Düster, unheimlich und erdrückend erscheint die Stadt auf historischen Bildern. Sicher, es hat die legendären Schlachthöfe gegeben, aber heute stehen dort nur noch Ruinen. Die berüchtigten Gangster wie John Dillinger und Al Capone sind längst tot, und die Kriminalitätsrate liegt unter der vieler anderer Städte. Was für eine Überraschung, wenn man zum ersten Mal in diese Metropole kommt und alle Vorurteile von der Wirklichkeit verdrängt sieht.
Was bleibt ist das extreme Klima, der Wind heult durch die Straßenschluchten: Windy City, ein Beiname, der nicht jedem gefällt. Und das Rattern der Hochbahn, ein Markenzeichen der Stadt. Doch Chicago am Lake Michigan zeigt sich kraftvoll und beeindruckend, eine ausufernde und laute Großstadt – doch gleichzeitig auch weltoffen und kosmopolitisch. Chicago hat die höchsten Wolkenkratzer und längsten Shoppingmeilen, die eindrucksvollste Skyline, die geschäftigste Innenstadt, aber auch unendlich viele Museen, Theater und Kleinkunstbühnen, Diskotheken und Blueslokale, Strände, Parks und Radwege, dazu erstklassige Hotels und Restaurants. Chicago zieht sich 30 Meilen an dem mit vielen Stränden gesäumten Lake Michigan entlang und bietet gut 2,7 Mio. Bürgern ein Zuhause – in der „Chicagoland” genannten Metropolregion mit den Vororten im Umland, leben gut 9,5 Mio Menschen.
Im 17. Jh. waren Louis Jolliet und Pater Jacques Marquette die ersten weißen Männer am Ufer des Lake Michigan, dort, wo später Chicago entstehen sollte. Damals gab es nur ein paar Indianerhütten und Wälder, in denen wilde Zwiebeln in Hülle und Fülle wuchsen. Deshalb nannten die Chippewa den Ort auch „Shegahg“, das Land der wilden Zwiebeln. Später kamen amerikanische Siedler, und Chicago wuchs zu einer Stadt mit 40 000 Ew. heran. Die Lebensbedingungen waren schlecht, es gab viel Armut. Mit dem Ausbau der Eisenbahn und der Eröffnung des Illinois & Michigan Canal änderte sich die Situation. Chicago wurde zum größten Viehverladebahnhof und zum berühmt-berüchtigten Schlachthof der Nation, zum Verkehrsknotenpunkt und Handelszentrum. Nichts schien diesen Boom aufhalten zu können, bis es am 9. Oktober 1871 zu einer Katastrophe kam. Eine Kuh soll in einem Stall eine Laterne umgestoßen haben. Das Strohfeuer breitete sich rasend schnell aus. Beim Großen Feuer von Chicago mussten über zweihundert Menschen ihr Leben lassen, über 90 000 Menschen verloren ihr Heim und ihre Habe.
Das Unglück wurde aber auch zur Bewährungsprobe für die Bürger. Ein nie erwartetes Wirtschaftswunder ließ die Stadt in neuem Glanz erstrahlen. International anerkannte Architekten nutzten die Gunst der Stunde und planten die höchsten und kühnsten Gebäude. Innerhalb weniger Jahre bauten sie ein neues Chicago auf. Der Wasserturm, eines der wenigen Gebäude, die den Brand unbeschadet überstanden hatten, wurde zum Symbol für den Lebenswillen der Stadt und ihrer Bürger. So entwickelte sich Chicago nach dem Feuer zu einem Experimentierfeld für kreative und avantgardistische Architekten und Künstler. An der Ecke La Salle und Monroe Street errichtete William Le Baron Jenney 1885 eine zehnstöckige Konstruktion aus Stahlrahmen und Steinen, ein für die damalige Zeit revolutionäres Unternehmen. Das Experiment gelang: Das Home Insurance Building war stabiler als alle anderen Häuser, und der Begriff des Wolkenkratzers war geboren.
