Tango und Patagonien: Es gibt Argentinienklischees, die stimmen einfach. Nirgendwo sonst wird der „traurige Gedanke“ so hingebungsvoll getanzt wie in der Metropole Buenos Aires. Nirgendwo sonst ist es so berauschend wild und windig wie in der einsamen Weite Patagoniens. Und das sind nur die zwei Extreme dieses faszinierenden Lands voller Superlative.
Die Natur hat es gut mit Argentinien gemeint. Der höchste Berg Südamerikas mit 6962 m: der Aconcagua, König der Anden; die Cataratas del Iguazú, 275 Wasserfälle, die tosend in eine 70 m tiefe Schlucht stürzen. Und wer möchte nicht einmal auf der legendären Ruta 40, die das Land auf 5300 km von Nord nach Süd durchzieht, in die südlichste Stadt der Welt fahren? Eisblaue Gletscherfelder und schroffe Küsten, Salzseen und Kakteenwüsten, zerklüftete Bergmassive und tropische Regenwälder, dazu eine der aufregendsten Metropolen Südamerikas: nichts, was es in Argentinien nicht gibt. Aber Vorsicht: Das Land ist riesig, die Distanzen unterschätzt man oft. Zwischen Ushuaia auf Feuerland und der bolivianischen Grenze im Norden liegen so viele Kilometer wie zwischen Berlin und Bagdad. Jahreszeiten und Temperaturen stehen auf dem Kopf: Hochsommer ist von Dezember bis Februar. In den Wintermonaten Juni und Juli werden die Ski ausgepackt. Im Norden besteht dafür fast ganzjährig Sonnenbrandgefahr. Und bei 40 Grad im Schatten und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit ist klar, warum die Siesta auf dem Land nach wie vor heilig ist.
Du kannst es dir also aussuchen: Im Dschungel des Nordostens findest du nicht nur eines der grandiosesten Naturspektakel der Welt. Nur wenige Kilometer von den Iguazú-Fällen entfernt stehen die Ruinen der Jesuitenreduktion San Ignacio Mini und erzählen vom Traum eines südamerikanischen Utopia – und von den Ursprüngen des Matetees, des bitteren Lieblingsgetränks der Argentinier.
Der Nordwesten setzt den krassen Kontrast: Auf der kargen Hochebene der Puna grasen Lamas und der historische Zug Tren a las Nubes windet sich über atemraubende Andenpässe. Hier ist die Kultur der Inkas und ihrer Nachfahren, der Coyas und Quechuas, noch lebendig. Genießer sollten sich einen Trip in die Weinanbaugebiete von Mendoza und San Juan nicht entgehen lassen – an den sonnenverwöhnten Andenhängen reifen Argentiniens feinste Tropfen. Aber auch Sportler kommen auf ihre Kosten: Die wilden Canyons und Mondlandschaften der Kordillere laden ein zu Trekking und Ausritten oder zum Rafting.
Im Süden bedecken karge Steppen das weite Tafelland Patagoniens, das mit felsiger Steilküste zum Atlantik abfällt. Hier leben Magellanpinguine, See-Elefanten und gewaltige Bartenwale. Auf der Seite der Anden ragen die Spitzen des Fitz-Roy-Massivs empor und der Blick auf das ewige Eis des Perito-Moreno-Gletschers gehört zu den unvergesslichen Argentinienmomenten.
Die Hauptstadt Buenos Aires, das unbestrittene Zentrum des Landes, scheint völlig losgelöst von diesen urzeitlichen Landschaften. Mondäne Paläste und wilde Partynächte, gläserne Skylines und alte Kaffeehäuser: Keine Metropole Lateinamerikas ist so vielfältig, keine so europäisch geprägt, darauf sind die Hauptstädter, die porteños (von puerto = Hafen), auch sehr stolz. Dabei begann alles mit einer großen Illusion: Breit wie ein Meer, aber flach wie ein Froschteich liegt der Río de la Plata da, der „Silberfluss“. Der Name geht zurück auf eine Legende, die die spanischen Eroberer vor 500 Jahren an seine Ufer trieb: Sie hofften auf ein Königreich voller Silber, fanden aber vor allem Schlamm, Krankheiten und den Widerstand der Ureinwohner, der später brutal niedergeschlagen wurde.
