reisen in ländliche Gebiete. Einheimische Spinnen sind ungiftig, ebenso die meisten Schlangen. Im Norden der Hauptinsel Honshu sowie auf Hokkaido leben Bären – eine Begegnung kann lebensgefährlich sein. Vermeide die Dämmerung, beachte Warnungen und trag vorsorglich ein Glöckchen am Rucksack.
In Japan beträgt die Netzspannung nur 100–110 Volt (Deutschland 230 Volt). Ladegeräte für Kameras, Laptops und Smartphones sind zwar meist für 100 Volt geeignet, aber du brauchst einen Adapter für Stecker mit zwei unpolarisierten Pins (SE zu A) – günstig erhältlich in Japan.
Neujahr
Tag der Volljährigkeit
Reichsgründungstag
Geburtstag des Kaisers
Frühlingsanfang
Showa-Tag
Tag der Verfassung
Tag des Grüns
Kindertag
Tag des Meeres
Tag des Bergs
Tag der Ehrung der Alten
Herbstanfang
Tag des Sports
Tag der Kultur
Tag des Dankes für die Arbeit
O-shogatsu (japanweit): Neujahrsfestival an Schreinen und Tempeln
Schneefestival (Sapporo)
Setsubun (japanweit), Frühlingsfest
Sanja Matsuri (Tokio), traditionelles Fest mit tragbaren Schreinen
Itoman Hare (Itoman, Okinawa), Drachenbootfestival
Sumidagawa Hanabitaikai (Tokio)
Feuerwerk Gion Matsuri (Kyoto)
Hakata Gion Yamakasa (Fukuoka)
Fuji Rock Festival (Naeba, Niigata), fujirock-eng.com
Nebuta Matsuri (Aomori), traditionelles Fest
Sendai Tanabata Matsuri (Sendai), traditionelles Fest
Sommerfeuerwerk (Matsue)
Summer Sonic (Maihama, Chiba), Musikfestival, summersonic.com
Earth Celebration (Sadogashima), Musikfestival, earthcelebration.jp/en
Jozenji Street Jazz Festival (Sendai)
Naha Otsunahiki (Naha, Okinawa), Tauziehfestival
Karatsu Kunchi (Karatsu, Saga), Schreinfestival
Chichibu Yomatsuri (Chichibu, Saitama), Nachtfestival
Ständig musst du Schuhe fix aus- und anziehen, etwa in Tempeln, Restaurants, Toiletten und Räumen mit Tatamimatten. Absolutes No-Go: Nach dem Toilettenbesuch die dafür bereitgestellten Schuhe anzubehalten!
Große Gefühle zeigt man in Japan nicht laut, sondern dezent. Sonst erntest du peinlich berührte Blicke. Bist du verschnupft, darfst du aber gerne die Nase geräuschvoll hochziehen – nur nicht laut schnäuzen!
In Japan wird mindestens nach brennbarem und nicht brennbarem Müll getrennt, oft noch nach Plastikflaschen und Papier. Abfalleimer sind selten, die besten Chancen hast du an Bahnhöfen oder im Convenience Store.
Du wirst in den Tokioter Menschenmassen von hinten angerempelt? Sag sumimasen (sorry). Lieber einmal zu viel entschuldigen als zu wenig! Aber nicht zu detailliert, das wird als Ausflucht ausgelegt. Kurz und aufrichtig genügt! Gern gesehen wird auch, schon bei Verspätungen von wenigen Minuten Bescheid zu geben.
So sehr Japaner kulinarische Genüsse lieben – für alles gibt es einen passenden Moment. Und der ist nicht im Gehen und in Bahnen – außer in touristischen Zügen und im Shinkansen. Dort packen viele gerne Bento-Box und Bier aus.
Ein norddeutscher Provinzpolizist wird nach Tokio strafversetzt und ermittelt unversehens im Yakuza-Milieu. Fesselnder Krimi mit hohem Schmunzelfaktor, locker geschrieben vom früheren Ostasien-Korrespondenten der FAZ, Carsten Germis. (2015)
Kenichi Kusano, ein in Deutschland lebender Japaner, entdeckt über die Rezepte seiner Oma, Mutter und Tante die Küche seines Heimatlands neu. Wunderschön illustriert. (2012)
Ein Cellist, dessen Orchester aufgelöst wird, bewirbt sich um eine Stelle als „Reisebegleiter“ – und findet sich als Leichenwäscher wieder. 2009 mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet. (Regie: Yojiro Takita)
Doris Dörrie liebt es, in Japan zu drehen. Ihr Film „Grüße aus Fukushima“ thematisiert die Freundschaft zwischen einer alten Geisha und einer jungen Deutschen. (2016)
Einwohner | 124.631.000 | |
Fläche | 377.972 km² | |
Sprache | Japanisch | |
Währung | Yen | |
Strom | 100 V, 50, 60 Hz | |
Regierungssystem | Erbmonarchie | |
Hauptstadt | Tokio | |
Reisepass / Visum | notwendig | |
Ortszeit | 16:17 Uhr | |
Zeitverschiebung | 8 h (zu MEZ) |