Neue Akzente setzte auch die World’s Columbia Exposition, eine gewaltige Weltausstellung, die 1893 stattfand und auf ideale Weise das Wirtschaftswunder dokumentierte, das Chicago nach dem großen Feuer zu einem neuen Boom verhalf. Die Stadt wuchs zur „Skyscaper City“ heran, mit waghalsigen Wolkenkratzern, kühnen Skulpturen und weitläufigen Parks am Michigansee. Bereits im ersten Jahrzehnt des 20. Jhs. kletterte die Einwohnerzahl über die 2-Mio.-Grenze, nahm der Handel einen beinahe beängstigenden Aufschwung. Elektrische Eisenbahnen verkehrten auf hochgelegten Schienen, ein riesiger Bahnhof wurde eröffnet, und die Filmindustrie entdeckte die Stadt. Die kulturelle Szene explodierte, und die Theateraufführungen und Konzerte konnten sich mit den besten in Europa messen. Zehntausende Farbiger aus dem Süden kamen nach Chicago. Ihre Musik brachten sie mit und verwandelten die Metropole am Michigansee in die „Blues City“. Erst am Schwarzen Freitag des Jahres 1929 läuteten der Börsenkrach und die Weltwirtschaftskrise das Ende des allgemeinen Wohlstands ein – nicht nur in Chicago, sondern in ganz Amerika. Im Zuge der Prohibition in den 1930er-Jahren machte vor allem die organisierte Kriminalität unaufhörlich Profit. Auch Gangsterbosse wie Al Capone und John Dillinger machten sich mit ihren Banden Chicago zur Heimat.
Die 1960er-Jahre – in Kalifornien eine Ära des Aufbruchs – brachten eine gewisse Stagnation. Chicago hatte Probleme: In den Schwarzenvierteln der City gab es Unruhen, und die Bürger zogen in die Vorstädte. Erst am Ende des Jahrzehnts konzentrierte man sich wieder auf die Innenstadt: Das John Hancock Center entstand, damals mit hundert Stockwerken das fünfthöchste Gebäude auf der Welt. Wie ein gewaltiges Raumschiff ruht das asymmetrische James R. Thompson Center aus Stahl und Glas an der Lake Street. Die Meinungen über dieses 1985 gebaute und vom deutschen Architekten Helmut Jahn entworfene Traumgebilde gehen auch heute noch auseinander, aber alle erkennen den Mut und die Kreativität des Bayern an, der auch im modernen Nebenbau des Board of Trade einen gläsernen, lichtdurchfluteten Innenhof schuf. Die Skyline mit ihren schlanken Wolkenkratzern ist faszinierend, besonders während einer Bootsfahrt vom See oder vom Chicago River aus gesehen, und innerhalb des Loop liegt die Innenstadt, ein durch die Schienen der Hochbahn gebildeter Ring, der sich über fünfunddreißig Blocks erstreckt. Hier spielt das geschäftliche Leben von Chicago die Hauptrolle. Hier liegt der gewaltige, bis zur Spitze 527 m hohe Willis Tower, in dem allein 16 000 Menschen arbeiten, eine Stadt innerhalb der Stadt. Hier verläuft die State Street mit der sieben Blocks langen, gleichnamigen Einkaufsmeile. Und am Seeufer lockt der Millennium Park mit Kunst, Kultur, außergewöhnlicher Architektur, attraktiven weitläufigen Parks und Gartenanlagen.
Außerhalb des Loop atmet die Stadt durch, wirkt sie freier und großzügiger. Der Blick weitet sich, besonders auf der prachtvollen Michigan Avenue. Auf der einen Seite erheben sich die Wolkenkratzer des Loop, auf der anderen öffnet sich die Straße zum Grant Park und zum uferlos scheinenden Lake Michigan. Jenseits des Chicago River liegen beschaulichere Wohnviertel wie Streeterville, Old Town oder Lincoln Park, warten teure Boutiquen, exklusive Hotels und Restaurants auf Kunden. An der Universität in Hyde Park im Süden hat Ex-US-Präsident Barack Obama lange Zeit gelehrt und hier mit seiner Familie gelebt. Aus vielen Musikklubs und Lokalen dringt Musik nach draußen. Der Blues, der Memphis und New Orleans vor vielen Jahren verlassen hat, ist in Chicago heimisch geworden. Chicago und Kultur – passt das zusammen? Besuche ein Konzert des phantastischen Chicago Symphony Orchestra. Oder – Englischkenntnisse vorausgesetzt – schau dir eine Theatervorführung der sechzig professionellen Theatergruppen an. Berühmt ist die Stadt auch für ihre Museen und Galerien. Etwas Zeit solltest du mitbringen, nicht nur für die großen drei: In dem Prachtbau des Museum of Science and Industry kannst du die Wunder von Wissenschaft und Technik nicht nur bestaunen, sondern auch mit ihnen experimentieren. Das Field Museum of Natural History gehört mit über 500 fest angestellten und noch einmal genauso vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern zu den größten und gleichzeitig bestbesuchten kulturellen Einrichtungen weltweit. Und in dem bescheiden The Art Institute of Chicago genannten Kunstmuseum an der Michigan Avenue findest du eine überragende Sammlung großer Meister wie Rembrandt, El Greco und vor allem Impressionisten wie Auguste Renoir, Edouard Manet und Claude Monet. Zwei Bronzelöwen des amerikanischen Bildhauers Edward L. Kemey flankieren den Eingang und blicken auf den Beginn der legendären Route 66 an der Kreuzung Michigan Avenue und Jackson Street, die erst am Pier von Santa Monica am fernen Pazifik endet. „Interaktiv“ heißt das Zauberwort. Aus dem „hands up“ (Hände hoch) der Gangster-Ära wurde ein „hands on“ (Hände drauf). In den Museen von Chicago darfst du (fast) alles anfassen und wirst auf spielerische Weise an die Geheimnisse von Wissenschaft und Technik herangeführt.