Das Glücksversprechen vom argentum, vom Silber, trägt das Land bis heute im Namen. Reichtum brachten ihm zuerst Sklavenhandel und Schmuggel, dann Land- und Viehwirtschaft und Hafenzölle. Die aufstrebende Nation zog Millionen europäische Einwanderer an. Die Argentinier seien Italiener, die Spanisch sprechen, wie Franzosen denken und gerne Engländer wären, heißt es. Da schwingt auch Galgenhumor mit. Denn die Zeiten, als Argentinien zu den größten Wirtschaftsnationen der Welt gehörte, sind lange vorbei – wer daran die Schuld trägt, ist bis heute ein beliebtes Streitthema, das am liebsten beim asado und einem Glas Malbec-Rotwein erörtert wird.
Argentinien pendelt seit Jahrzehnten von einem politischen Extrem ins nächste und stürzt dabei immer mal wieder in schwere Krisen. Fortschritte bleiben immer wieder stecken in Debatten über Ausfuhrzölle für ultrareiche Sojabarone oder die politische Verantwortung für die enormen Auslandsschulden. Hoffnung auf Wandel wurde auch durch Corona ausgebremst. Die Pandemie hatte die wirtschaftlichen Probleme noch einmal verschärft. Die Inflation ist zweistellig, die Landeswährung hat enorm an Wert verloren und sehr viele Menschen sind in die Armut abgerutscht. Für den Tourismus, eine wichtige Einkommensquelle des Landes, hat die Krise allerdings einen positiven Nebeneffekt: Argentinien ist wieder billiger geworden – und nach wie vor ein sicheres und sehr gastfreundliches Reiseland.
Die Flugzeit beträgt von Frankfurt aus ungefähr 14 Stunden. EU-Bürger und Schweizer benötigen kein Visum, wenn die Aufenthaltsdauer 90 Tage nicht überschreitet. Erwachsene und Kinder (!) brauchen einen mindestens noch sechs Monate gültigen Pass. Impfungen sind nicht vorgeschrieben, aber für manche Regionen ratsam (z. B. Gelbfieberimpfung für Misiones im Nordosten).
Vom internationalen Flughafen Ezeiza 35 km außerhalb von Buenos Aires geht es am stressfreiesten mit einem der schwarz-gelben Taxis in die Stadt (ca. 35 Minuten). Der Shuttlebus (tiendaleon.com) fährt nur zwei Ziele an (Stadtflughafen Jorge Newbery und Terminal Puerto Madero) und kostet für zwei Personen fast genauso viel wie ein Taxi.
Die Argentinische Botschaft (Tel. 030 22 66 89 52 | ealem.cancilleria.gob.ar) in Berlin sowie die Arbeitsgemeinschaft Lateinamerika (Tel. 06101 9 95 40 30 | lateinamerika.org) helfen mit Auskünften vor der Reise. Auch auf der Website des argentinischen Tourismusministeriums (turismo.gov.ar) oder unter welcomeargentina.com gibt es nützliche Infos. Alle Provinzen Argentiniens unterhalten außerdem Informationsbüros in Buenos Aires. In der Facebookgruppe „Deutsche in Argentinien“ gibt es immer jemanden, der gern weiterhilft, gerade in Notfällen bleibst du hier up to date.
Mietwagen sind in jeder größeren Stadt zu bekommen, aber es kostet sehr viel mehr als in Europa. Die Miete für einen Kleinwagen beträgt etwa 50 Euro pro Tag inklusive Versicherung und 200 Freikilometern, in Patagonien meistens noch mehr. Achtung: Lokale Agenturen bieten meistens keine Vollkaskoversicherung an! Buch den Wagen am besten online über deine gewohnten Websites – da weißt du genau, welche Versicherungen dabei sind und es gibt nachher keine Überraschung mit dem Kleingedruckten. Ein internationaler Führerschein ist nicht erforderlich, der europäische wird anerkannt. Auf argentinischen Autobahnen und einigen Fernstraßen wird Maut verlangt. Wundere dich nicht über stark schwankende Preise, es gibt keine einheitlichen Tarife.
