Ausgeraubt, betrogen oder verprügelt zu werden gehören zu den Ängsten aller Urlauber. Weil in Thailand immer mehr Touristen Opfer von Verbrechen werden und deren Aufklärung sich oft lange hinzieht, plant das Land nun besonders schnelle Prozesse für seine Gäste.
Die Gerichte in Thailand sollen sich künftig bevorzugt um Fälle kümmern, bei denen Touristen zu Schaden gekommen sind. Das fordert der neue Tourismusminister Somsak Puressrisak. Die Sicherheit der Reisenden müsse oberste Priorität haben. Weil die Gäste meistens nur kurz im Land blieben, seien schnelle Verfahren nötig. Hintergrund der Ankündigung ist die gestiegene Zahl an Straftaten gegenüber Urlaubern in den beliebten Ferienregionen wie Phuket, Koh Samui und Krabi.
Die Touristenverfahren soll es zuerst in Bangkok, später auch in beliebten Urlaubsgegenden wie Phuket, Koh Samui, Pattaya und Chiang Mai geben. Die Verhandlungen werden in bestehenden Gerichten und auch noch spät am Abend stattfinden. Die Tourismusbehörde Thailands begrüßt die Entscheidung.
Phukets Polizeichef Choti Chavalviwat kritisierte dagegen die Schnellverfahren für Urlauber. Man solle lieber mehr Geld in die Prävention stecken und die Kameraüberwachung ausdehnen. Um die Touristen vor der steigenden Anzahl an Verbrechen zu schützen, hatte Chavalviwat vor kurzem 5.000 neue Polizisten verlangt. Regelmäßig kommt es in den Ferienregionen zu Überfällen, in seltenen Fällen auch zu Vergewaltigungen und Mord.
Von Jonathan Frey