In ein paar Tagen ist diese Stadt nicht zu schaffen. Deshalb solltest du gleich gar nicht damit starten, von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten zu hetzen. Ein Blick vom Hancock Observatory, die Mittagspause vor dem James R. Thompson Center, der Besuch des Museum of Science and Industry, am Abend gemütlich in einen Bluesclub – so könnte ein perfekter Chicago-Tag aussehen. Die Stadt sehen, hören, riechen und schmecken, mit dem Fahrrad am Ufer des Lake Michigan, unter der ratternden Hochbahn im Loop, am Hotdog-Stand beim Chicago River, im Karussell auf dem Navy Pier – erlebe Chicago mit allen Sinnen! The Windy City. Die energische Stadt mit den breiten Schultern. Glitzernd und grundehrlich. Amerikanisch. Auf Fortschritt gepolt und dem übrigen Amerika oft einen Schritt voraus. Frank Lloyd Wright, der große Architekt, sagte: „Irgendwann wird Chicago die letzte schöne Großstadt der Welt sein.“
Linienflüge ab Frankfurt kosten je nach Saison und Airline ab ca. 500 Euro. Alle internationalen Flüge landen auf dem O’Hare International Airport (ca. 25 km nordwestlich der Innenstadt). Die Blue Line der U-Bahn/El (tagsüber alle 10, abends alle 30 Min., Dauer 45 Min., 5 Dollar) verbindet den Flughafen mit der City. Eine Taxifahrt kostet ca. 30–50 Dollar, die Wagen werden zugewiesen. Der Airport Express bringt dich für 25–30 Dollar ins Stadtzentrum (tgl. 4–23.30 Uhr). Inlandsflüge enden auf dem kleineren Midway Airport (ca. 16 km südwestlich der Stadt). Verbindungen: Orange Line (alle 7–15 Min.), Taxi (ca. 25–40 bzw. 18 Dollar bei shared ride), Shuttlebus (15 Dollar, tgl. 5.15–22.30 Uhr).
Auch wenn Bahnfahrten in den USA nicht sehr populär sind, lässt sich Chicago von diversen Städten aus direkt mit dem Zug erreichen. Wer mehrere Strecken mit Amtrak fahren will, kann sich einen preiswerten Rail Pass (15, 30 oder 45 Tage Gültigkeit) in einem Reisebüro außerhalb der USA besorgen. Union Station | 225 S Canal St. | Tel. +1 800 8 72 72 45 | amtrak.com
Greyhound unterhält ein weit verzweigtes Busreise-Netz in den USA. Bus Station | 630 W Harrison St. | Tel. 312 4 08 58 21 | greyhound.com
Fünf Interstate Highways verbinden Chicago mit anderen Städten. Im Zentrum solltest du den Mietwagen auf dem Parkplatz lassen.
c/o Lieb Management | Illinois@lieb-management.de | Tel. 089 / 6 89 06 38 51 | enjoyillinois.com
Chicago Visitor Center: tgl. 9–19 Uhr | 111 N. State St. | auf dem Main Floor im Macy’s | Tel. 312 7 81 10 00 | choosechicago.com
Informationen über Sehenswürdigkeiten, Hotels und Restaurants findest du auch auf chicago.metromix.com
676 N. Michigan Ave. | Suite 3200 | Chicago | Tel. 312 2 02 04 80 | germany.info
31 E. 69th St. | New York | NY 10021 | Tel. 212 933 51 40 | bmeia.gv.at
72900 Cathedral Ave. | Washington, DC 2008 | Tel. 202 7 45 79 00 | eda.admin.ch
Bei einem Aufenthalt von bis zu 90 Tagen genügt ein maschinenlesbarer Reisepass (mind. bis Ende der Reise gültig). Du musst dich spätestens drei Tage vor Abflug online anmelden auf estaformular.org (14 Dollar) und ein Formular des Visa Waiver ausfüllen, das im Flugzeug verteilt wird. Genaue Infos zu den relativ häufig wechselnden Einreisebestimmungen findest du auch unter de.usembassy.gov/de/.