In Ortschaften darfst du auf den normalen Straßen 40 km/h, auf einigen Durchfahrtsstraßen (avenidas) 60 km/h fahren. Auf die Beschilderung achten: Vor Schulgebäuden oder Sportplätzen sind oft nur 20 km/h erlaubt. Auf Landstraßen darfst du 110 km/h fahren (wenn der Zustand der Straße das überhaupt erlaubt), auf ausgebauten Überlandstraßen bis zu 120 und auf offiziellen Autobahnen 130 km/h. Für Wohnmobile gilt ein Tempolimit von 90 km/h. Die Promillegrenze liegt bei 0,5. Das Mitführen von Warndreieck und Feuerlöscher ist Pflicht – bei Mietwagen kontrollieren! Da die Vorfahrtsregeln oft nicht eingehalten werden, unbedingt Blickkontakt zu den anderen Verkehrsteilnehmern herstellen!
Tankstellen sind meist von 7 bis 23 Uhr geöffnet, in größeren Städten und auf Autobahnen auch rund um die Uhr. Selbstbedienung gibt es so gut wie nie, stell dich einfach an die Zapfsäule, der Tankwart übernimmt und putzt oft noch die Scheiben (dann solltest du auch Trinkgeld geben). In Patagonien und Feuerland wird das Benzin subventioniert und kostet rund 30 Prozent weniger als im Rest des Landes.
Die schönsten Campingplätze findet man fast immer in den Nationalparks, jedoch verfügen sie nur zum Teil über Dusch- und Kochgelegenheiten. Außerhalb der Städte ist in Argentinien auch wildes Zelten erlaubt. voydecamping.com.ar, solocampings.com.ar
Villanueva 1055 | Tel. 011 47 78 25 00 | buenos-aires.diplo.de
French 3671 | Tel. 011 48 09 58 00 | bmeia.gv.at/oeb-buenos-aires
Av. Santa Fé 846 | Tel. 011 43 11 64 91 | eda.admin.ch/buenosaires
Im Norden werden die Blätter des Kokastrauchs als Tee getrunken oder einfach in die Backe gestopft und gekaut – das gehört zur Kultur der indianischen Bevölkerung. Außerhalb der Region, vor allem am Zoll, bekommst du Ärger. Der Besitz und Konsum von kleinen Mengen Cannabis ist laut oberstem Gericht nicht strafbar. Die Grenze zwischen Konsum und dem weiterhin streng verbotenen Handel wird allerdings von den Behörden oft sehr unklar gehandhabt.
Ungewaschene Früchte solltest du nicht essen. Leitungswasser kann in den Städten ohne Bedenken getrunken werden, denn es enthält Chlor. Auf Campingplätzen das Wasser unbedingt vor Gebrauch abkochen oder Mineralwasser kaufen. Die Behandlung in öffentlichen Hospitälern ist frei, aber in privaten Praxen und Kliniken werden Besucher grundsätzlich als Privatpatienten behandelt, daher ist der Abschluss einer privaten Reisekrankenversicherung unerlässlich.
Im achtgrößten Land der Welt ist Fliegen oft unerlässlich, um voranzukommen. Die staatliche Fluglinie Aerolíneas Argentinas/Austral (aerolineas.com.ar) bedient die allermeisten Strecken. Die zweite große Airline LATAM hat ihre Inlandsflüge in der Pandemie eingestellt, wird den Betrieb aber möglicherweise wieder aufnehmen. Den Markt übernommen haben die zwei Low-Cost-Airlines Fly Bondi (flybondi.com) und Jet Smart (jetsmart.com).
In Buenos Aires gibt es öffentliche WLAN-Zonen (wi-fi) in den Flughäfen, auf vielen öffentlichen Plätzen und in den U-Bahn- und Metrobus-Stationen. Die App BA Wifi gibt die über 500 öffentlichen Hotspots an und verbindet mit ihnen – so die Theorie, ob es immer funktioniert, ist eine andere Frage. Sicher und ruhig surfen kannst du im Goethe-Institut (Corrientes 319) und in den meisten Cafés und Restaurants.
Auflagenstärkste Zeitung ist Clarín (clarin.com). Das älteste Blatt ist die rechtskonservative La Nación (lanacion.com.ar), die neben infobae.com das modernste Online-Angebot unterhält. Eher linksgerichtet sind Página 12 (pagina12.com.ar) und Tiempo Argentino (tiempo.infonews.com). News und Reportagen auf Englisch gibts online beim Buenos Aires Herald (buenosairesherald.com).
Allgemeiner Notruf Tel. 9 11. Gleichzeitig gelten aber auch noch die Nummern Tel. 1 01 für die Polizei, Tel. 1 07 für den Notarzt und Tel. 1 00 für die Feuerwehr.
