Airbnb & Co.: Privatunterkünfte: Was Sie beim Buchen und Reisen beachten sollten

Wer auf seiner Reise nach einem individuellen Zuhause statt anonymen Hotel sucht ist bei den Onlinevermittlungsdiensten für private Unterkünfte wie Airbnb, Wimdu oder 9flats genau richtig. Ob charmantes Hausboot in Amsterdam, exklusives Loft in Manhattan oder trendige Wohnung in Paris, London, Berlin oder eine großzügige Ferienwohnung auf Sylt oder in Istrien – hier findet man weltweit außergewöhnliche Unterkünfte zu günstigen Preisen und abseits des Mainstreams. Das Angebot ist insbesondere in großen Städten sehr vielfältig. Aber auch in ländlichen Gegenden gibt es immer mehr Auswahl.

So funktioniert's

Vermittlungsportale für private Unterkünfte haben alle einen starken Social-Media-Aspekt. Durch soziale Funktionen und dem Kontakt zwischen Gast und Gastgeber unterscheiden sich die Plattformen von herkömmlichen Hotel-Portalen. Gastgeber und Urlauber müssen sich auf den Seiten der Portale registrieren und ein Profil hinterlegen. Nach dem Aufenthalt können die Nutzer detailliert bewerten, wie ihnen die Unterkunft gefallen hat. Auch persönliche Kommentare sind möglich. Gleichzeitig kann der Gastgeber das Verhalten seiner Besucher beurteilen. Wichtig bei der Auswahl einer Privatunterkunft oder auch ihres Gastes ist daher, auf gute Bewertungen zu achten.

Vorteile von Privatunterkünften

  • Der Preis: Privatunterkünfte sind oft billiger als Hotels, B&Bs oder Pensionen. Vermittler werben mit Preisvorteilen von durchschnittlich 30 %.
  • Ein Stück Zuhause für unterwegs: Viele Langzeitreisende haben irgendwann genug von Hostels. Sein eigenes Reich in einer liebevoll eingerichteten Wohnung zu haben statt den Wohnraum in einem Mehrbettzimmer eines Hostel zu teilen bringt ein Stück Zuhause in die Ferne.
  • Die Gastgeber: In Privatunterkünften ergeben sich oft interessante Kontakte zu Einheimischen, die entweder selbst gerne reisen und viel zu erzählen haben oder die mit vielen Insidertipps helfen können, die besser sind als jede Touristeninformation.
  • Der Platz: Besonders Reisegruppen oder Familien profitieren von ganzen Apartments oder Häusern, da sie auf diese Weise nicht zwei oder mehr Hotelzimmer buchen müssen und dadurch jede Menge Geld sparen. Zudem sitzt man nicht wochenlang auf engstem Raum aufeinander.
  • Selbstversorgung: Wer sich selbst verpflegen will, kann konkret nach Angeboten mit Küchenzeile suchen – das spart viel Geld für teure Restaurantbesuche.
  • Kinderfreundlichkeit: Insbesondere in privaten Bungalows oder Ferienhäusern dürften sich Kinder viel wohler fühlen, als in einem Hotel. Toben und Spielen ist hier ohne Rücksicht auf Zimmernachbarn erlaubt.
  • Tierische Begleiter: Viele Gastgeber haben kein Problem damit, wenn die Urlauber ihr Haustier im Gepäck haben.

Nachteile von Privatunterkünften

  • Der Service: Wer sich im Urlaub rundum verwöhnen lassen möchte, kommt möglicherweise nicht auf seine Kosten. Einen Zimmerservice gibt es (in der Regel) nicht. Stattdessen stehen Abspülen, Aufräumen und Wäsche waschen auf dem Programm.
  • Die Privatsphäre: Oft wohnen die Besitzer im selben Haus oder direkt nebenan – ob man das mag, ist Geschmacksache.
  • Die Flexibilität: Die Buchungsrichtlinien sind meistens sehr streng: Während bei vielen Hotelportalen Stornierungen bis zum Tag der Anreise kostenlos möglich sind, bleiben Privatunterkunft-Gäste auf einem Teil oder sogar den gesamten Kosten sitzen.
  • Reklamationen: Wenn man vor Ort etwas zu beanstanden hat, ist es im Hotel deutlich leichter, mal eben schnell das Zimmer zu wechseln. Im Vorfeld sollten deshalb Gästebewertungen, Fotos und Ausstattungsdetails genau gelesen werden.
  • Die Kaution: Die meisten Gastgeber verlangen zur Sicherheit eine Kaution, die man vor dem Einzug in bar oder auch direkt beim Buchungsportal hinterlegen muss.

Buchen und bezahlen

Die Buchung einer Privatunterkunft läuft ähnlich ab wie bei Hotel-Portalen unterscheidet sich aber dadurch, dass der Gastgeber eine Privatperson ist. Vor der Buchung ist es daher üblich den Gastgeber zu kontaktieren und ein paar Sätze über sich und die geplante Reise, Anzahl der Gäste sowie An- und Abreisedatum zu schreiben. Hier können außerdem alle Fragen geklärt werden, die das Inserat offen gelassen hat, beispielsweise zu Serviceleistungen wie Verpflegung. Diese sind bei den Portalen nicht selbstverständlich und sollten besprochen werden. Zudem müssen Gast und Gastgeber das Organisieren von Transfers oder die Schlüsselübergabe unter sich regeln.

Die Bezahlung erfolgt bei allen Vermittlungsportalen über die Plattform selbst. Der Gast zahlt an die Internetplattform, die das Geld 24 Stunden nach dem Einchecken an den Gastgeber weiterleitet. Je nach Gastgeber kommen noch Kaution und/oder Kosten für die Endreinigung hinzu.

Sind die Gastgerber seriös?

Unzuverlässige Gastgeber oder Betrüger werden schnell ausgesiebt. Dafür sorgt das detaillierte Bewertungs- und Referenzsystem der Plattformen. Die Gäste äußern sich hier sehr ausführlich. Zusätzlich sorgt eine ausgeklügelte Verhaltensstatistik für Transparenz. So erfahren Interessenten zum Beispiel auf einen Blick, wie schnell ein Gastgeber auf Anfragen reagiert.

Und wenn etwas schief läuft?

Wenn etwas wirklich richtig schief läuft, können Sie sich immer an die Plattform wenden. Die Vermittlungsportale von Privatunterkünften erwartet einen hohen Standard von Gastgebern. Wenn der nicht erfüllt wird, erhalten Sie als Gast sogar ihr Geld zurück. Daher bezahlen die Portale den Gastgeber erst 24 Stunden nachdem sie eingezogen sind. Sie sollten sich also gleich bei dem Vermittlungsportal melden, falls Ihre Erwartungen komplett enttäuscht wurden.

Bei Diebstahl oder Beschädigung der Wohnung durch den Gast kann der Gastgeber wiederrum die hinterlegte Kaution einbehalten. Wer als Gast etwas kaputt macht, kann den Schaden seiner Haftpflichtversicherung melden. Am besten dokumentiert man vorher und hinterher mit Fotos den Zustand der Unterkunft.