Vor der Reise empfiehlt sich der Abschluss einer privaten Reisekrankenversicherung, die einen medizinisch begründeten Rücktransport einschließt. Es bestehen keine Versicherungsabkommen zwischen Deutschland, Österreich oder der Schweiz und den USA, d.h., du musst deine Rechnung sofort begleichen (auch mit Kreditkarte möglich) oder die Reiseversicherung gibt eine Deckungszusage. Wende dich im Krankheitsfall an die Ambulanz eines Krankenhauses oder an die Chicago Medical Society (Tel. 312 6 70 25 50). Siehe auch fit-for-travel.de
WLAN (in den USA: WiFi) gibt es mit akzeptabler Geschwindigkeit in den meisten Hotels kostenlos, gegen Aufpreis ist meist High-Speed-Internet verfügbar. Auch im Coffee Shop Starbuck’s mit seinen vielen Filialen, in zahlreichen Restaurants und in verschiedenen öffentlichen Gebäuden wird WLAN kostenfrei angeboten.
Die amerikanischen Größen sind jeweils zuerst aufgeführt.
Kleider, Kostüme: 10=38, 12=40, 14=42, 16=44, 18=46, 20=48
Schuhe: 5 1/2=36, 6=37, 7=38, 7 1/2=39, 8 1/2=40, 9=41
Anzüge: 36=46, 38=48, 40=50, 42=52, 44=54, 46=56, 48=58
Hemden: 14=36, 14 1/2=37, 15=38, 15 1/2=39/40, 16=41, 16 1/2=42, 17=43
Schuhe: 6 1/2=39, 7 1/2=40, 8 1/2=41, 9=42, 10=43, 10 1/2= 44, 11=45
1 inch = 2,54 cm
1 foot = 30,48 cm
1 mile (1 Meile) = 1,609 km
1 US-Gallone = 3,787 l
1 ounce = 28 g
1 pound = 0,4555 kg
Die großen Firmen findet man in der Innenstadt und am Flughafen. Tel. kostenlos in den USA: Alamo 1 833 8 63 14 | Avis 1 800 6 33 34 69 | Budget 1 77 38 25 46 | Hertz 1 312 3 72 76 00
Du benötigst den Führerschein deines Heimatlands und musst in der Regel mindestens 21 Jahre alt sein. Gibt man den Wagen in einer anderen Stadt zurück, fällt eine Gebühr dropoff charge an.
Parkplätze sind selten und teuer. Wer gegen die Parkregeln verstößt, wird sofort abgeschleppt. Diverse Restaurants bieten „Valet Parking“ an – ein Bediensteter parkt den Wagen während des Besuchs (ab 15 Dollar).
Polizei, Feuerwehr und Ambulanz: Tel. 9 11
Die Busse und Bahnen (El-Hochbahn und U-Bahn) der Chicago Transit Authority (CTA) bilden ein dichtes Netz. Die einfache Fahrt kostet 2,25 Dollar ohne Umsteigen. An Automaten werden aufladbare Magnetkarten ausgegeben. Preisgünstig fährt man mit 1-, 3-, 7- oder 30-Day Passes (ab 10 Dollar), die es an einigen Stationen und in den Visitors Service Centers gibt. Tel. 312 8 36 70 00 | transitchicago.com
Außerhalb des Stadtgebiets verkehren Vorortbusse. Tel. 312 8 36 70 00 | pacebus.com
Die Züge der Metra Railroad verbinden Chicago mit den meisten Vororten (zahlreiche Bahnhöfe, z. B. Union Station zwischen Adams und Canal St.). Tel. 312 3 22 67 77 | metrarail.com
Nach Chicago fliegt man am besten im Frühjahr oder Herbst, auch wenn das Frühjahr feucht und kühl ausfallen kann. Die Sommer können nämlich sehr warm, die Winter erbärmlich kalt werden. Temperaturumrechnungsformel von Fahrenheit in Celsius: Fahrenheit minus 32 mal 5 geteilt durch 9 (z. B. 85 °F minus 32 = 53, 53 mal 5 = 265, 265 geteilt durch 9 = 29,4 °C).