Argentinien verfügt über ein ausgezeichnetes Busnetz mit bequemen Bussen samt Schlafsitzen (coche cama) und Verpflegung. Für eine Strecke von etwa 300 km zahlt man ca. 15 Euro. Von Buenos Aires nach Mendoza (1000 km) oder Puerto Iguazú (1300 km) zahlt man um 60 Euro, nach Bariloche (1600 km) 90 Euro. Die argentinische Eisenbahn hat einen großen Teil des einst dichten Streckennetzes aufgegeben.
In Buenos Aires gibt es sechs U-Bahn-Linien, die auf 64 km die Stadt durchkreuzen; auch die Vorstadtzüge haben mehrere Haltestellen innerhalb der City. Die zahlreichen Lokalbusse, colectivos genannt, fahren streckenweise auf eigenen Spuren, die eine rasche Fahrt inmitten des üblichen Verkehrschaos erlauben. Bezahlt wird überall im Land mit einer eigenen Karte, der sube (argentina.gob.ar/sube). In Buenos Aires erhältst du sie an den U-Bahn- Kiosken und kannst sie an verschiedenen Stellen der Stadt aufladen.
In Buenos Aires kannst du von 10 Uhr morgens bis 19 oder 20 Uhr abends shoppen. Supermärkte schließen erst um 21 oder 22 Uhr und sind auch sonntags geöffnet. In der Pampa wird dagegen nachmittags noch Siesta gehalten. Restaurants öffnen mittags meistens von 12.30 bis 16 Uhr und abends ungefähr von 20 bis 1 Uhr. Allerdings ist das alles von Provinz zu Provinz unterschiedlich. Eine generelle gesetzliche Regelung gibt es nicht.
In Argentinien spricht man Spanisch mit italienischem Singsang und leichten Abweichungen in Grammatik, Aussprache und Wortschatz zum europäischen Spanisch. Außerhalb von Buenos Aires wird nur wenig Englisch oder gar keine Fremdsprache gesprochen.
Unbedingt einen Adapter Typ I mitnehmen. In manche Steckdosen passen auch die bei uns gängigen Typ-C-Stecker. Die Netzspannung beträgt 220 Volt.
Taxifahren ist relativ billig. Am günstigsten ist es in Buenos Aires. Am sichersten sind die schwarz-gelben Funktaxis (radiotaxís), die auch per Telefon oder über die Apps BA Taxi oder Premium Taxi bestellt werden können. Ansonsten gilt: Einfach an den Straßenrand stellen und die Hand raushalten. Uber operiert auch in Argentinien, auch Cabify ist weit verbreitet.
Vorwahlen: Argentinien 0054, Deutschland 0049, Schweiz 0041, Österreich 0043. Handynummern werden dir wahrscheinlich mit einer 15 am Anfang angegeben. Dahinter steckt ein altes System, das zwar noch funktioniert, jedoch nur, wenn sich Anrufer und Angerufener im selben lokalen Netz befinden. Klingt kompliziert? Ist es auch, deswegen gilt heute eine viel einfachere Regel: Lass die 15 weg und wähl stattdessen Mobilnummern genau wie Festnetznummern immer mit der lokalen Vorwahl (für Buenos Aires z. B. 11, für Mendoza 261 etc.).
Fürs Einspeichern ins eigene Handy ist es ratsam, alle Nummern komplett mit der Landesvorwahl einzuspeichern: So kannst du sie auch mit einer deutschen Simkarte und in Messengerdiensten benutzen. Bei Handynummern kommt in diesem Fall eine 9 zwischen Ländercode (+54 für Argentinien) und lokale Vorwahl. Beispiel für eine Nummer in Buenos Aires: +54 9 11 12 34 56 78. Bei Festnetznummern entfällt die 9.
Das Handynetz hat viele weiße Flecken, abseits von Ortschaften gibt es oft keine oder nur eine instabile Verbindung. Trotzdem gilt: Immer weniger Argentinier haben einen Festnetzanschluss. Viele Leute erreichst du per Whatsapp schneller als per Anruf.
Propina – Richtwert: fünf bis zehn Prozent – gehört in Restaurants und Hotels dazu, für Kellner oder den Zimmerservice ist es ein wichtiges Plus zum oft mickrigen Lohn. Im Taxi ist es eher unüblich, man rundet allenfalls auf.
Argentinien liegt vier Stunden hinter Deutschland, zur europäischen Sommerzeit sind es fünf Stunden.
