Im türkisblauen Wasser segeln Boote an Hotelburgen vorbei, Urlauber entspannen am Sandstrand. Die riesige Lagune an der chilenischen Küste sieht wie ein Teil des Meeres aus, doch sie ist der größte Pool der Welt. Das künstliche Becken ist über einen Kilometer lang und an der tiefsten Stelle 35 Meter tief.
Der gigantische Swimmingpool gehört zur Ferienanlage „San Alfonso del Mar“ im Städtchen Algarrobo, 100 Kilometer westlich der Hauptstadt Santiago de Chile. Die Lagune windet sich zwischen Strand und Hotels auf über einem Kilometer Länge, ist knapp acht Hektar groß und fasst 250.000 Kubikliter Wasser. Insgesamt 800.000 Liter frisches Meerwasser werden täglich aus dem Pazifik in den Pool gepumpt und gefiltert. Das Becken ist so riesig, dass Urlauber darin Windsurfen, Segeln, Tauchen und Kajak fahren können, und das stets bei angenehmen 26 Grad Wassertemperatur. Bei schlechtem Wetter vergnügen sich die Schwimmer unter einer großen, gläsernen Pyramide.
Das Wunderbecken ließ Hotelchef Joaquín Konow notgedrungen bauen. Als seine Firma die Ferienanlage im Jahr 1997 plante, hatte sie ein Hauptproblem: der Pazifik war viel zu kalt, um darin zu baden. So kam die Idee zum Mega-Pool, der zwischen ein und zwei Milliarden Dollar gekostet haben soll. Gebaut hat ihn die Firma Crystal Lagoons, die riesige Pools bereits überall auf der Welt errichtet hat.
Chiles Riesenpool mit dem weißen Sandstrand steht sogar im Guiness-Buch der Rekorde – und wetteifert mit spektakulären Pools auf der ganzen Welt um die Gunst der Urlauber. Schwindelfrei sollten Gäste des „Marina Bay Sands“ in Singapur sein. Dort befindet sich der Pool in 200 Metern Höhe. Höhenangst ist auch im „Ritz-Carlton“ in Hongkong fehl am Platz, dort schwimmen Gäste im 116. Stock. Das Schwimmbecken im 24. Stock des „Holiday Inn Shanghai Pudong Kangqiao“ ragt am hinteren Ende über die Kante des Gebäudes hinaus und hat einen durchsichtigen Boden. Und im Pool des „Golden Nugget“-Hotels in Las Vegas sausen Gäste in einer Wasserrutsche durch ein Aquarium, vorbei an Haien und anderen Fischen.
Von Jonathan Frey