Alkohol (auch Bier) darf man erst trinken, wenn man 21 Jahre alt ist. Keine offen sichtbaren Flaschen oder Dosen im Wagen mitführen. Alkohol gibt es in Supermärkten und Liquor Stores.
Die Chicago Architecture Foundation bietet zahlreiche bestens geführte Architektur-Touren an. Die Architecture Foundation Center River Cruise (Ablegestelle: 112 E. Wacker Dr.) etwa ist eine anderthalbstündige Rundfahrt mit dem Boot durch die Häuserschluchten. Termine s. Website | Ticket 45–55 Dollar, Eintritt ins Architecture Center wird mit Tourpreis verrechnet | 111 East Wacker Dr. | Tel. 312 922 86 87 | tickets@architecture.org | architecture.org | Green, Orange, Brown, Purple Line bis State/Lake, Blue Line bis Washington
Die Chicago Greeters bieten tolle und dazu kostenlose Stadtspaziergänge mit Einheimischen. Sie müssen zehn Werktage vorab angefragt werden, am besten gleich den Sprachwunsch mit angeben. chicagogreeter.com
Stadtrundfahrten gibt es viele, doch nur die Gangster Tour folgt den Spuren von Al Capone, Dillinger und dem Rest der „Boys“. Die guides erklären historische Schauplätze wie den O’Bannion’s Flower Shop und die Garage in der das berüchtigte St. Valentine’s Day Massacre stattfand. Höchst unterhaltsam. Tgl. mehrere, Fr und Sa bis zu fünf Touren | Ticket 35 Dollar | 600 N. Clark St. | Start beim Rock ’n’ Roll McDonald’s, Ecke Clark/Ohio St. | Tel. 773 8 81 11 95 | gangstertour.com | Red Line bis Grand/ State „History on tap“ (historyontap.com) heißen die Stadtrundgänge mit Liz Garibay, die Besucher zu historischen Kneipen der Stadt führt.
Beachte beim Prüfen der Preise, dass noch eine sales tax (Verkaufssteuer) von 10,25 Prozent auf den ausgezeichneten Preis hinzukommt. Die hotel room tax beträgt 17,4 Prozent.
Für Steckdosen brauchst du einen „Travel Adapter” auf US-Blattstecker, der in Kaufhäusern (z. B. Target) erhältlich ist. Geräte wie Föhne o. Ä. auf 110 V umstellen, Ladegeräte kann man einfach anschließen.
Der Basispreis liegt bei 2,25–3,50 Dollar, hinzu kommen tagsüber Kilometerpreise zwischen 1,10 und 1,90 Dollar, Zuschläge für Straßen mit Gebühren sowie weitere Passagiere (meist je 1 Dollar auf den Basispreis). Beispieladressen: Yellow Cab (Tel. 312 8 29 42 22); Checker Cab (Tel. 312 2 43 25 37). Hilfreiche Website zur Kalkulation: taxifarefinder.com. Alternativ: Privattaxi mit deutlich niedrigeren Tarifen: uber.com/cities/chicago oder lyft.com/rider/cities/chicago-il
Von den USA nach Deutschland: 01149 (dann Vorwahl ohne 0 und die Teilnehmernummer); nach Österreich: 01143; in die Schweiz: 01141; Vorwahl in die USA: 001. Ortsgespräche kosten 50 Cent. Nummern, die mit 1-800, 1-877 oder 1-888 beginnen, sind gebührenfrei. Telefonnummern in den USA bestehen aus einer dreistelligen Vorwahl (area code) und der siebenstelligen Nummer. Bei Ferngesprächen eine 1 vor dem area code wählen, bei Ortsgesprächen lässt man die Vorwahl weg.
Anrufe nach Deutschland, Österreich oder in die Schweiz sind nur mit Trioder Quad-Band-Handys (funktionieren auch innerhalb der USA) möglich, die Gebühren sind allerdings hoch. Cell Phones (Handys) kannst du z. B. bei Mietwagenfirmen mieten. Oder du kaufst ein Prepaid-Handy (bei Best Buy oder Walmart) dazu eine (Prepaid-) SIM-Karte (z. B. bei T-Mobile) zum Aufladen.