Die Einfuhr von Pflanzen und frischen Lebensmitteln ist verboten. Bei der Einreise per Flugzeug sind Waren bis zu einem Wert von 500 Dollar frei. Bei Rückkehr in die EU sind u. a. 1 l Spirituosen, 4 l Wein und 200 Zigaretten sowie sonstige Waren bis zu einem Wert von 430 Euro zollfrei.
Das Währungs- und Wechselkurschaos wird dich auf deiner ganzen Reise leider begleiten. Natürlich kannst du am Flughafen und anderswo mit Kreditkarte Geld abheben. Achtung: Es gibt Maximalbeträge (ca. 200 Euro) und es wird eine recht hohe Gebühr erhoben. Wundere dich aber nicht, wenn dir private Wechselstuben später extrem viel bessere Kurse anbieten. Meist nimmt auch der Taxifahrer oder Hotelbesitzer statt Peso lieber Dollar oder Euro an. Hintergrund: Der Peso verliert durch die hohe Inflation stetig an Wert, während der offizielle Wechselkurs nicht entsprechend angepasst wird.
Damit nicht alle ihre Pesos in den stabilen Dollar tauschen, hat die Regierung ihren Landsleuten Limits für den Devisentausch auferlegt. Dadurch ist ein Schwarzmarkt entstanden. Tipp daher: Zahl in Hotels, Restaurants oder Reiseagenturen mit Kreditkarte, denn für ausländische Karten gibt es einen günstigen Sonderwechselkurs, der dem Schwarzmarktkurs sehr nahekommt. Nimm aber auch Euro in bar mit, um diese fürs Alltägliche wechseln zu können. Auch größere Euro- oder Dollarscheine werden oft akzeptiert.
Natürlich kann sich das alles zum Zeitpunkt deiner Reise auch schon wieder komplett geändert haben. Aufgepasst: Da Peso und Dollar häufig gleich abgekürzt werden ($), prüf immer, um welche Währung es sich handelt!
Alles genau umgekehrt wie bei uns: Sommer ist von November bis März, im Juli und August kannst du in Patagonien Ski fahren. Hochsaison ist von Dezember bis Februar, das ist auch die beste Reisezeit für Patagonien. In den warmen Norden reist du dagegen besser von Oktober bis Dezember, sonst wird es tagsüber sehr heiß. Außerdem kommt es im Februar/März oft zu Überschwemmungen. Buenos Aires genießt du am besten im südamerikanischen Frühling, wenn die violetten Jakarandabäume blühen, oder im Herbst, wenn spannende Festivals anstehen.
Je nach Wechselkurskapriolen kann Argentinien mal besonders günstig, mal überraschend teuer erscheinen. Den Sitzplatz für ein Erstligaspiel gibt es ab 20 Euro. Der Eintritt zum Gletschernationalpark liegt bei 25 Euro. Das Dinosauriermuseum in Plaza Huincul kostet nur 3 Euro, dafür muss man für einen Besuch des Gefängnismuseums in Ushuaia fast das Zehnfache hinlegen. Der Tren a las Nubes kostet mit Zubringerbus 140 Euro, anderthalb Stunden Walbeobachtung in Puerto Madryn kosten um die 70 Euro. Bleiben Schwarzmarkt und Sonderkonditionen für ausländische Kreditkarten erhalten, können sich diese Preise noch mal halbieren. Generell gibt es in Museen und Nationalparks oft unterschiedliche Tarife für ausländische und argentinische Besucher.
Neujahr
Rosenmontag, Fastnachtsdienstag
Gedenktag führ die Opfer der Diktatur
Karfreitag
Tag der Gefallenen im Falklandkrieg
Tag der Arbeit
Erste Nationalregierung 1810
Todestag von General Manuel Belgrano
Unabhängigkeitstag
Todestag von General José de San Martín
Tag der kulturellen Diversität
Tag der nationalen Staatshoheit
Mariä Empfängnis
Weihnachten
Wallfahrt zu Gauchito Gil (Mercedes): riesige Pilgerparty zu Ehren des Popstars unter den Volksheiligen
FIBA – Festival Internacional de Buenos Aires (Buenos Aires), buenosaires.gob.ar/festivalesba: Südamerikas wichtigstes Theaterfestival
Fiesta Nacional del Folklore (Cosquín), aquicosquin.org
Karneval mit bunten Masken und rituellen Tänzen in der Quebrada de Humahuaca, Federschmuck und heißen Rhythmen im Nordosten und den Murga-Karnevalszügen auf den Straßen von Buenos Aires
Fiesta Nacional de la Vendimia (Mendoza), vendimia.mendoza.gov.ar: Weinfest
Día Nacional de la Memoria por la Verdad y la Justicia (ganzes Land), Gedenktag an die Opfer der Militärdiktatur
Festival Internacional de Cine Independiente (Buenos Aires), bafici.vivamoscultura.com
Iguazú en Concierto, @iguazuenconcierto: Kinder aus aller Welt singen und musizieren vor der spektakulären Kulisse der Wasserfälle.