Karten für die meisten Veranstaltungen kannst du mit Kreditkarte bestellen bei Ticketmaster (Tel. 800 6 53 80 00 | ticketmaster.com) oder bei Gold Coast Tickets (Tel. 312 6 44 64 46). Am Tag der Veranstaltung gibt es Tickets zum halben Preis bei den Hot Tix Ticket Centers (Filialen auf hottix.org).
In Restaurants und Taxis gibt man 15– 20 Prozent der Rechnungssumme, ein Gepäckträger bekommt 1 Dollar pro Koffer, der Zimmerservice sollte ca. 1 Dollar pro Nacht erhalten. Jede Dienstleistung sollte mit einem „Tip“ belohnt werden.
Zur Sommerzeit („Daylight Savings Time“, zweiter März- bis erster Novembersonntag) werden die Uhren eine Stunde vorgestellt.
Einfuhr in die USA: Erlaubt sind 1 l Spirituosen, 200 Zigaretten und 50 Zigarren und Geschenke bis 100 Dollar. Zollfrei in die EU: 200 Zigaretten oder 50 Zigarren oder 250 g Tabak, 1 l Spirituosen über und 2 l Spirituosen unter 22 Prozent, andere Waren für den privaten Bereich insgesamt für 430 Euro (zoll.de). Sonderregelungen für die Schweiz: ezv.admin.ch/zollinfo_ privat
Z. B. Bobby’s Bike Hike (540 N. Lake Shore Dr. | Tel. 312 2 45 93 00 | bobbysbikehike.com) mit mehr als 300 Fahrrädern aller Kategorien, bietet auch geführte Touren an. Bike and Roll Chicago (Std. ab 9 Dollar, Tag ab 30 Dollar | Tel. 312 7 29 10 00 | bikechicago.com) hat diverse Radtypen, Segways, Quads und Roller Blades im Verleih. Stationen am Navy Pier, Millennium Park, Dan Ryan Woods, North Branch Trail.
Viele Restaurants haben zum Lunch (ca. 11.30–15 Uhr) und zum Dinner (ca. 17–22 Uhr) geöffnet. Wenn im Reiseführer nicht anders angegeben, sind die Läden Mo–Sa 10–21 Uhr und So 11–18 Uhr geöffnet. Im Loop sind die Geschäfte sonntags überwiegend geschlossen.
Zu den Touristenfallen der Stadt gehört das Navy Pier, hohe Eintrittspreise bei den meisten Attraktionen und stolze Preise erwarten dich in den Restaurants. Essen und trinken kannst du woanders besser und günstiger. In den Museen solltest du dich nach den Tagen mit freiem Eintritt erkundigen, in Restaurants nach der Happy Hour (zwei Drinks für den Preis von einem, meist gibt es kostenlose Snacks) und in Kinos nach den Matineen.
Allein im Central Business District bietet Chicago mehr als 40 000 Hotelzimmer an. Viele von ihnen liegen im teureren Preissegment. An Wochenenden, sowohl im Hochsommer als auch im ersten Quartal des Jahres, lässt sich dennoch manches Schnäppchen erjagen.
Vacation Rentals bietet Apartments unterschiedlicher Größe in Chicago und Umgebung an. Bei mehreren Personen und für mehrere Tage sind sie oft preiswerter und bequemer als ein Hotel. vacationrentals.com
Die unterschiedlich lang gültige Go Chicago Card (1 Tag 114 Dollar, 2 Tage 160 Dollar, 3 Tage 192 Dollar, 5 Tage 228 Dollar) bietet bei 29 Sehenswürdigkeiten freien Eintritt. Man erhält sie z. B. im Shop des Chicago Cultural Center (78 E. Washington St.) oder auf gocity.com/chicago/de-us.
Andere Pässe ermöglichen Rabatte bei vielen Attraktionen. Der 9 Tage gültige City Pass (Erw. $ 104, Ki $ 86 / citypass.com) lohnt sich, wenn man mehrere der großen Museen und Ausstellungen besuchen will. Inbegriffen sind: Shedd Aquarium, Skydeck Chicago, Field Museum, Adler Planetarium oder Art Institute of Chicago , Museum of Science and Industry oder 360 Chicago Observation Deck
Währung ist der amerikanische Dollar (= 100 Cents). Münzen gibt es zu 1, 5, 10 und 25 Cents, seltener auch zu 50 Cents und 1 Dollar, Scheine zu 1, 2, 5, 10, 20, 50 und 100 Dollar. Alle Scheine haben dieselbe Größe und Farbe.
Wechsle am besten schon zu Hause Geld, kleine Scheine zum Wechseln oder für Trinkgelder. Umtausch auch bei World’s Money Exchange | 203 N. La Salle St. | Tel. 312 6 41 21 51.
In vielen Fällen (z. B. bei Übernahme eines Mietwagens) beinahe unerlässlich ist eine Kreditkarte, möglichst Mastercard oder Visa. Mit PIN kann man an Geldautomaten (ATM) US-Dollar abheben.
Währungsumrechner: oanda.com Öffnungszeiten der Banken: Mo–Fr 9–15, 16 oder 17 Uhr
Chicagos schlechte Reputation reicht bis in die 1920er Jahre und Al Capones Zeiten zurück. Im Zentrum ist Chicago nicht gefährlicher als Frankfurt, Zürich oder Wien. Die Stadtgebiete mit der höchsten Zahl von Touristen zwischen Wrighley Field im Norden bis zum McCormick Pl. weiter im Süden jeweils bis einige Blocks westlich der Küste sind gleichzeitig die sichersten. Auch die Region um den Hyde Park im Süden mit dem Campus der Universität gilt als vergleichsweise sicher.
Dennoch, meide besonders nachts dunkle Ecken, das Umfeld der großen Wohnblöcke, z. B. in den ehemaligen Slums von Cabrini Green (westlich der Orleans St.), und abseits des Hyde Parks, sowie leere Bahnhöfe und Gassen – und nimm ein Taxi. Da kein Stadtviertel frei von Kriminalität ist, solltest du die Geldbörse gut verstauen. Handys sollten in der Tasche bleiben, insbesondere, wenn du von jemandem nach dem Weg gefragt wirst. Die Rate von Taschendiebstählen und Taschenraub ist gerade in den Vierteln mit der ausgeprägtesten Armut am höchsten. Teure Uhren oder Schmuck sind im Hotelsafe besser aufgehoben.
Amerikanische Polizisten verstehen selten Spaß und gehen wesentlich rabiater als ihre Kollegen in Europa vor, wenn sie einem Verdächtigen auf der Spur sind. Amerikaner bleiben im Auto sitzen und lassen die Hände auf dem Lenkrad liegen, wenn sie angehalten werden. Auch dann, wenn sie nichts ausgefressen haben. Mach es genauso. Auf der anderen Seite sind die Cops auch freundlich, wenn sie nach dem Weg gefragt werden, und hilfsbereit, etwa bei einer Panne.
New Year's Day
Martin Luther King Jr. Day
President's Day
Karfreitag (regional)
Memorial Day
Independence Day
Labor Day
Columbus Day
Veterans Day
Thanksgiving
Christmas Day
St. Patrick‘s Day Parade: Am Samstag, der dem 17. März am nächsten liegt, lassen es die Iren ordentlich krachen: Ihr Nationalfeiertag wird mit einem lauten Umzug auf dem Columbus Drive gefeiert. short.travel/chi11
Cinco de Mayo Festival: Anfang Mai geht es in Pilsen hoch her. Mit einer Parade, Mariachi-Musik, Tacos, Burritos und einigen Margaritas feiert die mexikanische Community den Sieg einer mexikanischen Einheit über französische Kolonialtruppen 1862. short.travel/chi12
Printer’s Row Lit Fest: Entlang der Dearborn Street zwischen Congress und Polk werden in der ersten Juniwoche Bücher auf offener Straße angeboten; auf Bühnen lesen Bestsellerautoren und junge Talente aus ihren Werken. printersrowlitfest.org
Chicago Blues Festival: Am ersten Juniwochenende feiert die „Stadt des Blues“ ihre Musik. Das Festival gehört zu den bedeutendsten Musikveranstaltungen in den USA. short.travel/chi13
Chicago Gospel Music Festival: Konzerte mit den besten Gospelmusikern. short.travel/chi14
Taste of Chicago: Die besten Restaurants der Stadt bieten Kostproben an. Ende Juni/Anfang Juli wird im Grant Park zehn Tage lang aus allen Töpfen genascht. short.travel/chi15
Artfest on Michigan Avenue: traditionelles, dreitägiges Kunstfestival immer Anfang Juli. short.travel/chi16
Im Juli steht das „African/Caribbean International Festival of Life“ mit Musik und Kunst im Kalender (internationalfestivaloflife.com).