Fiesta de la Pachamama (viele Orte im Nordwesten)
Tango BA Festival y Mundial (Buenos Aires), buenosaires.gob.ar/tangoba: Die Stadt feiert ihre Musik und wählt die Weltmeister auf dem Tanzparkett. Parallel dazu steigt das alternative Festival FACAFF (caff.com.ar/facaff) der jungen Szene.
Fiesta Nacional de la Tradición (San Antonio de Areco), fiestasnacionales.org: Gauchofestival
Mit Bündeln voller Bargeld zu reisen ist nicht angenehm, aber Kreditkarten werden außerhalb der Städte oft nicht akzeptiert. Am besten nimmst du Pesos, Dollar oder Euro in kleinen Scheinen mit (den Rest im Safe im Hotel lassen). Sonst kann es passieren, dass du warten musst, bis die Bank öffnet, und so unter Umständen ein ganzes Wochenende verlierst.
Matetrinken ist ein Ritual – und es hat Regeln: 1) Eine Füllung, eine Person. Bitte austrinken! 2) Ein Matebecher ist kein Mikrofon – gib den ausgetrunkenen Becher schnell weiter! 3) Niemals mit dem Trinkrohr im yerba-Kraut herumrühren!
Fahrkarten kaufen, Geld abheben, Supermarktkassen – alles dauert. Schlangestehen ist Volkssport in Argentinien. Reih dich ein. Reg dich nicht auf. Und drängle auf gar keinen Fall vor. Nimm einfach immer etwas zu lesen mit.
„Gleich dort drüben“ kann 20 Straßenblocks bedeuten. „Ein Moment“ kann Stunden dauern. „Lass uns nächste Woche ein asado machen“ bedeutet ohne Bestätigung gar nichts. Sag trotzdem immer ja. Wenn dir später „was dazwischenkommt“, hat jeder Verständnis.
Bis etwa 19 Uhr redet man in Buenos Aires noch von tarde, nachmittags. Wer vor 20 Uhr ins Restaurant will, trifft auf verschlossene Türen. Die meisten porteños sind da noch auf dem Heimweg, einkaufen oder beim Sport. Wirst du privat eingeladen, komm niemals vor 21 Uhr und erwarte kein Essen vor 22 Uhr.
Golfplatz, Pool und Cocktailpartys: Claudia Piñeiro lässt in ihrer 2005 erschienenen bissigen Gesellschaftsstudie zur Wirtschaftskrise 2001 die schöne Fassade eines elitären Wohnviertels einstürzen.
Alles beginnt mit dem Hautfetzen eines Brontosaurus … Bruce Chatwin nimmt uns in seinem 1977 erschienenen Roman mit ins wilde und magische Patagonien. Ein Klassiker der Reiseliteratur.
Rache ist bittersüß, bestialisch und böse. Damián Szifrons nachtschwarze Parabel von 2014 über die Wut auf Selbstzufriedenheit und Scheinheiligkeit von Argentiniens Eliten ist nichts für Zartbesaitete.
In dem Justizdrama von 2022 bringt ein Team von Staatsanwälten die Täter der Militärdiktatur vor Gericht. Santiago Mitres Film bildet mit Oscar-Gewinner „In Ihren Augen“ (2010) die wichtigste Aufarbeitung der Diktatur.
Einwohner | 47.327.407 | |
Fläche | 2.780.400 km² | |
Sprache | Spanisch | |
Währung | argentinischer Peso | |
Strom | 220 V, 50 Hz | |
Regierungssystem | Bundesstaat | |
Hauptstadt | Buenos Aires | |
Reisepass / Visum | notwendig | |
Ortszeit | 01:44 Uhr |