Lollapalooza: Im Grant Park steigt Anfang Aug. das größte Musikfest der Stadt (lollapalooza.com). Das Line-up für die Bühnen ist eine Mischung aus Top-Stars und lokalen Bands.
Northhalsted Market Days: großes Fest auf der Halsted Street zwischen Belmont Avenue und Addison Street. Livemusik auf drei Bühnen, viele Stände mit Kunsthandwerk und Speisen. northalsted.com/marketdays
Chicago Air & Water Show: Riesenspektakel mit Flugzeugen und Booten aus mehreren Jahrzehnten. short.travel/chi17
The Grant Park Jazz Festival: traditioneller Treff für Liebhaber des Jazz. Bekannte Künstler und Talente aus der Region spielen im Grant Park (ab Ende Aug.). jazzinchicago.org/jazzfest
Chicago Gourmet: Fünfzig Spitzenköche bieten im Millennium Park kulinarische Kostproben aus ihren Restaurants, dazu Wein von über 300 Weinkellereien. Lange Schlangen vor den Pavillons! chicagogourmet.org
Magnificent Mile Lights Festival: Die Amerikaner lieben Paraden und bunte Lichter. Am Samstag vor Thanksgiving bekommen sie beides: Beleuchtete Disneyfiguren treffen den Weihnachtsmann, die Ladenbesitzer verschenken Schokolade. themagnificentmile.com/lights-festival
Christkindlmarket: Hinter dem Daley Center schräg gegenüber des James R. Thompson Center verströmen ab ca. Ende Nov. bis Heiligabend die Buden des Christkindlmarket Weihnachtsatmosphäre. christkindlmarket.com
Wer gerne allein beim Window Shopping unterwegs ist, hat die beste Zeit erwischt. Alle anderen sind gegangen, die Büros sind verlassen, die weitaus meisten Geschäfte haben geschlossen.
Echte „Chicago Dogs“ oder „Chicago Red Hots“ werden „durch den Garten gezogen“, also mit gelbem Senf, weißen Zwiebeln, süßlichem Relish, Dillgurke, Tomatenwürfel, Chili- Schoten und Sellerie Salz serviert. Von Tomatenketchup war nicht die Rede und viele Verkaufsstände weigern sich, ein derartiges Sakrileg zu begehen.
Das höchste Gebäude der Stadt heißt Willis Tower, für Chicagoans bleibt es aber der Sears Tower. Die Baseballer der Chicago White Sox spielen im Guaranteed Rate Field, für treue Fans heißt es auf ewig Comiskey Park wie das ursprüngliche Stadion, das 1991 abgerissen wurde.
Klar, geht eigentlich, aber diese Pizza „Chicago style“ ist rund drei Zentimeter dick, mit Tomatenpüree und geschmolzenem Käse, die superschnell auf Hemd und Hose kleckern. Also, wenn’s auch schwerfällt, besser Messer und Gabel benutzen.
Wer es liebt, ständig angemacht zu werden, könnte sich entsprechend gekleidet als Fan des NFL -Teams der „Green Bay Packers“ in der Stadt der „Chicago Bears“ outen. Für alle anderen ist das keine gute Idee.
Rund 20 Kriminalromane um die toughe Privatdetektivin „VI“ aus Chicago hat Sara Paretsky bereits geschrieben. Ihre riesige Fangemeinde wartet weltweit sehnsüchtig auf den nächsten Fall (1982–2018).
T. C. Boyle hat sich auf die ihm eigene respektlose und doch liebevolle Weise dem Leben des berühmten Architekten Frank Lloyd Wright gewidmet. Großartig! (2009)
Im aufregendsten Film der Batman- Saga von Regisseur Christopher Nolan stehen sich Christian Bale als Batman und Heath Ledger als Joker gegenüber. Gotham City droht, im Chaos zu versinken. Gedreht wurde überwiegend in Chicago (2008).
Das 1926 uraufgeführte Musical war auch als Film (2002) mit Renée Zellweger, Catherine Zeta-Jones und Richard Gere ein Erfolg. Es geht um zwei Gefängnisinsassinnen, die ihr gewiefter Anwalt herausboxt. Mitreißende Songs und Swingnummern entführen ins Chicago der 1920er-Jahre.
Einwohner | 2.746.388 | |
Fläche | 606 km² | |
Sprache | Englisch | |
Strom | 120 V, 60 Hz | |
Reisepass / Visum | notwendig | |
Ortszeit | 00:25 Uhr | |
Zeitverschiebung | -6 h (zu MEZ) |